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  • AutorenbildChristoph Lorenz

Mono Inc. - Interview (2017)


Roggenfaenger: Zu Beginn des Jahres, um genau zu sein am 13.01.2017, habt ihr mit "Together Till The End" euer neues Album veröffentlicht. Seit dem offiziellen Release sind nun etwa drei Monate ins Land gezogen. Wie fühlt ihr euch jetzt? Seid ihr auch mit etwas zeitlichem Abstand noch immer zufrieden mit eurem aktuellen Werk und wie fiel das Echo eurer Fangemeinde und das der Medien bisher insgesamt aus? Haben sich eure Erwartungen daran und an euch selbst erfüllt?

Carl Fornia: Du hast natürlich Recht, das Album ist jetzt etwa drei Monate auf dem Markt, aber es kommt uns noch total frisch vor. Es ist ja tatsächlich auch schon das achte oder ich glaube sogar neunte Studioalbum. Das kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen. Aber es ist für uns total taufrisch, was vielleicht auch damit zutun hat, dass wir jetzt gerade erst seit gestern damit auf Tournee sind. Dadurch hast du natürlich diesen totalen Bezug zu den Titeln, die uns wichtig sind. Zu deiner Frage, ob wir vielleicht mit einem gewissen Abstand etwas anders gemacht hätten... Aktuell eher nicht, glaube ich. Denn die Entscheidung es so zu veröffentlichen, wie es jetzt ist, war ja mit der Titelauswahl bereits getroffen. Wir hatten immer einen kleinen Überhang an Titeln, die du dann verwirfst und sagst, "Das machen wir und das machen wir nicht". Dann gibt's da noch das berühmte Hauen und Stechen in der Band. Wer setzt sich durch? Welche Titel finden den Weg aufs Album? Was passt in das große Ganze? Also diese Frage haben wir uns ja somit schon praktisch vor einigen Monaten beantwortet. Im Nachhinein kann man nur glücklich und stolz sein, dass wir hier genau das gemacht haben, wozu wir in der Situation Lust hatten und dass das auch von den Leuten so gut angenommen wird. Denn es ist anscheinend bisher das wohl bestverkaufte "Mono Inc."-Album aller Zeiten, also liegen wir nicht ganz so falsch und deswegen besteht auch kein Anlass zur Korrektur.

Roggenfaenger: Mittlerweile könnt ihr ja wirklich auf einen enormen Output zurückblicken... Nicht nur dass ihr die letzten Jahre nahezu unermüdlich auf Tour gewesen seid, auch habt ihr fast schon rekordverdächtig immer wieder neue Musik veröffentlicht. Auch "Terlingua" liegt gerade einmal etwa zwei Jahre zurück. Woher bezieht ihr diese schier unerschöpflich anmutende Energie und Kreativität, wodurch lasst ihr euch besonders gern inspirieren? Und was tut ihr im Fall einer schöpferischen Blockade? Habt ihr da eine Art Ruhepol oder Ritual, um zwischen all dem Stress und den Terminen eure Batterien wieder aufladen zu können?


