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BEITRÄGE:

  • AutorenbildChristoph Lorenz

Mono Inc. - Together Till The End (2017)


Genre: Rock / Alternative

Release: 13.01.2017

Label: Nocut (SPV)

Spielzeit: 79 Minuten

Pressetext:

Donner kracht, Wellen brechen, der Himmel weint. Mit Ihrem neunten Studioalbum nehmen uns die vier Hamburger von "Mono Inc." mit auf große Fahrt! Dramatik, große Melodien, kolossale Orchestrierungen und bewegende Texte begleiten das Konzeptalbum auf der tragischen Seereise über die Weltmeere und der Suche nach rettenden Ufern. Vom sicheren (Hamburger) Hafen bis zum schicksalhaften Ende. Das neue Album der Band um Sänger Martin Engler und Schlagzeugerin Katha Mia packt seine Hörer bereits mit den ersten Takten und man spürt förmlich das Ächzen der Masten, das Peitschen der Stürme und die salzige Gischt. Vollkommen unbeeindruckt von den Charterfolgen der letzten 3 Top-10-Vorgänger-Alben versetzen uns MONO INC. in eine andere, raue, in IHRE Welt. Diese 12 Songs sind ein wahres Wechselbad an Stimmungen. Eigenständig, anders und dennoch angenehm eingängig setzen sie sich im Herzen und im Gehörgang fest. "Mono Inc." sind seit 10 Jahren Garanten für fesselnde Ohrwürmer dennoch stechen 2 Titel zunächst besonders ins Auge: die treibende Hymne "Children Of The Dark" wird durch die gesangliche Unterstützung von Joachim Witt, Tilo Wolff ("Lacrimosa") und Chris Harms ("Lord Of The Lost") ein regelrechtes All-Star-Projekt und wird sicherlich über Jahre hinaus DER Tanzflächen-Füller der Rockclubs sein. Der andere angesprochene Titel Boatman löste bei "VNV Nation"-Frontmann Ronan Harris beim ersten Hören eine derartige Gänsehaut aus, dass er spontan (und zum ersten Mal in seiner großen Karriere) für ein Duett zur Verfügung stand. Bleibt die Frage, was es mit dem Albumtitel eigentlich auf sich hat. Sänger Martin Engler dazu: " Wir haben vor 10 Jahren nur zu träumen gewagt, dass wir eines Tages diesen Status erreichen würden. Der Titel ist ein Dank an unsere Fans, ohne deren Support wir das nicht geschafft hätten. Es gibt für uns kein wir hier oben und Ihr da unten . Wir stehen zusammen! Wir sind wie eins! Unerschütterlich! Bis zum Ende."

Kritik:

"Stranded here, on the banks of eden

In paradise, but it's like I die

Stranded here, on the banks of eden

But it's hard to say goddbye"

Diese Erfolgsgeschichte ist nahezu unglaublich und doch ist sie dabei alles andere als nur fabelhaftes Wunschdenken oder gar ein frei erfundenes Märchen. Nein, der bisherige Werdegang von "Mono Inc." ist so viel mehr als das und vor allem kein leeres Wortspiel mit den Superlativen, keine wie sonst üblich hochtrabende PR-Melange und erst recht kein unangenehmer, klebrig süßer Zuckerguss, auf der Spitze irgendeiner narzisstisch anmutenden Torte aus dreister Inszenierung und Selbstbeweihräucherung. Das, was zu Beginn der jungen 2000er in Hamburg seinen frühen Anfang nahm, sollte schon kurz darauf einem verdienten und nicht enden wollenden Siegeszug gleichen. Brachten das anno 2009 veröffentlichte "Voices Of Doom" und gemeinsame Tourneen mit Szene-Größen wie "ASP" dem Quartett zusätzliche Bekanntheit ein, sollten nur wenig später sämtliche Charts gestürmt und große Hallen durch eigene Konzerte gefüllt werden. Wurde 2011 noch Seite an Seite in den flammenden Schützengräben auf "Viva Hades" gekämpft, reflektierte man bereits im Folgejahr mit "After The War" in logischer Konsequenz die menschliche Zerstörungswut an Mutter Natur und der eigenen Spezies. Ausverkaufte Clubs, stetig höhere Positionen in den Line-Ups namhafter Festivals und um keinen rastlosen weiteren Schritt müde, begab man sich 2015 schließlich in die staubige Einöde von "Terlingua", um sich abgeschnitten von der Außenwelt neuen Klängen zu widmen. Der Sound wurde gemeinhin massenkompatibler, doch die Glückssträhne riss nicht ab. Neue Fans von Jung bis Alt konnten mit einer glühenden Leidenschaft, starken Performances, gelungenen Kollaborationen und hochwertigen Melodien fortwährend dazu gewonnen werden. Das denkwürdige Gesamtbild eines eigens geschaffenen und hart erarbeiteten Monuments, welches es kürzlich auf der umfassenden DVD "Mono Inc. - Live!" für die Nachwelt und somit für die Ewigkeit festzuhalten galt. Konzeptionell angesiedelt im Jahr 1722, in welchem die dritte "Wapen von Hamburg" im Auftrag der hamburgischen Admiralität zum Schutze von Schiffskonvois in raue See stach, kreierte man ein in sich geschlossenes Konzept und reicherte die darin erzählten Geschichten in gewohnt pointierter Manier mit einem Groß instrumentalem Bombast an. Ob das Flaggschiff der sympathischen Hanseaten wieder sicher im Heimathafen ein- oder vielleicht etwa doch kurz vor seinem Ziel auf Kiel läuft, ist den folgenden Zeilen ausführlich zu entnehmen.

