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BEITRÄGE:

  • AutorenbildChristoph Lorenz

Iris - Manntra - MajorVoice (2019)


Iris - Six (2019)

Genre: Electro / Alternative

Release: 23.08.2019

Label: Dependent (Alive)

Spielzeit: 46 Minuten

Fazit:

„And then, suddenly, the satellite came to life. Incoming transmission.“ Nach einer ganzen Zeit der Stille melden sich „Iris“ mit dieser simplen Botschaft auf ihren Social-Media-Kanälen zurück, im Gepäck nur ein 50-sekündiges Snippet des Album-Openers "Third Strike". Das Bild des weit entfernten Satelliten von dem wir unverhofft diese Musikbotschaft empfangen passt sehr gut, nicht nur zum Selbstverständnis einer Band, die mit zu den Eigenständigsten im Synthpopgenre zählt. Die Anzahl der „Depeche-Mode“-Epigonen in dem Sektor ist so hoch, dass sie fast die gesamte Musikrichtung, die in den Achtzigern als Etikett geschaffen wurde, gleich mitverbrennt. „Iris“ stechen aus dieser Masse an Bands nicht nur stilistisch hervor, sondern auch qualitativ. Sie sind "far out" im besten Sinne des Wortes. Mit "Six", ihrem sechsten Longplayer beweist das US-amerikanische Duo aus Andrew Sega (Keyboards, Produktion) und Reagan Jones (Vocals) ein weiteres Mal, dass sie Willens sind, sich weiter zu entwickeln, und die eigenen Stärken auszuspielen, ohne auf der Stelle zu treten. Das fängt mit dem hervorragenden Gesang von Reagan Jones an, der sich sowohl live als auch im Studio von vielen seiner Mitstreitern absetzen kann. Reagan Jones' Vocals vermögen mit einer Natürlichkeit, Emotionalität und Entrücktheit die Türen zum „Iris“-Kosmos aufzustoßen, die in der Szene ihresgleichen sucht. Diese Entrückheit macht „Iris“ somit fast zu den Shoegazern unter den Synthpoppern, was sich nicht nur in der Coolness der Vocals, sondern auch in der ganz leicht zurückgenommenen Produktion ergibt. Diese schielt nicht ohne alle Verluste auf die Tanzfläche, sondern serviert Eingängigkeit und Tanzbarkeit fast nebenbei als zufälligen Bonus, des ausgereiften Songwritings. Und in Folge davon sticht bei „Iris“ meistens der Song heraus, nicht irgendein auf Tanzbarkeit produzierter hüftsteifer Track, an dem man sich schon Tage später satt gehört hat. Gerade auf „Six“ bricht dieser alternativehafte Charme gleich mehrfach durch, und eigentlich fragt man sich immer wieder, warum einen die Songs von Sega und Jones so dauerhaft gefangen nehmen können. Oder wie die Band selbst im ersten Snippet nach einer ganzen Weile Stille auf den Social-Media-Kanälen verkündet: "Der Satellit sendet wieder". Gut so! „Six“ erscheint am 23.08.2019 als normale CD, sowie als auf 500 Stück limitiertes Artbook mit einer 7-Track-Bonus-CD mit unveröffentlichten Tracks und Mixen von „Mesh“, „Neurotic Fish“ und „Solar Fake“ über Dependent Records.

Das eröffnende „Third Strike“ führt sogleich ohne jegliche abstrakte, ausgedehnte Umschweife auf futuristisch angehauchte Weise in das neue Album des US-amerikanischen Zweigespanns ein. Der Sound kommt unterdessen minimalistisch und dezent unterkühlt daher, es ist aufgeräumter und ein dabei in sich gefasster Synthie-Pop mit angenehmer Zurückhaltung und exzellent standfester Stilsicherheit. Bereits dem nachfolgenden „Joy Kill“ wird mit anschmiegsam zarter Grundierung und behände groovender Beats indes weitaus mehr Spielraum zugestanden, was hier einen äußerst gelungenen Kontrast des sich allmählich öffnenden Spektrums erzeugt und mit dem fast schon unverschämt eingängigen „Feeder“ und ganz viel tanzbarer Catchyness logisch fortgesetzt wird - Rund geschliffener, wohlig gefühliger Synthie Pop fürs AirPlay in seiner reinsten Form. Weitaus komplexer, weil melodiös um einiges vielschichtiger angelegt, wirkt danach das sehnsuchtsvoll arrangierte „Silent“ auf den Hörer ein, dessen einzelne Töne vor authentisch berührender Melancholie nahezu überborden und sich später romantisierend mit einer organisch gespielten Gitarre in dieser gewissen, ganz speziellen Note von uniquer Besonderheit ergeben. Ganz ähnliche 80er-Jahre-Vibes ergeben sich etwa auch bei „Speak Out“ oder der emotionalen Hymne „Pure White Snow“, die hier mit pointiert eingesetzten Klangfarben aus behutsam eingesetzter Instrumentierung wirksam aus den Vollen schöpft. „Sundowner“ bewegt sich anschließend in artverwandtem Fahrwasser und inszeniert nachdrücklich tragische Dramaturgie. Klar und pur, in einem pochend fordernden, minimalistisch ausgelagerten Vierteltakt, brechen „Take The Pain“ und „One Kind“ alsbald mit den bisher gewohnten Harmonien, spielen mit den Facetten des Gesangs und gemahnen an dunkel angehauchten Wave. Mit dem sphärischen balladesken „Final Fate“ gibt es kurz vor der Zielgeraden dann nochmal verträumt wärmenden Sanftmut fürs Herz, dem sich auch die Closer-Ballade „Out Of My Mind“ nicht entziehen kann, bis auch der letzte Ton dezent verhallt. Was bleibt hier als obligatorisches Fazit also zu sagen? Dem Duo „Iris“ gelingt es auch auf seinem nunmehr sechsten Studioalbum, die ungemein vertraute und dabei doch sehr eigene Interpretation von hochklassig exquisitem Synthie Pop nicht nur weiter zu präzisieren, sondern jene durch viel Raffinesse und kleine Details auch längerfristig interessant zu gestalten. Dabei nimmt die experimentelle Komplexität zeitgleich nie zu viel Raum ein und bleibt trotz deutlich hörbarer Präsent im homogenen Gesamtbild stilistisch zurückhaltend, sodass die durchdachte Vielschichtigkeit im perfekten Gleichgewicht zur von Jones stimmgewaltig transportierten Melancholie steht... Und diese Magie ist es auch, die sich immer genau dann ein gutes Stück mehr in ihrer galanten Schönheit entfaltet, wenn man ihr nur aufmerksames Gehör schenkt. Absolute Empfehlung!

