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BEITRÄGE:

  • AutorenbildChristoph Lorenz

Ost+Front - Ultra (2016)




Genre: Rock / Metal / Alternative

Release: 22.01.2016

Label: Out Of Line (rough trade)

Spielzeit: 46 Minuten

Pressetext:

Mit ihrem bis dato vielseitigsten Album liefert die Berliner Gruppe OST+FRONT ein wegweisendes Werk der harten, deutschsprachigen Rockmusik ab. "Ultra" ... die lateinische Bezeichnung für ein Superlativ ist auch für das neue Album von OST+FRONT programmatisch. Denn die Berliner sind in ihren neuen Stücken nichts Geringeres als Wegweiser, Erneuerer und Innovatoren der neuen, harten, deutschen Rockmusik. Mit deutlich erweitertem musikalischen Spektrum, aber dennoch immer unverkennbar OST+FRONT geblieben, werden Grenzen gesprengt, hymnische Gipfel erklommen, ein neues Gleichgewicht zwischen Brutalität und Emotion gefunden und beträchtliches Hit-Potential im weiten Feld zwischen Elektronik, Metal und Industrial ausgelotet. Immer noch scheuen sich die harten Jungs nicht, dorthin zu gehen, wo es weh tut und beißende Satire in brachiale Ohrwürmer zu verpacken, nur mischen sie ihren heftigen, musikalischen Molotow-Cocktail mit so vielseitigen Inhaltsstoffen, wie nie zuvor. Darüber hinaus kann Ultra auch noch mit den prominenten Gaststars, wie Erk Aicrag (Hocico, Rabia Sorda) und B.Deutung (ex-Inchtabokatables, Deine Lakaien) aufwarten. Das Album erscheint auch als Deluxe-Doppel-CD mit 6 weiteren, neuen Songs. OST+FRONT sind ULTRA!

Kritik:

„Bruderherz Du schlägst mir treu

Widerstand ist uns nicht neu

Wenn ein Ärgernis gedeiht

Ist der Feind schon todgeweiht"

Das Jahr 2016 hat gerade erst begonnen, doch erwachen bereits die ersten Projekte wieder aus ihrem wohlverdienten Winterschlaf und schicken sich an, den Markt erneut zu erobern. Eine der wohl spannendsten und vielversprechendsten Veröffentlichungen diesen Monats, ist das lang erwartete Werk der Brachial-Provokateure „Ost+Front“, prägnant und brutal „Ultra“ betitelt. So manchem Szene-Gänger, dürften die Berliner Verfechter der Neuen Deutschen Härte bereits in Magazinen oder auf den zahlreichen Festivalbühnen dieser Nation begegnet sein. Kein Wunder, erregten die, bei Erfolgsschmiede „Out Of Line“ unter Vertrag stehenden, Künstler schon zu ihren Anfangstagen durch ein zensiertes Musikvideo, verbotene Konzerte oder ihren bloßen Bandnamen, ein nicht zu unterschätzendes Maß an Aufmerksamkeit. Allen Vorwürfen rechtsradikaler Gesinnung und Gewaltverherrlichung zum Trotz, bahnten sich die hartnäckigen Mannen, um Patrick „Herrmann Ost+Front“ Lange, stetig ihren Weg über raue Pfade und durch Negativpresse, debütierten eindrucksvoll mit „Ave Maria“ und knüpften anno 2014 mit dem gewaltigen Epos „Olympia“ an ihre bisherigen Erfolge an. Fast genau zwei Jahre später, ruft man mit dem nunmehr dritten Album der Bandgeschichte, von der erheblich angewachsenen Fan-Schar heiß ersehnt, zum Angriff auf die Trommelfelle auf, bereit die Mauern weiter einzureißen. Ob „Ultra“ den hohen Erwartungshaltungen der Anhängerschaft und feindseligen Kritiker gerecht werden kann und die Band eine weitere Kulturrevolution auszurufen vermag, lest ihr nun.

