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Die Apokalyptischen Reiter - „Freie Republik Reitermania"-Tour - Zeche, Bochum - 04.12.2025

  • Autorenbild: Christoph Lorenz
    Christoph Lorenz
  • 21. Dez.
  • 17 Min. Lesezeit
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Veranstaltungsort:

Stadt: Bochum, Deutschland

 

Location: Zeche

Kapazität: ca. 1.000 Stehplätze: Ja

Sitzplätze: Nein

Homepage: http://zeche.net


Einleitung: Wir schreiben Donnerstag, den 04.12.2025. Nur noch zwei Tage, bis Nikolaus und drei, bis schon die nächste Kerze auf dem heimischen Adventskranz entzündet werden darf. In nahezu jeder Innenstadt weihnachtet es seit kurzer Zeit mit allerhand Lichterschmuck und Holzbuden wieder - in den Supermarktregalen sogar schon seit September - und die lokalen Radiosender dudeln derweil die altbekannten Saison-Hits unermüdlich rauf und runter. Schon wieder Dezember? Die Zeit rennt. Es war ein ziemlich stressiges Jahr, das mal wieder nur so vorbeigerauscht ist, weshalb mir noch so gar nicht weihnachtlich zumute ist, aber was nicht ist, kann ja noch werden! Ein paar letzte Konzerte stehen auch noch auf dem Programm und Live-Musik besetzt ja bekanntlich die wunderbare Magie, einen schnellstmöglich aus der Tristesse des grauen Alltags zu katapultieren. Dabei scheint 2025 ein Jahr der Jubiläumsfeierlichkeiten zu sein: Erst im September haben zwei liebe Menschen und ich an gleich drei aufeinanderfolgenden Tagen dem dreißigjährigen Geburtstag der Mittelalter-Rock-Legende „In Extremo“ auf der Freilichtbühne Loreley beigewohnt, heute steht wiederum die Party einer weiteren Herzensband an, die ebenfalls schon dreißig volle Jahre Bestehen vorweisen kann: „Die Apokalyptischen Reiter“! Die 1995 bei Weimar gegründete Band vereint in ihrem unverkennbaren Sound seit jeher Death-, Power und Thrash-Metal mit teils experimentellen Elementen aus Folk und NDH zu einem einzigartigen Stil-Mix, kann mittlerweile auf ganze zwölf Studioalben zurückblicken und zählt seitdem mit zu den wohl bekanntesten deutschsprachigen Vertretern ihres Genres. Ab 2021 mussten die Reiter jedoch einige personelle Rückschläge in Form überraschender Veränderungen im bis dato langfristig kohärenten Line-Up hinnehmen: So verließen zunächst Keyboarder Mark „Dr. Pest“ Szakul, zwei Jahre später dann Gitarrist Adrian „Ady“ Vogel sowie Schlagzeuger Georg „Sir G.“ Lenhardt die Formation, doch äußerst adäquate Nachfolger fanden sich glücklicherweise bald, sodass ein vorzeitiges Aus nicht zu befürchten stand. Viele bewegte Jahre also, die es im Spätherbst und Winter standesgemäß zu feiern gilt! Dabei soll das heutige Wiedersehen etwas ganz Besonderes für mich sein, denn meine letzte Reiter-Show habe ich tatsächlich 2014 in der Bochumer Matrix erleben dürfen. Wie gesagt: Die Zeit rennt. Zur „Der Rote Reiter“-Tournee 2017 hatte ich es leider ebenso wenig geschafft, wie auch zu den darauffolgenden „Schreinachten“-Terminen in Oberhausen 2018 oder zuletzt in Köln 2023. Die zwischenzeitlich sehnsüchtig erwarteten „Volle Kraft Voraus“-Konzerte im Rahmen des 2022 veröffentlichten Albums „Wilde Kinder“, welche die Band durch insgesamt vierzehn Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz hätten führen sollen, fielen den drohenden Auflagen und dramatisch schlecht laufenden Vorverkaufszahlen als Spätfolgen der Pandemie zum Opfer. Auch damals wäre Bochum schon einer der angesetzten Spielorte gewesen, dieses Mal allerdings in der weitaus geräumigeren Zeche. Gut so! Die Missstände in der Kultur- und Veranstaltungsbranche haben sich seitdem nur wenig zum Guten gewendet, alles ist für alle teurer geworden. Dennoch trotzen die Vier allen Widrigkeiten, veröffentlichen mit „Freie Republik Reitermania“ entgegen der Konventionen der Labels in vollständiger Eigenregie ein aufwändiges Box-Set und wagen sich wieder auf die Straßen, um gemeinsam mit ihren treuen Fans die Korken knallen zu lassen. Mut, der reich belohnt wird, denn die Termine sind bislang sehr gut besucht oder sogar ausverkauft! Als wir schließlich gegen 18.50 Uhr an der Zeche eintreffen, rollen wir am Tourbus vorbei auf den direkt dahinter liegenden Platz, auf welchem schon so einige andere Autos stehen. Einweiser gibt es keine, das Parken ist gratis. Wir suchen uns ein freies Fleckchen und machen uns dann auf zum Eingang. Der Einlass hat erst vor zwanzig Minuten begonnen, trotzdem ist niemand mehr vor den Türen zu sehen. Im Inneren sieht es schon anders aus: Es ist ziemlich gut besucht, aber eben nicht überfüllt, was sich trotz stetig nachkommender Besucher nicht mehr ändern wird und sehr angenehm ist. Im gemütlichen Bar-Bereich gibt’s neben vielen kalten Getränken auch den Merch von „Victorius“. Die beiden Stände von „Cypecore“ und den Reitern sind ein Stück daneben zusammengelegt worden und werden derweil nur von einem einzigen Herren betreut, welcher der langen Schlange nach zu urteilen mit den Verkäufen enorm viel zutun hat. Geht man die kleine Wendeltreppe hoch in die zweite Etage, sind dort nicht nur zahlreiche Sitzgelegenheiten, sondern auch die günstige und zügig abgefertigte Garderobe verortet. Außerdem kommt man von hier aus in einen unscheinbaren Zwischengang, der auf den schon jetzt von einigen Fans besetzten Balkon mit guter Sicht führt. Zurück im Erdgeschoss und durch die Doppeltür hindurch, wartet draußen trotz niedriger Temperaturen ein großer Biergarten, in dem sogar ein Food-Truck für den kleinen Hunger steht - Klasse! Wieder im Foyer gibt es nun zwei Optionen, in den Saal zu gelangen: Einmal von ganz hinten und einmal seitlich der Bühne. Wir entscheiden uns für letztere Option und sind umgeben von vielen sympathischen Besuchern sogar relativ nah am Geschehen dran. Los geht’s! 