Carl Fornia: Naja gut, wenn man das jetzt mal so herunterbricht, bedingt sich das irgendwann, dass wir so fleißig waren und wir so einen hohen Output an Platten hatten. Wir hatten gestern quasi ungefähr unser zehnjähriges Jubiläum, denn es war etwa im Jahr 2007, als das mit "Mono Inc." alles so richtig anfing. Wir waren einen Tag zuvor in Hannover und Hannover war 2007 für Martin die erste Show als neuer Sänger. Die vier Jahre vorher ziehen wir einfach mal ab, weil wir das da noch gar nicht mit der Ernsthaftigkeit betrieben haben, wie seitdem. Aber seit 2007 haben wir jeweils ein Alter von Mitte Dreißig. Ich bin drei Jahre älter als Martin. Wir beide haben uns damals angeguckt und gesagt, "Wenn wir es nochmal wissen wollen, dann mit "Mono Inc.", oder?". So war es dann auch und dadurch hatten wir natürlich eine ganz andere Ernsthaftigkeit, als vielleicht eine etwas jüngere Band, die sich einfach nur treiben lässt. Wir wollten unbedingt nach zwanzig Jahren im Musikgeschäft für andere Künstler, andere Verlage, andere Plattenfirmen und für Dritte, etwas ganz eigenes. Wir haben ganz viel gemacht und das war alles ganz cool, aber wir wollten irgendwann unbedingt mal das machen, worauf wir Bock hatten. Diese Triebfeder hat uns in den letzten Jahren anscheinend hochgehalten und vorangetrieben. Deswegen kam uns das auch gar nicht so belastend vor, wie das oftmals so von außen an uns herangetragen wird. Viele Journalisten, unter anderem auch Du, fragen einen dann, wie man das eigentlich durchhält. Aber wenn man von Euphorie getragen wird, von positiver Reaktion, von dem Gefühl, endlich das machen zu können was du möchtest und sich aus der Umklammerung herauszulösen, ist das einfach etwas anderes. In den Neunzigern und in den Zweitausendern, da wurde ganz viel auf Plattenfirmen geachtet und man musste sich so vielen Gesetzen unterwerfen. Und wenn du dann auf einmal frei handeln und frei denken kannst, dann trägt das einen schon eine ganz schön lange Phase. Irgendwann ist es ja auch so, dass du hinter dir alle Brücken abgebrochen hast. Dann gibt es keine normalen Jobs und keine festen Beschäftigungsverhältnisse mehr, wie vielleicht bei anderen Künstlern, die dann sagen, "Wir können jetzt mal zwei, drei Jahre Pause machen, ich gehe in meinen alten Job oder ich habe einen Teilzeitjob.". Bei und ist es ja so... Wenn die Tour zu Ende ist, dann machst du einen Monat Pause, gehst Sport machen oder fährst in den Urlaub und dann kommst du zurück und sagst, "So, weiter geht's. Dann kann man ja wieder neu loslegen.". Martin ist dabei ja der kreative Kopf in unserer Band. Der tankt ganz viel auf, wenn er um die Welt reist, viele Menschen und andere Kulturen kennenlernt und dadurch einfach ganz viele Eindrücke in sich aufnimmt. Nochmal zurück zu dem "Together Till The End"-Album... Es zeigt sich, dass viele Dinge die er irgendwo auf der Welt erlebt hat, irgendwann in die Songs einfließen. Und er sagt dann jedes Mal, "Oh, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass wir irgendwann nochmal eine neue Platte machen!". Und wenn er dann nur sechs, acht Wochen Pause hatte, dann juckt es schon wieder und dann sagt er, "Mensch, guck mal hier. Ich habe hier ein paar neue Songideen, wie findest du die?". Natürlich muss man nach zehn Jahren nicht alles gut finden. Man kann dann auch mal sagen, dass man das jetzt nur so mittelgut findet, aber das bringt dann auch keinen aus der Bahn, sondern es geht einfach weiter. Und dann kommen die nächsten Sachen und ehe man sich versieht, hat man wieder fünfzehn Songs, wählt davon Elf aus und dann kann man sagen, dass man wieder eine Platte macht. Ich glaube, dass das alles im Kern von dieser Euphorie getragen ist und davon, das wir uns seit 2007 erstmals selbst verwirklichen konnten.

Roggenfaenger: Wie liefen die Studioarbeiten zu "Together Till The End" ab? Für eure letzte Veröffentlichung habt ihr euch beispielsweise mitten in der texanischen Einöde abgesetzt, um fernab von allem und mit freiem Kopf an den Prozess herangehen zu können. Welche Veränderungen oder Neuerungen gab es hinsichtlich dessen und was wolltet ihr dabei dieses Mal bewusst anders machen?