Eine ungewohnt sanfte, symphonisch getragene Melodie, leitet den ersten Titel des Albums, „Sternenkinder“, welcher zuvor im Jahr 2015 als Single ausgekoppelt wurde, gebührend ein. Bereits nach kurzer Dauer, wird die friedvolle Atmosphäre aus klassisch angehauchten Klängen und flüsternden, geisterhaften Lauten, von plötzlich einsetzenden Drums und der markanten Stimme des Frontmanns konterkariert. Inhaltlich besiedelt die Band hier absolutes Neuland, wirken Komposition und Text, welcher das dramatische Schicksal des Frühtodes behandelt, melancholisch, fast sogar traurig und einfühlsam. Herrmann versteht es nahezu perfekt, die hohe Variabilität in seiner Stimme komplett auszuspielen und somit dem epochalen Refrain, die notwendige Tiefe und Ernsthaftigkeit zu verleihen. Ein überraschender, gekonnter Bruch im Mittelteil, verschafft anschließend einen kurzen Ruhepol, genau an der richtigen Stelle im Song, bevor die Band zu einem gewaltigen Finale ansetzt und so den Schlussteil markiert. Melodisch, eingängig, bedrückend, vertraut und doch ganz anders. Ein großartiger und beeindruckender Einstieg, in das neue Werk! Ein ungewohnt hohes Tempo, zusammen mit einem markanten Riff, ist die Formel für die zweite Single-Auskopplung „Bruderherz“. Schnell, treibend, hart und selbstbewusst, kämpfen sich die Mannen den Weg durch alle Widrigkeiten hindurch frei und schaffen es so, neben „Ost+Front 2014“, eine Folge-Hymne im eigenen Repertoire zu etablieren. Ein wahrer Brecher, dessen thematische Säulen aus Zusammenhalt, Kampfgeist und Willensstärke, auf einem musikalisch starken Fundament stehen. In ähnlichen und zugleich unterschiedlichen Fahrwassern, bewegt man sich mit dem ausgelassenen „Fiesta De Sexo“, welches zudem eine absolute Neuerung im Hause „Ost+Front“ mit sich bringt: Das erste Duett der eigenen Historie. Zu dieser ausgelassenen Party des Bizarren, welche von exotisch-überdrehten Soundkulissen, bis hin zu Mariachi-Klängen jedes Klischee erfüllt, hat die Band niemand geringeren als Label-Partner Erk Aicrag, Kopf der EBM-Fraktion „Hocico“ und „Rabia Sorda“, geladen. Wie es der Titel des Songs schon vermuten lässt, wird der gesamte Inhalt hier in Fremdsprache vorgetragen, was dem ausgefallenen Klang-Konstrukt nur zuträglich ist. Die aggressiven, verzerrten Shouts, des quirligen Mexikaners, stehen immerzu im aktiven Wechselspiel, zum düsteren Bariton des Ost-Fronters und sorgen somit für ein flüssiges, abwechslungsreiches Erlebnis, welches den ein oder anderen Hörer, zurecht an „Te Quito Puta!“ der NDH-Größe „Rammstein“, erinnern dürfte. Genügend Eigenständigkeit sei Dank, landet man jedoch einen erneuten Volltreffer und darf dieses Experiment als gelungen abstempeln. Mit „Afrika“, bleibt man im Anschluss weiterhin im Kreis fremder Kulturen. Zuerst kompositorisch echt reduziert und auf den Gesang fokussiert, baut sich dieser Titel, in stetiger Fusion mit atmosphärisch passender Untermalung, immer weiter auf. Die bedrohliche Stimmung, wird immer wieder vom aufrüttelnden Refrain durchbrochen, welcher das Gefühl von Unbehagen und zugleich Fernweh, perfekt untermalt und die ganze Spieldauer über, illustre Bilder entstehen lässt.