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Victorius:


Zum Aufwärmen gibt’s zunächst die geballte Ladung Power-Metal und zwar mit den 2004 gegründeten „Victorius“ aus Leipzig! Das erste Lebenszeichen des ostdeutschen Fünfers gab es im Jahr 2008 in Form einer unbetitelten Demo, woraufhin dann 2010 mit „Unleash The Titans“ das in vollständiger Eigenproduktion veröffentlichte Debüt in den Startlöchern stand. Es folgten erste Konzerte im Underground der Szene, wobei der Gig auf dem Metal Fest Open Air in Dessau die größte Show markierte. Durch den ebenfalls in Eigenregie aufgenommenen Nachfolger „The Awakening“ konnte man erstmals die Aufmerksamkeit der Labels auf sich ziehen, woraus am Ende zwei Verträge mit namhaften Partnern für den europäischen und auch japanischen Markt resultierten, sodass jenes Album 2013 auf gleich drei Kontinenten publiziert werden konnte. Einige Club-Konzerte und Festival-Gigs schlossen sich ebenso an, wie der Support für die Nürnberger von „Freedom Call“, welcher die junge Band nicht nur quer durch Deutschland, sondern auch die Niederlande und Schweiz führte. 2014 folgte der dritte Longplayer „Dreamchaser“ und ein Jahr darauf die gemeinsame Tour mit der A-Cappella-Kombo „Van Canto“. 2017 wurde „Heart Of The Phoenix“ über die neue Label-Heimat Massacre Records auf den Markt gebracht. Die Release-Konzerte erfolgten hier im Rahmen des Vorprogramms der Heavy-Metaller „Grave Digger“ aus Gladbeck. Nur wenig später sollte es dann auch schon Nachschub mit „Dinosaur Warfare - Legend Of The Power Saurus“ geben. Eine neue EP, der sich eine große Headliner-Konzertreise anschloss, welche die Band unter anderem durch Belgien, Frankreich Großbritannien, Polen, Slowenien und sogar Japan führte! Danach fungierte das Quartett zudem noch als Support von „Mystic Prophecy“ und „Majesty“. Seit 2019 stehen „Victorius“ bis zum heutigen Tag bei Napalm Records unter Vertrag, unter deren Flagge schließlich „Space Ninjas From Hell“ in 2020 erschien. Die dazu geplanten Konzerte mussten aufgrund der Pandemie leider vorerst entfallen, dafür wurde ein brandneues Werk in der Diskographie angekündigt, welches die zwei vorausgegangenen Releases zu einem geschlossenen Konzeptalbum zusammenfassen würde: „Dinosaur Warfare Pt. 2 - The Great Ninja War“ entführt die Fans in eine weit entfernte Welt voller Abenteuer, Geschichten und Gefahren im Stil eines trashigen Action-Blockbusters! Auf dem noch immer aktuellen Langspieler vereinen die mächtigen Laser-Dinosaurier ihre Kräfte, um gemeinsam mit vielen alten und auch neuen Verbündeten gegen den bösen Weltraum-Ninja-Clan namens „Sunbladers“ und seinen Drachen zu kämpfen und sie so in ihrem Vorhaben, die Menschheit zu versklaven, zu stoppen. Alles klar soweit? Gut. Etwa um 19.20 Uhr entern dann Schlagzeuger Frank Koppe, Bassist Andreas Dockhorn, die zwei Gitarristen Florian Zack und Dirk Scharsich sowie