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BEITRÄGE:

  • AutorenbildChristoph Lorenz

Subway To Sally - „Eisheilige Nacht" - RuhrCongress, Bochum - 26.12.2015


Veranstaltungsort:

Stadt: Bochum, Deutschland Location: RuhrCongress

Kapazität: ca. 5.000

Stehplätze: Ja

Sitzplätze: Nein

Homepage: https://www.ruhrcongress-bochum.de

Einleitung: Es ist der 26.12.2015. Heiligabend liegt knapp hinter mir und ob mangelnder, typischer Merkmale, in diesem Jahr nahezu völlig unbemerkt an mir vorbeigezogen. Es herrscht verhältnismäßig gutes Wetter. Von Schnee, Eis oder gar Kälte, ist keine Spur. Jedoch sind die Straßen der Innenstadt so gut wie leer gefegt und kaum ein Auto, kaum ein Passant ist zu sehen. Wurden die Geschäfte und Marktstände noch einen Tag vor dem Fest der Liebe in Scharen gestürmt, um auch noch das letzte fehlende Geschenk zu besorgen, so liegen diese nun unbemannt und unbeleuchtet in der Dunkelheit. Kein Wunder, ist doch heute der zweite Weihnachtsfeiertag. Die meisten Menschen sind daheim bei ihrer Familie und gehen höchstens zum Abendessen oder Besuch der Verwandtschaft aus. Ich bin alleine, als ich am Hauptbahnhof Bochum ankomme und mache mich auf, die richtige Haltestelle zu finden. Nach erstaunlich kurzer Wartezeit, fährt die örtliche Straßenbahn auch schon auf dem ausgewiesenen Gleis ein. Lange soll die Fahrt zum Zielort zwar nicht dauern, dennoch suche ich mir einen Sitzplatz. Ein Blick ins Innere verrät mir, dass offenbar nicht nur ich an diesem Abend ein ganz besonderes Ziel habe. Seit 2009 bespielen die Mittelalter-Rocker von „Subway To Sally“, gemeinsam mit vielen anderen, jährlich wechselnden Künstlern, unter dem Motto der „Eisheiligen Nacht“ die verschiedensten Städte im ganzen Land. Und was gibt es besseres, als den letzten Monat im Jahr mit vielen Stunden guter Musik, statt mit Gebäck und lähmender, aufgezwungener Melancholie zu beschließen? Anfangs lediglich auf den 30. Dezember im „Lindenpark“, später in die „Metropolis Halle“ Potsdam verlegt, weitete die Band ihr Konzept erfolgreich aus und kann mittlerweile auf eine feste Tradition zurückblicken. Gastierte man 2010 noch in der deutlich kleineren „Turbinenhalle“ in Oberhausen, begeht man die Feierlichkeiten seit dem 27.12.2011 in den Hallen des RuhrCongress Bochum. Ab diesem Tag genau, gehört dieses Indoor-Festival sicher nicht nur für mich fest zum Dezember dazu, ist zur Tradition geworden. Und schon nach zwei Stationen muss ich wieder aussteigen.