Im Folgenden, bringen die Herren nun ruhigere Klänge zu Gehör. Mit ihrer Interpretation von Bedřich Smetanas „Die Moldau“, wagen sich „Ost+Front“ an ein wahres Stück Kulturgut heran. Folglich bombastisch und orchestral, ist dieses Stück in seiner Gesamtheit inszeniert. Auch hier lässt man sich im Aufbau zuerst etwas Zeit, die erste Hälfte dominiert lediglich dezent verzerrter Gesang, bevor man im Hauptteil die Symbiose mit schwermetallischen Elementen und einem weiblichen Gesangspart eingeht. Die schiere Abwechslung zwischen sanften und harten Elementen, trägt einen deutlich höhen Anteil zur musischen Dramaturgie bei, peitscht den Hörer einerseits heftig auf und lässt diesen doch gleichsam weich fallen. Eine powernde Halb-Ballade mit Ohrwurm-Potential! Dieser Zustand soll nicht lange währen, durchtrennen beißende Synthie-Sounds alsbald das Band der scheinbar friedlichen Stille. Mit dem schwarzhumorigen „Krüppel“, holt man direkt zum nächsten Schlag aus. Wie zu Anfangstagen mit „Ave Maria“, speit man lyrisch Gift und Galle, holt zu makaberen Wortspielen aus, spielt mit dem Stilmittel der Provokation und schürt schon vorab den Hass der Kritiker und derer, die sich noch immer fragen „Dürfen die das?“. Immer wieder streut die Band schärfste Spitzen ein, bewegt sich auf bewusst dünnem Eis und balanciert gekonnt auf dem schmalen Grad zwischen Kunst und bitterböser Geschmacklosigkeit. Diesen Weg setzt man auch bei „Suizid“ konsequent fort. Wohl gänzlich anders, als von den meisten erwartet, servieren die Berliner eine weitere Ballade. Schlagzeug, Elektro und Gitarren sucht man hier vergebens, wird der gesamte Text von Gastmusiker b.Deutung und seinem Cello getragen. Die Zeilen perfekt in Szene gesetzt, vermögen es die Musiker, erhebliches Unwohlsein zu erschaffen. Lieblich, betörend und zerbrechlich scheint die Melodieführung, fast hypnotisierend fräst sie sich in Herz und Hirn, nur um dann ganz unerwartet zuzupacken. Das man, gerade bei dieser Band, ein ganz besonders aufmerksames Augenmerk auf die gewählten Worte legen sollte, dürfte schon längst kein Geheimnis mehr sein. Und doch gelingt es den Frontlern gerade hier, mit starken Gegensätzen zu schocken, jede noch so kleine Anwandlung wohliger Stimmung zu vernichten, den Hörer eiskalt zu erwischen und mit einem intensiven, tiefsitzenden Gefühl von Unbehagen zurückzulassen. Mit stechender Elektronik und brutalen Riffs, legen die Mannen nun, ganz in der Tradition von „Ich Liebe Es“ und dem „Liebeslied“, mit dem heftigen „Fick Dich“ nach, welches sich perfekt in den Reigen einfügt. Erneut gibt man sich hier gewitzten, bildgewaltigen Vergleichen und Umschreibungen hin, doch immer mit einem fiesen Augenzwinkern versehen. Vor allem der Schlachtruf dürfte, auf den Konzerten der anstehenden Tour, zum mitsingen einladen und ordentlich einheizen. Ein rabiates, druckvolles Schauermärchen, das durch seine pure Schonungs- und Erbarmungslosigkeit, in textlicher und kompositorischer Hinsicht, zu gefallen weiß. Neue Deutsche Härte, wie sie sein sollte!