Sänger David Baßin in goldenen Hochglanz-Rüstungen und futuristischer Holo-Brille zum episch-orchestralen Intro die Bretter, um dann sofort mit der 2024er Single „Total T-Rex Terror“ loszulegen. Dem schließt sich das erst kürzlich veröffentlichte „Raptor Squad Attack“ an. Das Tempo und Catchyness-Level sind hier bereits innerhalb der ersten paar Minuten unsagbar hoch, der Spaß-Faktor sowieso. Wenn übermächtige Dinos gegen böse Ninjas aus dem Weltraum kämpfen, hat das thematisch irgendwie etwas von einer fantasievollen Spielzeug-Schlacht aus wild zusammengewürfelten Action-Figuren im Kinderzimmer. Nostalgisches Retro-Feeling aus charmantem 80‘s-Trash und einer bewussten Portion Cheesyness gibt‘s gratis dazu. „Macht euch bereit für den ultimativen Showdown!“, ruft der Sänger und meint damit natürlich den beliebten „Shuriken Showdown“ von „Space Ninjas“ aus dem Jahr 2020. Ja, „Victorius“ machen auf ziemlich sympathische Weise von Anfang an klar, dass sie sich entgegen mancher Genre-Konventionen kein Stück ernst nehmen, ihr musikalisches Handwerk dafür aber umso mehr. Sowohl spielerisch als auch gesanglich legen die bestens aufgelegten Leipziger ein durchweg hohes Niveau vor. Jeder Song sitzt und setzt sich auch bei Neulingen binnen Sekunden im Gehörgang fest. Power Metal at its best! „Wir befinden uns mittlerweile im letzten Tour-Block… Dreißig Jahre Reiter… Was für eine geile Zeit, geile Clubs und geile Shows und das geht heute bei euch weiter! Wir haben zwei neue Singles, eine haben wir schon gespielt und die zweite kommt jetzt. Sie spielt hoch oben im Weltraum…“, ruft Baßin das „Dino Race From Outer Space“ aus. Zum hymnenhaften „Victorius Dinogods“ wird eine übergroße Flagge geschwenkt, während das Publikum mit rhythmischen „Hey!“-Rufen anfeuert. „Ihr seid fantastisch, vielen Dank Bochum! Wir haben gute und schlechte Nachrichten: Die Schlechte ist, es steht jetzt nur noch ein Song auf der Setlist, aber die Gute ist, wir kommen zurück! Und zwar nächstes Jahr mit der „Tour of the Strong“ zum neuen Album am 24.04.2026 im Rockpalast. Wir hoffen, da sind dann ganz viele von euch mit dabei!“, gibt der Sänger freudig einen Ausblick in die Zukunft, doch dann ist es auch schon an der Zeit, sich mit einem letzten Track zu verabschieden. Natürlich muss jetzt einer der wohl bekanntesten „Victorius“-Hits folgen, nämlich der spaßige „Super Sonic Samurai“, zu welchem jetzt eifrig mit dem hier besungenen, gelben Laser-Katana hantiert wird. „Vielen Dank! Wir sind „Victorius“ und wir sehen uns nächstes Jahr!“, verabschiedet sich Baßin danach im Namen der gesamten Band, die für ihren Gig unterdessen ziemlich viel wohlwollenden und absolut verdienten Applaus der Gäste erhält. Nach dem Abschluss-Foto verlassen „Victorius“ zum augenzwinkernden Outro „Welcome To Jurassic Park“ schließlich die Bühne und können gewiss sein, extrem viel gute Laune im Saal verbreitet zu haben.