Zuerst ist es ganz still, dann ist plötzlich das sanfte, doch beständige Rauschen der Wellen zu vernehmen. Erst nur ganz leise, als schlügen sie gleichmäßig, friedlich ruhig und irgendwo in undefinierbarer Ferne an einen kernigen Sandstrand oder steinernen Kaimauern. Das Meer scheint aufgewühlt und unruhig. Eine erfrischende, kühle Brise weht vorbei und lässt die Hoffnung auf das Ausbleiben eines herannahenden Sturms mehr und mehr versiegen. Dunkle Wolken ziehen am Firmament auf, grelle Blitze zerreißen jäh die Nacht. Die Möwen kreischen und ganz in der Nähe erklingt das unverkennbare Signal einer schweren Schiffsglocke. Unerwartet setzt ein hartes Gitarrenriff ein und gibt den aktuellen Kurs vor, peitschende Drum-Schläge rufen die Besatzung an Bord. Kein Zweifel: Es wird allmählich Zeit. Wir legen ab, die Fahrt beginnt! Es ist schon ein kleiner Kunstgriff für sich, wie "Mono Inc." es lediglich durch eine einfache, aber dafür umso punktgenauer akzentuierte Soundkulisse vollbringen, den Hörer unwiderruflich in das Geschehen zu ziehen. Im Hinblick auf das durchaus anspruchsvolle Vorhaben, mit "Together Till The End" eine vollständig zusammenhängende Geschichte erzählen zu wollen, ist eine fesselnde Erzählweise nicht minder bedeutsam, als das nachvollziehbare Spinnen eines roten Fadens und die Entwicklung der passenden Atmosphäre. Als sich dann noch die markante Stimme von Martin Engler auf die, mit dezenten Synthie-Einflüssen unterfütterten, überzeugenden Strophen legt, vervollständigt sich zunehmend das Gesamtbild des epochalen Eröffnungssongs "The Bank Of Eden". Der wuchtige Refrain tut sein übriges und krönt den Titel mit einer orchestralen Übermacht schlussendlich zum ersten, von vielen weiteren Höhepunkten auf dem neuen Werk. Mit dem titelgebenden "Together Till The End" begibt man sich sogleich auf große Fahrt, gemeinsam gegen die Naturgewalten und andere Gefahren zu bestehen. Der flotte Up-Tempo erschließt sich mit seiner Art der Melodieführung schon nach den ersten, einleitenden Sekunden als klassische Mono-Nummer. Dazu trägt in erster Linie vor allem die nach vorn gehende, gleichermaßen aber nie zu dominante Rhythmik ebenso sehr bei, wie das ohrwurmige Grundmotiv, sowie der eingängige Hauptteil mit hohem Wiedererkennungswert und Mitsing-Faktor, ganz im Stil von "My Deal With God" oder "Tag X". Leider teilt der Track dadurch auch eine kollektive Problemstellung, ist schnell berechenbar und höchst überraschungsarm und blass. Nach wie vor einer der wenigen Kontrapunkte, der offenbar niemals still stehenden Hamburger Hit-Schmiede.