Carl Fornia: Tja, der Unterschied zu der Produktion von "Terlingua" war dadurch begründet, dass wir ein Live-Album dazwischengeschoben haben, fällt mir gerade auf. Wir haben "Terlingua" in dieser texanischen Einöde gemacht und Abstand gebraucht. Da waren wir ja nun auch schon so ein bisschen im roten Bereich. Nach diesem Album hatten wir erstmal eine Live-Platte veröffentlicht, was auch schon immer ein Lebenstraum ist. Das ist, glaube ich, typisch. Jeder Gitarrist möchte irgendwann eine ganz spezielle Gitarre haben, die seinen eigenen Namen trägt und jede Band möchte irgendwann mal eine Live-CD machen. Und genau das haben wir gemacht! Diese Platte wurde dann in den "Hafenklang Studios" in Hamburg, das ist so ein altehrwürdiges Punk-Düster-Studio, fertiggestellt. Dadurch hatten wir dann, wie das auch oftmals mit einer Band so ist, einen neuen Bezug zu diesem Studio. Jemand, den wir aus grauer Vorzeit kannten und da war irgendwie auch dieser Moment... Du sitzt im Studio, guckst aus dem Regieraum auf den Hafen und hast auf einmal so ein ganz, ganz spezielles Gefühl. Ich würde mal sagen, vielleicht so eine Art romantisches Heimatgefühl. Hafen, Schiffe, Wellen und absolutes Scheiß-Wetter (lacht). Wenn der Regen dauernd von draußen an die Scheibe prasselt... Da hatten wir auch, ich will jetzt nicht unbedingt von Isolation sprechen, aber einfach unsere Ruhe. In dieser Phase waren wir genauso in der Lage dazu, einfach abzuschalten, eine neue Platte fertigzustellen und möglichst wenig von außerhalb aufzunehmen. Wir sind ja auch mittlerweile schon etwas disziplinierter und ein paar Tage länger dabei. Deshalb gucken wir nicht ständig in "Facebook" oder "Instagram" rein und sagen dann, "Guck mal, der findet das gut und der findet das nicht gut!". Man muss ja irgendwie auch mal ein bisschen abschalten und auf sich selber hören, so wie früher. Wenn du nur danach guckst, ob die Leute das letzte Foto jetzt zerrissen oder toll gefunden haben, machst du dich ja selber kaputt. Und wenn wir im Studio arbeiten oder dann anschließend auf Tour sind, tut es auch mal gut, das Telefon auf den "Offline"-Modus umzustellen und etwas seine Ruhe zu haben. Das ist uns in den "Hafenklang Studios" auch gelungen.

Roggenfaenger: Eine ganz offensichtliche Veränderung in der Welt von "Mono Inc." anno 2017 ist ein zugrundeliegenden, ganzheitliches Konzept, das sich wie ein roter Faden durch die gesamte Spielzeit zieht. Immerhin steht dahinter ja praktisch eine ganz eigene Geschichte. Wie kam es zu dem Entschluss, eure Songs einer bestimmten Thematik unterzuordnen und warum genau habt ihr dafür die Seefahrt ausgewählt? Gab es da maßgebende Einflüsse? Als echte Hanseaten habt ihr ja mit großer Wahrscheinlichkeit eine ganz besondere Verbindung zur See.


Carl Fornia: Ja, konzeptionell ist dieses Album ja wie aus einem Guss, wie man sich so erschließen kann. Also "Together Till The End" hat diesen roten Faden der Seefahrerromantik. Ich glaube sogar, dass das im Tourbus entstanden ist. Wir waren irgendwo unterwegs, fühlten uns nicht zuhause... Wobei ich jetzt lieber nicht sagen möchte, in welcher Stadt das war, aber da bin ich mir tatsächlich auch nicht ganz sicher und eigentlich ist das ja auch ganz egal. Da saßen wir und fühlten uns nicht willkommen, fühlten uns einfach nicht zuhause und hatten ein bisschen Heimweh. Und irgendwie, das kann man gar nicht mehr so genau sagen, hat einer gesagt, dass er jetzt Bock hätte, zum Hafen und ans Wasser zu gehen. Dann kommt einfach so eins zum anderen und dann hat der Tourmanager so gesagt, "Yeah, die Landungsbrücken, Fischauktionshalle und übrigens sind wir da und da!". Und in dem Moment merkst du, was einem wichtig ist. Die Nähe zu Wasser und die Weltoffenheit, wovon wir ja in Hamburg viel haben, durch die ganzen Reisenden, die bei uns reinkommen. Auch die Möglichkeit von Hamburg mit dem Schiff rauszufahren... Durch diese ganzen Dinge entstand so ein Gefühl und irgendwann bedingt es einander. Du hast eine Songidee, ein Gefühl oder der Song kommt, wenn du vorher eben dieses Gefühl hast. Texas war ja gut und schön, aber irgendwie hat sich das "ausgetexat". Also kam irgendwoher dieser rote Faden und dieser Gedanke. Das kann man gar nicht so genau beziffern, wie das immer entsteht. Ich glaube, dass die Leute, die ein Drehbuch schreiben, auch teilweise nicht wissen, wo das jetzt herkommt. Das wird ja nicht am Reißbrett entworfen. Wir haben ja nicht drei, vier verschiedene Projektvorschläge, bei denen dann einer sagt, "So, was davon machen wir jetzt?". Sondern das entwickelt sich dann irgendwie so und dann fragt man sich, was uns eigentlich wichtig ist, was wir wollen, was uns gefallen würde und was uns alle verbindet. Diese ganzen Fragen entstehen und dann sind wir uns irgendwann ganz schnell darüber einig geworden, dass uns das auch ausmacht und deswegen haben wir dieses Konzept gewählt. Aber das haben wir nicht so aktiv entschieden, wie man das dann vielleicht hinterher immer denkt. Der Interviewpartner denkt dann eventuell, dass man das so entwickelt hat, aber das ist eher einem Fluss ähnlich. Wir machen ja auch Musik und kein Konstrukt, das entwickelt sich einfach. Das ist fließend, wie so etwas entsteht. Das ist wie damals bei "Viva Hades", da wollten wir den Untergang feiern. Und dann kommt ein Mosaiksteinchen zum anderen, man hat hinterher auf einmal einen Berg und weiß, dass das doch ein Konzeptalbum ist. Es ist nicht so streng geplant gewesen, wie hinterher immer aussieht, aber es spiegelt trotzdem so ein Grundgefühl wieder.