Gemächlich mache ich mich auf den Weg, vorbei am großen Stadion, über die legendäre Castroperstraße. Nicht weit davon entfernt, liegt der Veranstaltungsort. Aus der Ferne lässt sich bereits erkennen, dass sich lange Schlangen um das Gebäude gebildet haben, ausnahmslos in schwarz natürlich. Definitiv schon einmal vorab ein aussagekräftiger Indikator für großartige Stimmung. Ich wende mich an einen der Sicherheitsbeauftragten, welcher den abgesperrten Bereich zwischen den Wartenden patrouilliert. Ich habe die Ehre, am heutigen Abend auf der Gästeliste zu stehen und reihe mich in die kleine Gruppe ein, in die ich anschließend verwiesen werde. Als der Einlass offiziell um 18.00 Uhr beginnt, strömen die Massen von allen Seiten herbei und müssen teilweise noch ein wenig zurückgehalten werden, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Doch leider läuft zuerst nicht alles nach Plan. Einer der zuständigen Mitarbeiter hatte im wohl im voraus vergessen, meinen Namen auf die Liste zu setzen und so muss ich noch eine Zeit lang draußen verweilen, bevor sich letztlich noch alles aufklärt und ich meinen Stempel bekomme. Im gut beheizten Foyer angelangt, gebe ich zuerst meinen Mantel an der Garderobe ab und schaue mich dann im Merchandise- und Gastronomie-Bereich um. Hervorzuheben ist, dass jede der Bands, ihren eigenen, großzügig angelegten Stand hat. Von CDs und DVDs, über viele Kleinigkeiten, bis hin zum klassischsten Element, T-Shirts und Kapuzenjacken, mit neuen und altbekannten Motiven. Auch in diesem Jahr sticht eines davon, das auf der Konzert-Reihe exklusiv erhältliche Festival-Shirt, wieder besonders ins Auge. Ich tue es den vielen anderen Fans gleich und sichere mir mein Exemplar, bevor ich mich mit einer Currywurst und der neuen Ausgabe des Fan-Magazins „Knochenschiff“ in eine der loungigen Ecken setze. Einen vollen Magen und eine halbe Stunde später, es ist mittlerweile fast 19.00 Uhr, ertönt plötzlich eine Melodie und erfüllt langsam aber sicher jeden Winkel. Ich packe meine Sachen eilig zusammen und folge dem Klang bis zu seinem Ursprung. Ein Blick zur Bühne genügt, um diesen festzustellen. Es ist Frontmann Eric Fish, welcher mit einem Dudelsack, ähnlich dem berühmt-berüchtigten Rattenfänger, die Menge in den großen Saal lockt. Nach dem ersten großen Applaus und einigen einleitenden Worten seinerseits, kündigt er mit den Spielmännern von „Versengold“, die erste Band des noch jungen Abends an und gibt so den Startschuss, für die „Eisheilige Nacht“ 2015. Es beginnt!

Versengold:

Nach einem kurzen, mystisch anmutenden Intro, stürmen die gut gelaunten Folk-Rocker aus Bremen gemeinsam auf die Bretter. In weiße Hemden gekleidet, nehmen die Musiker nach und nach ihre Positionen ein, bevor Sänger Malte Hoyer mit „Zeitlos“, vom gleichnamigen, aktuellen Album, das Set eröffnet. Schon jetzt feiert die Zuschauerschaft ausgelassen zu den fröhlichen Klängen und auch der Klassiker „Wem? Uns!“, weiß mit seinen interaktiven Parts seit jeher zu gefallen. Natürlich darf auch der Publikumsliebling „Drey Weyber“ nicht fehlen, welcher die Menge mit seinem einzigartigen Tavernen-Charme weiter anspornt. Doch nicht nur die Fans haben hier ihren Spaß, auch die sieben Mannen auf der Bühne genießen die Momente und legen anschließend mit der eigenen Hymne „Versengold“ nach. Mit einem hohen Maß an positiver Energie und unter herzlichem Beifall, endet der Auftritt dann nach etwa einer halben Stunde mit „Paules Beichtgang“. Eine gute Wahl für den ersten Slot und ein ebenso unterhaltsamer Act.

Letzte Instanz:

In der kurzen Umbaupause begebe ich mich ein wenig an die frische Luft, ein paar Leute stehen noch an der Abendkasse oder kommen jetzt erst an. Der „RuhrCongress“ füllt sich mit der Zeit merklich, denn schon steht die nächste Band auf der Agenda. Wie gehabt, übernimmt Fish die Ankündigung höchstselbst, die Spannung unter den Anwesenden steigt ein weiteres Mal. Schließlich erlischt das Licht erneut und ein düsteres Instrumental ist zu vernehmen. Unter den bedrohlich wirkenden Lauten eines Klangspiels, erscheinen Schlagzeuger Andy Horst, Bassist Michael Ende, Gitarrist Oliver Schmidt und Holly Hoffmann in den gebündelten Lichtkegeln und beginnen mit dem Opener „Nur Für Uns“, zu dem sich nun auch Violinist Rico Schwibs und Cellist Benni dazugesellen. Die bekannte Power-Nummer „Flucht Ins Glück“ schließ sich, ebenso wie das dramatisch-balladeske „Blind“, nahtlos im Verlauf an. Mit „Ganz Egal“ gibt es dann auch noch Material neueren Datums, vom letzten Album „Im Auge Des Sturms“, zu hören. Ein echtes Highlight in der Setlist, haben die Instanzler aber bis zu diesem Zeitpunkt zurückgehalten. Freudig verkündet Holly den Erscheinungstermin für das neue Werk „Liebe Im Krieg“, das im Sommer 2016 released werden soll. „Sollen wir euch heute Abend schon ein Lied daraus vorspielen?“, fragt der Sänger schelmisch und erntet kurz darauf großen Zuspruch. Die Dresdner lassen sich nicht lange bitten und stimmen, passend zu der frohen Kunde, „Wir Sind Eins“. Ein echter Ohrwurm, welcher sich hinter den anderen Titeln keinesfalls zu verstecken braucht, kann dieser doch ohne weiteres mit dem folgenden „Der Garten“ oder „Von Anfang An“ mithalten. Verzerrte Gitarren deuten dann auf das harte „Komm!“ hin, frenetisch von den Fans in den vorderen Reihen mitgesungen. Eine wahre Mitsang-Garantie birgt auch „Finsternis“, das die Halle in einen großen Chor verwandelt. Diese und einige andere Einlagen, mit welchen die Gäste immer wieder mit einbezogen werden, lockern die Stimmung und Kommunikation zwischen der Musik immer wieder auf. So spaltet der Frontmann die linke und rechte Seite, beispielsweise in „die Guten“ und „die Guten“ auf, was für einige Lacher sorgt. Die befreite Atmosphäre schlägt sich alsbald, in einem wogenden Meer aus Händen, bei einer überarbeiteten Version von „Wir Sind Allein“, nieder. Aber wer denkt, dass die Show nun beendet werden würde, hat die Rechnung ohne die „Letzte Instanz“ gemacht. Mit „Mein Todestag“, peitscht diese das bisher Erlebte nochmals mächtig auf, bevor mit einem folkigen Crossover, bestehend aus dem Klassiker „Rapunzel“ und „Remmi Demmi“ der Elektro-Punks „Deichkind“, das Set nach etwa 60 Minuten vollendet wird. Eine Stunde, die wie im Flug vergangen ist und die Sehnsucht auf ein baldiges Wiedersehen im Folgejahr erwachen lässt, denn dann wird die Instanz auf Tour im Herbst 2016 gehen.

Fiddler’s Green:

Es folgt eine erneute Umbaupause auf der Bühne, auf welcher sich nun diverse Techniker einfinden. Im Hintergrund wird das Backtrog gewechselt und in die Höhe gefahren, Instrumente werden ab- und andere wieder aufgebaut. Ich überbrücke die Zeit mit einem erneuten Rundgang, bei dem ich mir noch ein Getränk am Catering der „Matrix“ genehmige, welches sich auch in diesem Jahr als freundlich, schnell und gut organisiert gibt. Und dann wird es auch schon Zeit, für die dritte Band im aktuellen Programm. Die Rolle des Co-Headliners übernehmen, wie zuletzt bei der „Eisheiligen Nacht“ 2011, die Speedfolker von „Fiddler’s Green“ aus Erlangen. Alsbald finden sich die Musiker um Ralf Albers dann vor der Kulisse eines großen, über allem thronenden Widders, dem Artworks ihres letzten Albums „25 Blarney Roses“, ein und legen mit dem punkigen „This Old Man“ los. Doch bereits direkt danach, gibt es mit „Old Dun Coe“ und „Victor And His Demons“, Material neueren Datums, für das hungrige Publikum. Dieses ist spätestens jetzt auf Hochtouren und feiert den Mix aus Irish Folk, Rock und Ska ausgelassen. Eine kleine Pause gönnt man sich dann mit dem schwelgerischen „Raise Your Arms“, dessen Motto die Halle auch sogleich zum Anlass nimmt, die Arme in die Luft zu reißen. Diese bleiben auch bei „Rocky Road To Dublin“ oder „Down By The Hillside“ nicht unten, sondern klatschen energetisch im Takt mit. Diesen Zustand behält die Band bei und fordert beim beliebten „Yindy“ und „We Don’t Care“ zum springen und tanzen auf. Traditionell wird es dann mit „The Night Pat Murphy Died“, welches mehr irischen Charme nicht versprühen könnte. Die gute Laune der Folker, überträgt sich von Song zu Song rasch auf Fans und Interessierte, schafft es immer wieder zu begeistern, mitzureißen und eine ausgelassene Stimmung zu verbreiten. Ganz so, wie man es von ihnen gewohnt ist. „Folk’s Not Dead“ beschließt die Show dann. Ein perfekter Anheizer für das nahende Finale.