Umso überzeugender dafür die Zusammenarbeit mit "VNV Nation"-Kopf Ronan Harris, welcher mit seinem karriereweit ersten Duett im melancholischen "Boatman" voll und ganz brilliert. Beteiligte sich der gebürtige Ire fern seines eigenen Projekts bisher lediglich an Remixen für andere Künstler, gibt er hier seinen Einstand, so sehr habe ihn nach eigener Aussage die vorliegende Komposition berührt. Verständlich, denn diese schwelgerische Power-Ballade trifft einfach ins Herz! Insbesondere durch die doch sehr deutlichen Unterschiede der beiden Stimmfarben, kommt hier neben essenzieller Variabilität auch ganz viel Gefühl auf. Ein klarer Gewinn für den musikalischen Handlungsstrang, gerne mehr davon! Mit "Out In The Fields" gibt es dann wieder metallischere Kost zu hören, welche mitzureißen weiß. Unterstellte man vor vier Jahren noch eine komplette Alben-Thematik dem gefeierten Gary Moore-Cover von "After The War", gibt es 2016 eine Quasi-Wiederholung. In bester Manier bewährter Everblacks, wie etwa dem unverzichtbaren "Symphony Of Pain", rockt sich die Saitenfraktion straight durch energetische Streicher-Elemente und sogar leichte Growls halten hier neben Katha Mias betörenderen Passagen Einzug. Eine der kreativsten Einlagen ist mit großer Sicherheit "The Tide", das über seine gesamte Spieldauer ohne elektronische Verstärkung oder sonstige Effekte auskommt. Viel mehr legen die Musiker hier erneut den Fokus auf eine greifbare Stimmung, denn auf eine erschlagende Inszenierung. Anfangs allein durch Englers eindringlichen Gesang beseelt, werden die ergreifenden Zeilen Wort für Wort glaubwürdig transportiert. Erst gegen Ende setzt ein Akkordeon ein und gestaltet das maritime Flair dieses erzählerisch nachwirkenden Bindeglieds maßgebend aus. Ein wenig losgelöst aus dem sonst so dichten Konzept, fällt die Szene-Hymne "Children Of The Dark" aus, welche dem neuesten Release jüngst als durchschlagende Single vorauseilte. Für das druckvolle Loblied auf das schwarze Lebensgefühl, holte man sich namhafte Unterstützung an Deck, die quer durch verschiedenste Genres aufhorchen lässt. Mit "Lord Of The Lost"-Mastermind Chris Harms, Herbergsvater Joachim Witt und Szene-Urgestein Tilo Wolff von "Lacrimosa", bildete sich ein illustrer Reigen befreundeter Künstler aus der weltbekannten Hansestadt. Dass diese Konstellation nicht nur Wahlheimat und Gedanken teilen, ist spürbar. Satte Gitarren einen sich mit groovenden Drums, sakralem Orgelspiel und symphonischer Schönheit zu einer Ode an Herzblut, schubladenbefreites Denken und den unerschütterlichen Zusammenhalt einer Gesinnung. Ein authentisches Bekenntnis und wahrscheinlich der neue Hit auf den dunklen Tanzflächen!

Das elegische "Forever And A Day" setzt den monomanischen Standard einfühlsamer Balladen fort und greift auf markante Trademarks aus dem Repertoire zurück. Nicht aber, ohne bereicherndes Feintuning in den Details zu üben, was sich ausnahmslos positiv auf das Ergebnis auswirkt. "Across The Waves" wird die verantwortungsvolle Aufgabe zuteil, weiter durch den Kontext zu führen. Weitaus reicher instrumentiert als sein Pendant "The Tide", verfolgt das cineastisch angehauchte Stück funktionstechnisch zwar den selben Ansatz, ist in seiner Ausgestaltung aber komplett gegensätzlich. Schallend tiefe Trommelschläge und eine imposante Untermalung, erinnern an das artverwandte "A Love That Never Dies" und "118" vom letzten Ableger, wohingegen "There Comes A Time (Back To Life)" in ähnlichen Fahrwassern wie der Titeltrack zuhause ist und trotz grandioser Zusätze, wie einem temporeichen Harfenspiel, eher Bewährtes bietet. Das große Finale wird dann aber von einem starken Trio bestritten, welches das ganze Können der Band in all seinen Facetten herausarbeitet. Das schwermütig-leidenschaftliche "Rome Wasn't Built In A Day" besticht durch einen berührenden Text und ist mit seiner herzzerreißenden, bittersüßen Melodie eines der wohl schönsten Liebeslieder aus der langen Karriere von "Mono Inc.". Zum Abschluss darf mit "This Is My Life" nochmal ordentlich gerockt werden: Catchy, emotional, einfach stark und damit ein heißer Kandidat für die nahenden Live-Shows im Frühjahr. Der Kreis schließt sich mit "Eden (Reprise)", einem exzellent arrangierten Outro, in alter Tradition der vorherigen Veröffentlichungen. So endet die professionell entwickelte, faszinierend detailverliebte Geschichte von "Together Till The End" nach all den Erlebnissen, Widrigkeiten, Kämpfen und Gefahren genauso dramatisch, anmutig und klanggewaltig, wie sie einst an den Ufern des anfangs betitelten Elysiums ihren Lauf genommen hat. Willkommen zurück, Monos!