Völlig gegensätzlich dazu, präsentiert sich das fast schon poppige „Volksmusik“. Ungemein ohrwurmlastig, bohren sich Herrmann und seine Mitstreiter ganz tief in die Gehörgänge, umschmeicheln mit minimalistischen Collagen, ködern wie die Rattenfänger durch scheinbare Leichtfüßig- und Harmlosigkeit. Erst der zweideutige Refrain löst schließlich etwas auf und fördert metallische Härte zu Tage. Zwiespältig, abnorm und doch irgendwie einprägsam. Etwa ein gekonnter Stilmittel-Kniff, der typische Humor oder gar eine giftige Persiflage? Wer weiß. Und auch beim militant anmutenden „Blitzkrieg“, wird man erst fehlgeleitet, bevor man die wahre Sinnhaftigkeit zwischen Strenge und animalischen Trieben erahnt. Insbesondere die donnernden Gitarren-Passagen, überzeugen hier zusammen mit der melodiösen Stimme des Frontmanns und schon nach wenigen Durchläufen, ist diese Nummer kaum mehr aus dem Kopf zu bekommen. Ebenso besticht „Nein“ durch diese Merkmale und eine monotone, oldschoolig anmutende Untermalung. Stilistisch auch im härteren Lager einzuordnen, streut es immer wieder ruhigere Passagen ein, sammelt Kraft, nur um dann wieder energetisch loszubrechen. Lediglich der etwas einfältige Refrain, stellt sich im Nachhinein als ein wenig unspektakulär heraus und bremst diesen, ansonsten hochwertigen, Titel aus. „Klassenkampf“ setzt abermals auf große Melodien und ausladende Arrangements. In den einzelnen Strophen fast schon als Klassik-Stück instrumentiert, bildet diese, als auch die Riff-Komponente, im Folgenden eine Einheit, welche sich mit voranschreitender Spieldauer erheblich aufbaut. Gegen Ende komplettiert man das Gefüge dann, zu einem bombastischen Final-Part mit Gänsehaut-Garantie. Ein beeindruckender Moment auf „Ultra“! Als Abschluss hat man sich für das mystische „Siebenbaum“ entschieden, welches vorerst symphonische Elemente, gepaart mit reduziertem Drumming und Herrmanns gefilterte Stimme, in den Vordergrund rückt. Der kryptische, düster anmutende Text, wird im Anschluss mit einem unerwartet unbefangenen Refrain in Kontrast gesetzt. Erst gegen Ende, des recht kurzen Stückes, arbeitet man wieder mit den Gitarren zusammen und verleiht somit Aufschwung. Das völlig abrupte Ende und das überraschende Arrangement, erfüllen den Zweck, lassen den Hörer gleichzeitig aber etwas ratlos zurück.

Wer die „Deluxe“-Edition des neuen Albums geordert hat, darf sich auch bei „Ultra“ wieder über eine zweite CD freuen. Wie schon bei seinem Vorgänger „Olympia“, stellt sich diese als echter Mehrwert, denn bloßen Füllmaterial heraus und wartet mit drei neuen Songs, einer Orchester-, Instrumental- und Cover-Version auf. Besteht die Chance, so sollte der geneigte Fan zugreifen, präsentiert sich doch schon „Triebwerk“ als absoluter Pluspunkt. Die anfängliche Stille ist trügerisch. Ein brutales Riff-Monster ist geschaffen und paart sich mit gewohnt guten Wortspielen im mittleren Tempo. Auch der Härtegrad wurde auf der Bonus-Disc deutlich angezogen und so fühlt man sich auch bei „Wasser Marsch“ in die Anfangstage der Band zurückversetzt. Insbesondere der permanente Streicher-Einsatz, ist als atmosphärischer Gewinn zu betrachten, lässt dieser die Kompositionen umso mächtiger erscheinen. Mit „MNSTR“ lassen „Ost+Front“ abschließend dann ihr ganz persönliches Monster von der Kette und es sich nicht nehmen, ein Stakkato-Gewitter der Extraklasse abzufeuern. Eine Riege besonders guter Tracks, welche sich vor dem Hauptwerk sicher nicht zu verstecken brauchen und mehr als nur B-Seite oder Beiwerk sind. Den orchestralen Charakter von „Sternenkinder“, rückt man mit dieser zusätzlichen Alternativ-Version in den Vordergrund und auch „Klassenkampf“ vom regulären Album, erstrahlt in gänzlich anderem Licht. Eine etwas unspektakuläre, aber dennoch interessante Betrachtungsweise. „Bitte Schlag Mich“, welches das Thema der häuslichen Gewalt aufgreift und mittlerweile zu einem echten Hit avanciert ist, erhält ebenfalls einen Platz. Hier interpretiert vom Chor „Stimmgewalt“, welche „Ost+Front“ schon auf einigen Festivals der letzten Jahre live unterstützten. Ein Beweis dafür, dass ein guter Song immer ein guter Song bleibt, hinausschauen über den Tellerrand nie verkehrt ist und verschiedenste Interpretationen, sowohl für die Anhängerschaft, als auch den Künstler selbst, spannend bleiben.