Subway To Sally:

Mittlerweile ist es recht spät geworden und die ersten Ermüdungserscheinungen machen sich, ob der weit vorangeschrittenen Uhrzeit, bei einigen der Besucher bemerkbar. In der Umbaupause trauen diese ihren Ohren nicht, dringt doch klassische Weihnachtsmusik, in Form eines Kinderchors, aus den Boxen. Ein offenbar beabsichtigtes Kontrastprogramm, welches an dieser Stelle nicht unpassender gewählt sein könnte und für Schmunzeln unter den Fans sorgt. Mit dem Erlöschen des Lichts in der Halle, verhallt auch, so plötzlich wie er gekommen war, der satirische, festliche Unterton. Knisternde Spannung liegt in der Luft. Ein tiefes Grollen und mächtige Fanfaren, durchbrechen die angespannte Stille schlussendlich. Unter mitreißenden Jubelstürmen, betritt Frontmann und Sänger Eric Fish, mit zwei Fackeln im Anschlag und in einen schwarzen Ledermantel gehüllt, die Bühne. Zu donnernden Trommelschlägen, erscheinen auch Michael „Bodenski“ Boden und Simon Levko aus der Dunkelheit und positionieren sich an ihren Stativen, um das nächtliche Konzert mit dem beschwörenden „Alle, Psallite Cum Luya“ einzuleiten. Währenddessen halten auch Gitarrist Ingo Hampf, Bassist Silvio „Sugar Ray“ Runge, Violinistin Silke „Frau Schmitt“ Meyer und Schlagzeuger Simon Michael unbemerkt Einzug und nachdem die kanonischen Gesänge des Trios verklingen, kündigen schon die ersten, metallischen Takte „Mephisto“ an. Die lodernden Flammen direkt vor sich fixiert, interpretiert Fish das Besungene gewohnt innbrünstig, spielt mit seiner Gestik und Mimik, bevor er sich mit Bodenski und Simon ein heißes Duell beim kollektiven Feuerspucken liefert. Der sympathische Frontmann begrüßt die Besucher in freundschaftlich-geerdeter Manier und verspricht einen musikalischen Querschnitt durch die bandeigene Historie, den die Fans zuvor via Online-Voting großteilig selbst bestimmen konnten. „Wohin soll denn die Reise gehen?“, fragt er bedeutungsschwanger, worauf natürlich „Knochenschiff“ vom 2003 veröffentlichten Werk „Engelskrieger“ folgt. Aber auch auf ein paar Songs, des letzten Albums „Mitgift“, wolle die Band laut eigener Aussage nicht verzichten und somit folgt der Titeltrack, zu dessen Anfang auch gleich meterhohe Funkenfontänen imposant in die Höhe schießen. Eine klagende Frauenstimme leitet anschließend „Grausame Schwester“ ein, von den Fans mehrmals und lautstark durch den eingeforderten Schrei untermalt. Ohne Pause, schreitet man mit dem Brecher „Arme Ellen Schmitt“ im Programm voran, was die ersten Reihen direkt zum Anlass nehmen, gemeinsam mit der Band zu springen. Nach all der Brachialität, wird das Licht gedimmt und die Bühne in tiefe, kühle Farbtöne getaucht. Die wohlbekannte Melodie eines lange nicht mehr gespielten Klassikers, der nicht besser zur „Eisheiligen Nacht“ passen könnte, erfüllt den großen Saal und mit ihr, eine Welle der Begeisterung. Die Szene-Hymne „Eisblumen“ wird angestimmt. Das gleißend helle Licht der gebündelten Scheinwerfer, wirft passend dazu stimmige Muster und Schatten an die Wände, ehe im letzten Refrain sanfte Schneeflocken ins Publikum rieseln. Höchst atmosphärisch und traumhaft schön umgesetzt.