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Cypecore:


Schluss mit lustig, denn jetzt gibt es brettharten Melodic Death Metal mit einem Schuss elektrisierendem Industrial auf die Ohren! „Martial but melodic“, geben die seit 2007 aktiven „Cypecore“ aus Mannheim selbst zu Protokoll. Mittlerweile gehen eine EP und ganze fünf Fulltime-Lonyplayer auf das Konto der vier Südwestler, die als thematische Konzeptalben verstanden werden sollen und in einer post-apokalyptischen Welt nach dem dritten Weltkrieg spielen, in welcher die restliche Menschheit als nahezu ausgelöscht gilt. Da die Erde radioaktiv verstrahlt ist, ist das Tragen spezieller Schutzanzüge notwendig, die auch von der gesamten Band bei den Live-Shows, die sie „Operations“ nennt, präsentiert werden. Ursprünglich war die bestehende Storyline zwar gar nicht geplant, doch mit dem dritten Album namens „Identity“, das aufgrund des Todesfalls von Sänger Attila „Azge“ Erdélyi mit einem neuen Frontmann eingespielt wurde, entwarfen die Musiker jenes Konzept. Dazu gab die Band in einem Interview an, wie genau die Zusammenhänge zu verstehen seien: So beschreibt das Debüt „Innocent“ die Zeit vor den schrecklichen Geschehnissen, während der Nachfolger „Take The Consequence“ den Krieg und seine Folgen thematisiert. Erst auf „Identity“ habe jedes Mitglied seine jeweilige Rolle im Themen-Kosmos gefunden, wohingegen das 2018 erschienene Album „The Alliance“ die Suche nach Verbündeten in einer zerrütteten Welt darstellte. Fünf Jahre später erschien mit „Version 4.5: The Dark Chapter“ eine Vier-Track-EP, 2024 hingegen das aktuelle Album „Make Me Real“. Gegen 20.10 Uhr erfüllen dunkle Synthesizer-Flächen, maschinelles Ächzen und ein hektisch pochender Herzschlag die Bochumer Zeche. Während eine nur wenig verständliche Vocoder-Stimme vom Ende der alten Welt kündet, betreten Schlagzeuger Sebastian „Ex09“ Unic sowie die beiden Gitarristen Pascal „Mechanic“ Olejnik und Nils „Alchemist“ Lesser die in tiefer Finsternis liegende Bühne, welche derweil einzig von ihren orangefarben leuchtenden Westen erhellten wird. Als Letzter im Bunde folgt Sänger Dominic „Commander“ Christoph, der sich kurzerhand auf dem mittleren Ego Riser positioniert und unter Applaus seine Arme ausbreitet, bevor „Cypecore“ dann mit „Neoteric Gods“ vom aktuellen Album in ihr rund vierzigminütiges Set starten, welches die frühe Schaffensphase von 2008 bis 2010 komplett ignoriert. Sofort regieren heftiges Presslufthammer-Drumming und brachiales Riff-Getöse den Raum. Das ebenfalls frische „I‘ll Be Back“ setzt zusätzlich auf einen antreibenden Electro-Unterbau und schnellen Sprechgesang in den Strophen, bewegt sich also stärker im Crossover mit Elementen des Nu Metal. „Hat Bochum noch genug Kraft!?“, fragt der Sänger herausfordernd und sofort klatschen zahlreiche Besucher zu „Patient Zero“, das einen rasenden Mix aus Saiten-Massaker und Industrial-Beats auffährt, mit. Was während der ersten Viertelstunde besonders stark auffällt, sind die gesetzten Kontraste, die viele Songs relativ unberechenbar machen. In einem Moment stampfen diese noch als metallische Dampfwalze im schweren Rhythmus umher, nur um sich kurz darauf wieder in wilden Up-Tempo-Passagen zu verlieren. Ein Hybrid aus ungnädiger Härte und Melodiösität. Auch Christoph zeigt sich durchweg stimmstark und überraschend facettenreich: So wechselt er fließend von tiefen Growls und gellenden Screams zu cleanen Passagen in den oftmals ziemlich eingängigen Refrains und dann wieder zurück. Als ebensolcher Brecher entpuppt sich danach auch „The Alliance“ vom gleichnamigen Album aus 2018, welcher zugleich der bislang wohl bekannteste Song der Band ist. Dementsprechend recken nicht wenige Gäste im brachialen Chorus ihre Fäuste in die Luft und grölen mit. Weiterhin bildet sich jetzt ein kleiner Pit und auch der erste Crowdsurfer des Abends lässt sich über die Menge tragen. Spätestens jetzt haben die Mannheimer leichtes Spiel, denn auch „Identity“ und „Chosen Chaos“ von der 2023er EP gefallen dem Publikum sichtlich und ziehen die Intensität ruckartig an, die mit der kommenden Nummer sogar nochmals gesteigert wird: „Bochum, it’s time to move!“, fordert der Sänger zum vorletzten Song namens „Values Of Death“. Nichts leichter als das, der Pott folgt dem Ruf und gibt Gas. Ansonsten zeigt sich der hauptsächlich als Silhouetten im schummrigen Licht agierende Vierer ziemlich wortkarg und betont kühl, was der Atmosphäre jedoch durchaus zuträglich ist. „Wir waren „Cypecore“… Viel Spaß gleich mit den Reitern!“, verabschiedet sich der Fronter dann vor dem Finale mit „The Hills Have Eyes“ unter spürbarer Begeisterung seitens des Publikums… „Sector secured“, wie die Band selbst anschließend via Social Media den heutigen Abend zusammenfasst.