Roggenfaenger: Wie dem ein oder anderen Hörer mit Sicherheit direkt aufgefallen sein dürfte, ist der gesamte Longplayer nun wieder komplett in englischer Sprache gehalten, quasi zurück zu den Wurzeln. Auf "Nimmermehr" und "Terlingua" gab es ja durchaus auch Nummern mit deutschen Texten. Ist dieser Umstand vielleicht einer konstanten Erzählweise geschuldet?

Carl Fornia: Diese englischsprachige Gesamtheit liegt an den ersten beiden Titeln, die anfangs entstanden sind. Es ist auch durchaus möglich, die internationale Sprache ist halt Englisch. Wenn man von Hamburg in die Welt rausfährt, kommt man mit Deutsch nicht besonders weit. Ich meine aber mich zu erinnern, dass einfach die ersten beiden Songs englisch waren und es sich dann anbot, diese Geschichte in einer Sprache weiterzuerzählen. Sicherlich hätte man sich jetzt auch wieder strategisch auf den Kopf stellen und vielleicht zwei, drei Titel in Deutsch machen können. Aber wie ich ja vorhin schon gesagt habe, wollen wir ja eben keine Strategie daraus machen und das, was Plattenfirmen einem vielleicht vorschreiben, sondern dann lieber das, was das Gefühl in dem Moment widerspiegelt. Und da hatte in diesem Fall und bei diesem Album ein deutscher Titel keinen Platz.

Roggenfaenger: Der Titel des neuen Albums hat direkt bei seiner Bekanntgabe für einige wilde Spekulationen und Befürchtungen seitens der Fans in den sozialen Medien gesorgt. Weiterhin war bereits zu lesen, dass ihr euch nach dem Release und der anschließenden Tour erst einmal für einige Zeit zurückziehen wollt. Vielleicht könnt ihr euren Anhängern in dieser Hinsicht ein wenig die Angst nehmen, denn die Reise von "Mono Inc." wird zu diesem Zeitpunkt ja hoffentlich nur ein temporäres Ende gefunden haben?


Carl Fornia: Zugegeben, jetzt so im zehnten Jahr merkt man die Verschleißerscheinungen und wir werden nach dieser Tour erstmal eine gehörige Pause einlegen. Einfach deswegen, weil wir auch den großen Luxus haben, uns das auch mal erlauben zu können. Ich finde, wir alle finden, dass wir viel gegeben haben. Wir haben viele Menschen glücklich gemacht, wenn man auf den Konzerten mal so ins Publikum hineinblickt, wenn man die ganzen Kommentare, die Newsletter und die Fanpost mal so liest. Man merkt dadurch einfach, dass wir den Leuten etwas geben und sie begeistern können. Ich glaube, dass wir es dann verdient haben, auch mal einen kleinen Schritt zurückzutreten.

Roggenfaenger: Eine dieser englischsprachigen Titel ist die Vorab-Single "Children Of The Dark", die etwas losgelöst vom eigentlichen Thema stattfindet und mit einer wahrhaft imposanten Riege an Gastmusikern aufzuwarten weiß. Wie kam die Zusammenarbeit mit Chris Harms, Joachim Witt und Tilo Wolff zustande, welche Kriterien mussten die Duettpartner erfüllen, um von euch dafür ausgewählt zu werden?