Tracklist:

01. The Banks Of Eden

02. Together Till The End

03. Boatman (feat. Ronan Harris)

04. Out In The Fields

05. The Tide

06. Children Of The Dark (feat. Chris Harms, Joachim Witt, Tilo Wolff)

07. Forever And A Day

08. Across The Waves

09. There Comes A Time (Back To Life)

10. Rome Wasn't Built In A Day

11. This Is My Life

12. Eden (Reprise)

Fazit:

Von den schützenden Mauern des Hamburger Heimathafens, hinaus in die tückische Ungewissheit der rauen See und wieder zurück. Gar keine Frage: Das, was die vier umtriebigen Musiker ihren treuen Fans mit "Together Till Th End" direkt zu Beginn des neuen Jahres kredenzen, ist akustischer Hochgenuss und Ausflug für alle Sinne zugleich. Was sich mit den letzten Alben der monomanischen Diskographie über weite Strecken andeutete, nimmt nun seinen verdienten Lauf und erstreckt sich in einem vollwertigen, geschlossenen Konzept in voller Länge. Die Art und Weise der Erzählung widersetzt sich manches Mal den gewöhnlichen Standards und trägt die zu transportierenden Inhalte durch konstant atmosphärische Elemente, starke Melodien und gefühlvolle Texte. Die exakte Reiseroute mit all ihren darauf befindlichen Höhepunkten und Wendungen soll natürlich nicht verraten, sondern viel eher selbst entdeckt, interpretiert und erlebt werden. Nach zwei aufeinander folgenden Teil-Ausflügen in deutschsprachige Gefilde und einer Menge massenkompatiblem Pop-Appeal, besinnt man sich auf dem neuesten Silberling zurück auf die musikalischen Wurzeln, was der konstanten Erzählweise einerseits höchst zuträglich ist, andererseits aber im Nachhinein auch eine spürbare Lücke hinterlässt. Zwar wirkten die ersten Gehversuche auf "Nimmermehr" zunächst arg gewöhnungsbedürftig, doch sollten ausdrucksstarke Nummern wie "Heile, Heile Segen", "Herzschlag", "Mondschein, "Heiland" oder "Tag X" schon bald ihr volles Potential entfalten und nicht mehr wegzudenken sein. So stellt sich durch den Einsatz bereits bekannter Harmonien bei einigen wenigen Songs zeitweise eine gewisse Vorhersehbarkeit ein, die dem ansonsten gelungenen Werk zeitweise den Wind aus den sprichwörtlichen Segeln nimmt. Dennoch bleiben viele lobenswerte, teils richtungsweisende Ansätze und große Hymnen, die nicht nur in die richtige Richtung gehen, sondern wieder Kurs auf Erfolg nehmen, ohne dabei aber allzu berechnend zu erscheinen und positiv in die Zukunft blicken lassen. Mit "Together Till The End" beweisen "Mono Inc." also das, was ihre Anhänger schon lange wussten: Dieses unerschütterliche Flaggschiff bahnt sich unaufhaltbar seinen Weg, durch salzige Gischt und jeden noch so tobenden Sturm, ohne jemals aufzugeben oder gar an den Klippen zu zerschellen und unterzugehen. Aufgeben ist nie eine Option gewesen, denn der Weg führt klar und deutlich immer weiter nach vorn. Gemeinsam bis ans Ende und in die Ewigkeit!

Informationen:

http://www.mono-inc.com

https://de-de.facebook.com/monoinc

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