Tracklist:

CD 1

01. Sternenkinder

02. Bruderherz

03. Fiesta De Sexo - (feat. Erk Aicrag)

04. Afrika

05. Moldau

06. Krüppel

07. Suizid - (feat. B. Deutung)

08. Fick Dich

09. Volksmusik

10. Blitzkrieg

11. Nein

12. Klassenkampf

13. Siebenbaum

CD 2

01. Triebwerk

02. Wasser Marsch

03. MNSTR

04. Sternenkinder (Orchester-Version)

05. Klassenkampf (Instrumental)

06. Bitte Schlag Mich (Stimmgewalt Cover-Version)

Fazit:

„Ultra“. Wohl das Superlativ schlechthin. Doch ist diese Bezeichnung für das neue Werk von „Ost+Front“ keinesfalls hochtrabend oder gar unrechtmäßig vergeben worden. Im Gegenteil, viel mehr ist es eine ganz besondere Art der Weiter- und vor allem Eigenentwicklung. Die Abkapselung eingefahrener Szene-Wege und zugleich Selbstfindung. Schon seit dem ersten Album „Ave Maria“, machte die Band auf sich aufmerksam und nahezu alles anders, als viele ihrer Mitbewerber. Wo andere Formationen eher dem Standard entsprachen, die üblichen Klischees bedienten, eher handzahm wirkten und eigentlich viel eher nur Rock-Musik spielten, setzte die Front an und brachte jenes ausschlaggebende Element in Ton und Text zurück, welches über die Zeit so vielen abhanden gekommen zu sein schien, diese Sparte aber gerade ausmacht. Die Grenzen schienen zu verschwimmen, die Musik oftmals nur noch oberflächlich „neu“ und „deutsch“, viel mehr Casting-Couch und Fließbandproduktion, statt pikanten Themen und klaren Aussagen. „Ost+Front“ brachten anno 2012 das markante Merkmal der „Härte“ zurück, brachen Tabus, rüttelten auf, ohne Rücksicht, ohne Hemmung, ohne Grenzen. Nicht nur für Aufsehen, sondern auch für die ersten begeisterten Fans war gesorgt und schon mit „Olympia“, feuerten die Berliner gewaltig und Hit-trächtig zurück. Den eigenen Sound nun um große Melodien, epochale Refrains und wahre Hymnenhaftigkeit erweitert, setzten sie ihren beeindruckenden Siegeszug durch Nation und Presse konsequent fort. Im Jahr 2016 nun die erneute Probe: Kann die Band immer noch begeistern oder ist das Projekt eine gehypte Eintagsfliege? Bleiben sie bei ihrem Leisten oder gibt es Experimente? Wurden weitere Tanzflächenfüller für die Ewigkeit geschaffen oder hat sich das Potential abgenutzt, gar erschöpft? Die Antwort: „Ost+Front“ sind zurück! Gewachsen und erwachsen, an den eigenen Ansprüchen und denen der Anhänger. Rohe Anteile vermischen sich mit orchestralen Parts, donnernde Gitarren mit Streichern, abgründige Texte mit melodiöser Eingängigkeit, Party-Stimmung mit Nachdenklichkeit. „Ultra“ ist die logische Konsequenz und Fortführung, die Symbiose aus „Ave Maria“ und „Olympia“, der Schmelztiegel zweier Welten und diverser Stilistika, wie sie teilweise unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Mannen scheinen ihren unvergleichlichen Sound gefunden zu haben, von bloßen Abziehbildern keine Spur. Dennoch oder gerade deswegen, kommt „Ultra“ teilweise kantiger und stellenweise schwerer zugänglich daher, als noch die Vorgänger. Das 2016er Werk braucht etwas Zeit um wirken zu können, entfaltet aber dann sein ganzen Können in voller Pracht. Lediglich der ein oder andere, etwas uninspiriert wirkende Refrain, in welchem sich gelegentlich nicht mehr, als das titelgebende Wort als wiederholter Ausruf findet, schmälert den Eindruck an einigen Stellen ein wenig. „Ost+Front“ sind keine weitere Kopie, sondern beweisen hier ein weiteres Mal pure Eigenständigkeit. Der Weg in die musikalische Zukunft ist geebnet und man wird, ganz gleich ob es die vielen kritischen Stimmen nun wollen oder nicht, noch einiges von der Front hören. "Ost+Front" sind "Ultra"!

Informationen:

http://www.ostfront.tv https://www.facebook.com/ostfrontberlin/

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