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Die Apokalyptischen Reiter:


Nachdem die zwei Support-Acts in den vergangenen neunzig Minuten mit spannenden Geschichten von mächtigen Dinosauriern, bösen Weltraum-Ninjas und dystopischen Endzeit-Kriegen also für beste und überdies musikalisch herrlich abwechslungsreiche Unterhaltung gesorgt haben, wird die Bühne nun prompt vollständig von einem langen Vorhang aus dunkelrotem Samt verhüllt. Durch die seitlichen Schlitze ist dahinter das geschäftige Treiben der Crew-Mitglieder zu erahnen, die wieder alle Hände voll damit zutun haben, eifrig ab-, um- und aufzubauen, damit in Kürze alles für die vier mit kollektiver Spannung erwarteten Jubilare vorbereitet ist, welche bereits in weniger als einer halben Stunde in Bochum einreiten werden! Etwa gegen 21.15 Uhr wird der schwere Stoff schließlich unter lautem Johlen langsam beiseite gezogen und der Blick für das wartende Publikum endlich freigegeben: Der Bühnenhintergrund wird von einem großen Backdrop ausgefüllt, auf welchem das Cover-Artwork der aktuellen Jubiläumsbox „Freie Republik Reitermania“ abgebildet worden ist, sodass die neueste Inkarnation des ikonischen Band-Logos nun feierlich als von heiß züngelnden Flammen gesäumtes Wappen über der gesamten Szenerie wacht. Im Zentrum thront das massive Drum-Kit auf einem halbhohen Podest, das mit hellroten Stoffbahnen ausgekleidet ist. Von diesem ausgehend erstrecken sich zu den Seiten jeweils zwei mit zahlreichen Löchern übersäte, blutverschmierte Holzsäulen in die Höhe, welche bereits seit der „Die Welt Ist Tief“-Tournee 2014 bei den Live-Shows verwendet werden und in deren Mitte mächtiges Schlagwerk eingerahmt wird. Während die Halle in dunkelblaues Licht eingetaucht wird und langsam dichter Nebel in immer größer werdenden Wolken aus den Ecken wabert, erheben sich jetzt sakrale, zarte Chöre aus dem Off. Mit bedächtigen Schritten nähert sich plötzlich ein Mann im langen Gewand an. In seiner Hand hält er ein kleines, dampfendes Weihrauchfass an einer langen Kette. Er wendet den Zuschauern den Rücken und sich zunächst sowohl den beiden großen Trommelfellen als auch dem Schlagzeug zu, um diese zu segnen, bis er sich schließlich umdreht und auch das Publikum mit einer bedeutungsschweren Handgeste bedenkt. „Wir kommen aus der Dämmerung der Zeit. Geboren aus Freiheit, Wind und Ewigkeit. Unsterblich wandeln wir durch Dunkelheit, doch glühend Herzens für den Augenblick bereit...“, dringt mit einem Mal eine wohlbekannte Stimme aus den Boxen, die man jedoch beinahe überhört, betreten doch nun Schlagzeuger Ronny „Rohgarr“ Garz, Multiinstrumentalist Volkmar „Volk-Man“ Weber und Gitarrist Titus „Titus Maximus“ Garz die Bretter, die selbstverständlich von lautstarken Jubelstürmen empfangen werden. „…Zu einen unsere Kraft, die aus dem Dunkel das Licht erschafft!“, spricht der in einen langen Mantel gekleidete Frontmann Daniel „Fuchs“ Täumel die abschließenden Worte, während auch er unter viel Applaus ins Rampenlicht schreitet und sich sodann hinter dem großen Steuerrad positioniert. Ein markantes Riff ertönt und schon animiert der Sänger die feierwütige Menge mit rhythmischen „Hey!“-Rufen zum Mitmachen, was natürlich prompt gelingt. Los geht’s mit „Volle Kraft“, der Vorab-Single des letzten Studioalbums „Wilde Kinder“ aus dem Jahr 2022. „Herzlich Willkommen in der Freien Republik Reitermania!“, begrüßt der Sänger die treuen Fans aus dem Ruhrpott freudig. „Heute Abend sind wir eure Gastgeber und ihr seid unsere wilden Kinder…“, lächelt er verschmitzt und schon schließt sich der gleichnamige Titeltrack des eben genannten Langspielers an. Obwohl auch dieser Song neueren Datums ist, kann er anhand der schier euphorischen Reaktionen schon jetzt sicher als moderner Reiter-Klassiker bezeichnet werden: Die antreibenden Strophen und natürlich auch der anarchisch powernde Refrain werden hier so lautstark und textsicher wie eh und je mitgesungen, während immer wieder dampfende Nebel-Säulen aus den Ego Risern aufsteigen und sich sogar ein erster Pit vor der Bühne bildet. Die Stimmung ist insbesondere für einen Abend unter der Woche schon jetzt ziemlich ausgelassen und wirklich gut, Tendenz steigend. Es ist jedenfalls schade, dass es damals erst durch die um sich greifende Pandemie und später dann ihre Nachwehen in Form heftiger Einbrüche bei den Ticketverkäufen nie zu einer eigenständigen Tournee des sehr gelungenen Werks gekommen ist. Somit bleiben die beiden genannten Nummern leider die einzigen Vertreter, dafür stehen umso mehr alte Bekannte und natürlich auch ein paar rare Perlen auf dem Programm… Immerhin feiern wir dreißig Jahre Reitermania! 