Carl Fornia: "Children Of The Dark" ist von allen Bandmitgliedern relativ schnell ein absoluter Lieblingstitel gewesen. Als klar war, dass der aufs Album kommt, war das einer der Favoriten in der Abstimmung. Auch in unserem gesamten Team, welches wir gerne mit hinzuziehen. Und irgendwann saß Martin an den Reglern und sagte, "Warte mal... "We are the children of the dark... Und ich singe das alleine?". Und wir sagten dann alle, "Joa, du singst das alleine...". Na gut, Manu und ich singen ja auch mit, aber irgendwie war das nicht genug. Dann hat sich Martin gefragt, wie es denn wohl wäre, wenn wir einfach jemanden dazu nehmen würden. Dann habe ich gleich gesagt, "Aber Joachim können wir nicht fragen, ihn hatten wir ja schon auf "Nimmermehr" mit dabei.". Und dann sagt er, typisch Martin eigentlich, "Wieso eigentlich nicht? Wir können auch Joachim fragen!". Er hat dann auch spontan zugestimmt. Mit Chris Harms von "Lord Of The Lost" haben wir ja seit unserer gemeinsamen Tournee 2011 einen relativ engen Kontakt. Wir machen viel zusammen, er hilft uns bei den Sachen, die er gut kann und wir helfen ihm bei den Dingen, die wir besser können. Da haben wir ohnehin eine sehr große Nähe und das er zustimmen würde, war jetzt also nicht die große Überraschung. Aber Martin sagte, "Ich würde noch gern diesen Tilo aus der Schweiz dabei haben. Den kennt ihr ja, den von "Lacrimosa"...". Da habe ich dann gesagt, "Das klappt nie!". Aber Martin wollte das unbedingt, weil Tilo eine ganz andere Stimmfarbe hat und das Potpourri an Sängern ergänzen und positiv befruchten würde. Und innerhalb von vierundzwanzig Stunden kam dann überraschenderweise von Tilo, dem ich das nie zugetraut hätte, weil er ja mit "Lacrimosa" eigentlich eine sehr, sehr künstlerische Ader hat, die Antwort und er hat gesagt, dass er da Bock drauf hat. "Children Of The Dark" ist deswegen für uns irgendwie der absolute Meilenstein, weil wir da anscheinend einen Titel geliefert haben, den andere Künstler auch so gut finden, dass sie vor diese haben spannen lassen. Das ganze wurde dann noch durch ein Videodreh, ein Fotoshooting und ein gemeinsames Video-Interview, welches wir in Hamburg geführt haben, gekrönt. Das gibt's auf YouTube, da empfehle ich mal jedem reinzuschauen. Das wurde dann, um das ganze wieder ein bisschen aufzubrechen, von Lotto King Karl, so einer Hamburger Fußball-Größe, moderiert. Aber das ist tatsächlich auch so ein Weckruf gewesen, der durch all diese vier Sänger durchging und aussagte, dass wir doch eine Szene sind. Wir sind Querköpfe, aber wir sind auch nicht so, wie die Leute immer denken. Also es ist ein wirklich sehr hörenswertes Interview und diese Idee hat anscheinend alle begeistert und getragen. Und deswegen waren wir natürlich total glücklich, dass die alles zugesagt haben und es davon sogar noch einen Video-Clip gibt, der alle Rekorde sprengt, die wir bisher selber so hatten. Das war natürlich dann sensationell für uns! Wir spielen den Song auf der Tour und er funktioniert glücklicherweise auch ohne die anderen Drei. Aber wir hoffen, dass wir hier und da vielleicht nochmal den ein oder anderen Gastsänger dazu nehmen können. Es ist vielleicht tatsächlich auch ein schönes Schlusswort für das Interview... Es ist echt so ein Gefühl, so eine Bewegung, dem sich die anderen Drei einfach mit angeschlossen haben. Diese drei Generationen, die wir damit vereinen konnten. Mit Joachim als Alterspräsident, als Vordenker. Tilo, als internationale Institution. Martin und "Mono Inc." so im Mittelfeld. Und Chris, der nochmal an die zehn, fünfzehn Jahre jünger als wir ist. Das spannt ja auch so einen Bogen, über mehrere Generationen. Dass das alles so funktioniert, ist eigentlich ein schönes, großes Ehrgefühl für uns alle.

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