Nach diesem kurzen Ruhepol, wendet man sich wieder älterem Material zu. Das folkig-rockende „Ohne Liebe“ mit dem beliebtem Flöten-Solo und das bitterböse „Sag Dem Teufel“, wagen einen Rückblick in vergangene Zeiten und sorgen für großartige Stimmung. Mit dem lateinischen Gassenhauer „Ad Mortem Festinamus“, bei welchem der Sänger den Fans mit einem langen Feuer-Stab gefährlich nahe kommt, geht die Band in ihrer Geschichte dann wieder weiter nach vorn. Diesem harten Stil bleiben die Musiker auch im Folgenden treu, als plötzlich Ingo Kampf ins Zentrum der Aufmerksamkeit tritt und seinem Instrument ein vertrautes Riff entlockt. Nur kurz bleibt es ganz still und dunkel, dann schießen einige Raketen zielsicher gen Hallendecke und mit einem ohrenbetäubenden Knall, geben „Subway To Sally“ das aggressive „Henkersbraut“ zum Besten. Lautes Herzklopfen und krachende Gitarren-Salven leiten die neue Fassung von „Kleid Aus Rosen“ ein, die deutlich stärker als das Original klingt. Rosen werden ins Publikum geworfen und ein einziger Chor bildet sich zu jedem Refrain. Das bissige „Falscher Heiland“ setzt dann ein klares Statement zu aktuellen Geschehnissen und auch der Sieger-Titel des „Bundesvision Song Contest“, „Auf Kiel“, darf nicht fehlen. Die Luft wird immer dünner und stickiger, doch die unermüdlichen Potsdamer kennen kein Erbarmen und zählen gemeinsam mit ihren Fans bis „Sieben“. Ohne viele Worte verlieren zu wollen, bedankt sich Eric Fish und kündigt mit dem rhythmischen „Tanz Auf Dem Vulkan“, den nahenden Abschluss des Abends an. Stechende Flammensäulen kreuzen sich, schießen in die Luft und markieren zusammen mit einer aufpolierten Version von „Veitstanz“, schwarzen Luftballons im Innenraum und einem letzten, lauten Pyro-Schlag, die Zielgerade. Unter tosendem Beifall, wird sich gegenseitig verabschiedet. Die Fans haben selbstverständlich noch nicht genug und fordern mit lauten Rufen eine Zugabe. Und diese sollen sie auch bekommen. Freudig kündigt Eric Fish ein ganz besonderes Stück Musik an, eigens für die „Eisheilige Nacht“ von Frau Schmitt konzipiert und komponiert. Mit Alexander Wilms und Florian Janoske von „Versengold“, Benni Cellini und Rico Schwips von „Letzte Instanz“ und Tobias Heindl von „Fiddler’s Green“, füllt sich der Platz auf den Brettern und als diese zu einem Streicher-Solo ansetzen, kennen die meisten Gäste kein Halten mehr. Feuerzeuge und Handys werden in die Höhe gestreckt und andächtig gelauscht. Zuerst nur in englischer Sprache, übernehmen Fish, Albers, Hoffmann und Hoyer gemeinsam den Gesangspart von „Carrickfergus“. Natürlich folgt der rockige Part direkt danach und alle Ruhe scheint wie verflogen. Alle Beteiligten scheinen echte Freude an ihrem Tun zu haben und so gibt es mit „Julia Und Die Räuber“ in alter Tradition den Rausschmeißer, nach etwa 90 Minuten. Während ich die Halle verlasse, halten manche Besucher noch den ein oder anderen Plausch mit den Musikern der einzelnen Bands, lassen sich Autogramme geben oder machen Fotos. „Subway To Sally“ haben ihr Versprechen eingelöst und wissen, auch ohne jedes Jahr ein neues Album auf dem Markt zu haben, immer wieder mitzureißen und zu begeistern. Das Winter-Festival hat zurecht einen festen Platz in vielen Kalendern, bietet es doch genau wie die Jahre zuvor, ein beeindruckendes Paket, zum verhältnismäßig geringen Preis. So entflieht man dem Stress der Feiertage nur allzu gerne. Und so bleibt ein gutes Gefühl und die Vorfreude auf das nächste Jahr, wenn es dann mit „Vroudenspiel“, „Lord Of The Lost“ und „Eluveitie“ erneut in die winterliche Schlacht geht.

Setlist:

01. Intro

02. Alle, Psallite Cum Luya

03. Mephisto

04. Knochenschiff

05. Mitgift

06. Grausame Schwester

07. Arme Ellen Schmitt

08. Eisblumen

09. Ohne Liebe

10. Sag Dem Teufel

11. Ad Mortem Festinamus

12. Henkersbraut

13. Kleid Aus Rosen

14. Falscher Heiland

15. Auf Kiel

16. Sieben

17. Tanz Auf Dem Vulkan

18. Veitstanz

19. Carrickfergus

20. Julia Und Die Räuber

Impressionen:

Jobst Meese - Jodocus Obscurus Photography

http://www.jobstmeese.de

https://de-de.facebook.com/Jodocus.Obscurus/

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