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„Vielen Dank für den warmen und sehr herzlichen Empfang! Nichtsdestotrotz, liebe Freunde, sind es harte Zeiten… Es wird schlimmer… Doch wir werden besser!“, verkündet Fuchs verheißungsvoll und selbstverständlich hat die gesamte Zeche diesen übergroßen Wink mit dem berüchtigten Zaunpfahl mehr als nur gut verstanden. Und so geht es jetzt mit dem allseits beliebten Über-Hit „Es Wird Schlimmer“ von „Licht“ aus 2008 weiter, welchem das melancholisch rockende „Der Weg“ vom selben Album folgt. Ohne Atempause drehen die Reiter die Uhr danach um zwei weitere Jahre zurück und zwar zum zurecht sehr beliebten 2006er Album „Riders On The Storm“, von welchem es heute Abend auch insgesamt vier Songs auf die Ohren geben wird: Zum ikonischen „Der Adler“ lässt ein erster Crowdsurfer sich die Gelegenheit nicht nehmen, sich mutig von der feiernden Menge über die Köpfe in Richtung der Bühne tragen zu lassen. Gäbe es ein besseres Lied dafür? Wohl kaum. Anschließend gibt die geballte Saiten-Power von Titus Maximus und Volk-Man, die mit brachialen Riffs das musikalische Fundament für den nächsten Song legen, bis Fuchs gekleidet in eine sogenannte Kasel, also ein priesterliches Messgewand, und mit einem langen Schäferstab in der Hand, sodann in ihre Mitte tritt, um „Die Boten“  einer neuen Zeit von „Moral & Wahnsinn“ aus dem Jahr 2011 zu begrüßen. Die Fans sind ab der ersten Sekunde dabei und singen jede einzelne Zeile sicher aus vollen Kehlen mit, ganz besonders natürlich den majestätischen Refrain. Was an dieser Stelle unbedingt noch loben erwähnt werden muss, ist der exzellente Sound, den ich persönlich in der Zeche durchaus auch schon ganz anders erlebt habe. Die Abmischung ist extrem knackig und gewohnt druckvoll, doch gleichwohl nie zu laut oder gar übersteuert, sodass man Instrumente und Gesang jederzeit differenziert verstehen kann. Die Stimmung befindet sich auf dem vorzeitigen Siedepunkt, doch da geht noch viel mehr! Danach gibt es jedoch erstmal ein knackiges Solo-Intermezzo als kurze Auflockerung: Rohgarr beweist sein Können an den Drums, unterdessen bearbeiten Volk-Man und Fuchs die großen Trommelfelle an den Seiten. Mit „Vier Reiter Stehen Bereit“ von „Have A Nice Trip“ erwartet das Publikum danach eine überraschende Oldschool-Nummer aus 2003, über die sich jetzt vor allem langjährige Die-Hards freuen und ihre Fäuste eifrig in die Luft recken. Nach einem ausgiebigen Gitarren-Solo von Titus Maximus, welches bei genauem Hinhören bereits den nächsten Song erahnen lässt, schließt sich mit „Friede Sei Mit Dir“ auch sogleich der nächste Klassiker im Set an, der selbstredend mächtig gefeiert wird. Es geht auch weiterhin Schlag auf Schlag. Ein beliebter Gassenhauer jagt hier den nächsten durch insgesamt drei Jahrzehnte Band-Historie und längst kein Ende in Sicht! „Wie geht’s euch so? Alles gut soweit?“, erkundigt sich der Sänger bei den Fans, die begeistert antworten. „Schön! Na, wer muss denn morgen alles arbeiten? Oh, echt so viele!? Aber völlig egal, oder? Ihr seid schöne, sexy Menschen und die Sonne scheint euch geradezu aus allen Körperöffnungen raus…“, lächelt er schelmisch und natürlich wissen jetzt alle Anwesenden, was das zu bedeuten hat: Das herrlich augenzwinkernde „Die Sonne Scheint“ macht einen kleinen Abstecher zum 2004 veröffentlichten Album „Samurai“ und sorgt für extrem viel gute Laune im kochenden Saal. Sogar so gut, dass sich ein übermütiger Crowdsurfer jetzt mit halb heruntergelassener Hose und blankem Hintern über das Händemeer tragen lässt, was für allerhand Belustigung sorgt. Ja, wen die Reitermania erst einmal angesteckt hat, den lässt sie nicht mehr los… „Wir gehen jetzt ganz weit zurück in die Vergangenheit. So weit, da waren die meisten von euch nicht einmal angedacht!“, feixt Fuchs und leitet so ins Jahr 1997 und damit zum Debüt „Soft & Stronger“ über, von welchem es die „Iron Fist“ zu hören gibt. 

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Auch hier wird wieder kräftig gesungen, geschrieen und gemosht, zur extrem eingängigen Mutmach-Hymne „Auf Und Nieder“ dann sogar im Rhythmus gesprungen. Wie in der Metal-Szene im Regelfall üblich, verläuft dabei alles sehr friedlich und jeder passt trotz der vielen freigesetzten Energie auf den anderen auf. Sogar dann, als plötzlich irgendjemand im Pit scheinbar seinen Schuh verliert: Ein anderer Fan hält diesen fragend hoch, bis der glückliche Finder schließlich herbeihumpelt und sich seinen Treter sichtlich erleichtert abholt - So muss das! Danach geht es jedoch um einiges finsterer zu, wenn die Vier vom „The Great Experience Of Ecstasy“ berichten, welches sich, wie schon der kürzlich vorausgegangene Song, ebenfalls auf „Der Rote Reiter“ aus 2017 befindet: Während des Sprechgesangs zum Auftakt wird Fuchs mithilfe der obligatorischen Hebebühne in Ziegelstein-Optik in die Höhe gefahren, von wo aus er nun mit grellen Screams die weitestgehend indischen Textzeilen spiritueller Meister und Gurus gegen eine brachiale Riff-Übermacht keift - Wow! Im Anschluss nimmt Bochum gemeinsam mit den vier Reitern „Rache An Der Wirklichkeit“. Es ist einer von insgesamt fünf brandneuen Songs und zugleich Titeltrack der zweiten Vinyl des am 31.10.2025 erschienenen, auf fünfhundert Einheiten limitierten und in Eigenregie veröffentlichten Box-Sets zum dreißigjährigen Jubiläum. Neben dem epischen Zehnminüter-Opus „Der Freiheit Vaterland“ und jenen Neuheiten beinhaltet diese zudem sechs bislang unveröffentlichten Raritäten („Die Schatzinsel“) und ein komplettes Unplugged-Live-Set („Die Wanderer“) auf insgesamt vier 12″-LPs mit fast neunzig Minuten Spielzeit. Ferner warten ein exklusives Brettspiel mit einhundert Quizfragen und vier speziell in Handarbeit angefertigten Zinnfiguren, eine offizielle Mitgliedsurkunde, ein auf jedem Konzert stempelbarer Reisepass und eine Verfassung sowie fünf „Reitermaniacs“, eine auf den Konzerten einlösbare Fan-Währung, auf alle stolzen Besitzer. „So, ihr Lieben! Lasst uns mal alle die Feuerzeuge auspacken, ja? Macht doch mal alles dunkel hier…“, bittet der Sänger und sieht sich zur ebenfalls neuen, melancholischen Power-Ballade „Weiße Pferde“ bald einem wogenden Meer aus Handy-Taschenlampen und kleinen Lichtern entgegen. Das ruhige Stück funktioniert ganz hervorragend und schürt mit seinen warmen Harmonien sanftes Fernweh, Refrain und „Ohoho“-Chöre laden schnell zum Mitsingen ein. So ein bisschen Reiter-Romantik muss zwischendrin ja auch mal sein! Schade ist hingegen, dass diese zwei Songs auf der aktuellen Tour leider die einzigen des Box-Sets bleiben werden. Sowohl das oben erwähnte „Der Freiheit Vaterland“, welches übrigens einen wirklich grandiosen Opener abgegeben hätte, als auch die fantastisch gelungene Ode an alle treuen Fans namens  „Wir Sind, Weil Ihr Seid“ hätten sich bestimmt sehr gut in das Set eingefügt! Naja, bei so einer großen Diskographie kann man eben nicht alles spielen und immerhin ist der Abend ja auch noch nicht vorbei.

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„Habt ihr noch Kraft in den Knochen!? Das klang ja nicht so überzeugend!“, stichelt Fuchs und erkundigt sich dann, ob auch Frauen anwesend sind, die prompt antworten. Diesen wird nämlich jetzt der wunderbar folk-rockende „Seemann“ gewidmet, das die Stimmung im Saal nochmals in neue Höhen katapultiert, die vom spaßigen „Du Kleiner Wicht“ mühelos gehalten. Natürlich wird dazu wieder ordentlich gepogt und gemosht, aber da geht noch mehr! Und zwar mit dem unverzichtbaren Klassiker „Reitermania“, der bei so einem Jubiläum selbstverständlich auf gar keinen Fall auf der Liste fehlen darf! Binnen weniger Sekunden wird der Pit größer und die Laune noch ausgelassener. Die Zeche ist jetzt im absoluten Party-Modus und kaum noch zu stoppen. Ziemlich überraschend ist, dass es tatsächlich die einzige Nummer vom legendären 2000er Longplayer „All You Need Is Love“ bleibt, denn weder „Unter Der Asche“ und „Erhelle Meine Seele“, noch „Geopfert“ oder „Die Schönheit Der Sklaverei“ werden auf den aktuellen Shows dargeboten. Zugegeben, sicher ein kleiner Dämpfer für viele Fans der alten Schule. Nachdem die Reiter die Bühne anschließend für wenige Minuten verlassen haben und nach einer Zugabe verlangt wird, kehren die Vier nochmals zurück. Das melodisch rockende „We Will Never Die“ leitet den finalen Block dabei gelungen ein und sorgt schnell für laute Fan-Choräle, die einfach nicht abreißen wollen, sondern sich zu „Metal Will Never Die“ fortsetzen. „Könnt ihr noch? Was wollt ihr hören?“, fragt der Sänger. Da aus dem Gewirr an diversen Zurufen keine einheitliche Lösung gefiltert werden kann, schlägt er kurzerhand vor, zum Abschluss des heutigen Abend gemeinsam zur „Revolution“ aufzurufen, womit sich Bochum mehr als nur einverstanden zeigt. Ein letztes Mal singen Fans und Band vereint die wohl bekannten Zeilen, bis die furiose Show schließlich gegen 22.35 Uhr ihr Ende findet und die Musiker sich vor einer jubelnden Zeche verneigen. Wer mag, hat im Anschluss an das Konzert noch die schöne Möglichkeit, den ein oder anderen Reiter für ein Foto und Autogramm am Merchandising-Stand zu treffen oder bei einem kühlen Getränk über das gerade Erlebte zu plaudern. Obwohl es ein Donnerstag ist und demnach kein regulärer Club-Betrieb mehr ansteht, wird selbst jetzt noch immer fleißig ausgeschenkt. Alle Mitarbeiter sind sehr geduldig und wirklich freundlich, sodass man nicht das Gefühl bekommt, sofort aus der Location herausgekehrt zu werden. An dieser Stelle also nochmals ein dickes Lob an die tolle Organisation und den Service vor Ort! So bleibt eine wunderbare und gefühlt viel zu kurze Reise durch dreißig Jahre Reiter-Geschichte, welche nicht nur mit nahezu allen großen Hits und beliebten Klassikern aufzuwarten wusste, sondern durch Songs neueren Datums und der ein oder anderen Raritäten-Überraschung sehr durchdacht ausbalanciert war. Für Fans der Frühphase hätten aber mit Sicherheit gerne noch mehr alte Nummern im Set vertreten sein dürfen, doch kann man es bei so einem großen Gesamtwerk natürlich kaum jedem Gast recht machen. Aber auch so war es ein wilder Ritt voller unvergleichlich rauer Reiter-Energie, ganz vielen Emotionen und vor allem einer ganzen Menge sicht- und spürbaren Freude auf beiden Seiten, die keinen einzigen Zweifel daran lässt, dass auch mit halber Neubesetzung in Zukunft absolut mit „Die Apokalyptischen Reiter“ zu rechnen ist. In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch zum runden Geburtstag, liebe Reiter, und auf die nächsten dreißig Jahre! 

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Setlist:


01. Intro

02. Volle Kraft

03. Wilde Kinder

04. Es Wird Schlimmer

05. Der Weg

06. Der Adler

07. Die Boten

08. Drum Solo

09. Vier Reiter Stehen Bereit

10. Guitar Solo

11. Friede Sei Mit Dir

12. Die Sonne Scheint 13. Iron Fist 14. Auf Und Nieder 15. The Great Experience Of Ecstasy 16. Rache An Der Wirklichkeit 17. Weiße Pferde 18. Seemann 19. Der Kleine Wicht 20. Reitermania 21. We Will Never Die 22. Metal Will Never Die 23. Revolution


Impressionen:

Christian Bührer - Die Buehrers: Das Online-Magazin für Mittelaltermärkte und Konzertevents https://www.diebuehrers.com/ https://www.facebook.com/DieBuehrers https://www.instagram.com/diebuehrers/

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