Informationen:

https://iris-us.bandcamp.com

https://www.facebook.com/iris.radiant/

 

Manntra - Oyka! (2019)

Genre: Folk / Rock / Alternative

Release: 26.08.2019

Label: NoCut (SPV)

Spielzeit: 39 Minuten

Fazit:

„Oyka!“ ist eine Landschaft aus purer Kraft und kolossalen Riffs getaucht in eine einzigartige, slavisch-folkige Atmosphäre. „Oyka!“ bewegt sich zwischen meisterlich eingesetzten traditionellen Instrumenten und modernsten Metal Riffs. „Oyka!“ ist „Manntras“ Debüt in englischer Sprache und, wenn man so will, damit das international erste „Manntra“-Album. Nach 3 Alben in Kroatisch war es Zeit für die 5 Jungs, etwas zu ändern! Ein gutes Jahr voll Schreiben und Aufnehmen später war „Oyka!“ dann endlich fertig. Produziert wurde das Album von „Manntras“ Sänger Marko M. Sekul, geschrieben aber von der gesamten Band und stellt damit eine harmonische Repräsentation der 5 Bandmitglieder dar. Bevor sie anfingen zu schreiben, holten „Manntra“ sich Inspiration durch Besuche in alten Dörfern in Kroatien an der Adriatischen Küste. Sie sprachen mit den alten, einheimischen Leuten, hörten Geschichten, gar Legenden und kaum versehen, waren die Jungs eingetaucht in die Mystik dieser Energie, die letztendlich zu dem Hybriden aus Moderne, traditionellem Folk mit Gothic-Atmosphäre und Industrial-Power mündete. „Oyka!“ (in archaischem Kroatisch) meint ein Mädchen, welches, noch jungfräulich, darauf wartet, von einem Mann erwählt zu werden. Eine Einladung also, die eigene, musikalische Jungfräulichkeit zu verlieren und „Manntra“ in Gänze aufzusaugen. „Oyka!“ erscheint via NoCut Entertainment ab dem 26.08.2019 auf allen digitalen Plattformen und als CD im Digipak.

Wie nicht anders zu erwarten steht, steigen die kroatischen Quasi-Newcomer mit ihrem mitreißenden Titeltrack „Oyka!“ und mächtig viel Folk im Gepäck ins neue Album ein. Eine Flöte und akustische Gitarre lassen zunächst noch beschwingte Stimmung aufbranden, doch nach weniger als einem Drittel der Spielzeit baut sich das luftig besonnene Arrangement mit rauen Saiten-Attacken und der kratzigen Stimme von Sänger Marko Matijević Sekul erheblich auf. Dazwischen erklingt weiterhin exotisches Instrumentarium, etwa wenn sich die Mandoline temperamentvoll ihren Weg zwischen den Zeilen hindurch sucht. Nicht weniger energiegeladen, aber zugleich auch merklich melancholischer, geht es danach beim folgenden „Yelena“ zu, das zudem mit epochalen Chorgesängen aus der kroatischen Folklore besticht und dem Song somit seinen ganz eigenen, authentisch verwurzelten Stempel aufdrückt. Das vorab als Single inklusive Musikvideo ausgekoppelte „Murter“ kommt dann völlig überraschend in deutscher Sprache daher und zudem noch mit einem ganz besonderen, illustren Gast als Feature-Partner daher: Hier gibt sich niemand Geringeres als „In Extremo“-Frontmann Michael Robert „Das letzte Einhorn“ Rhein die Ehre! Nicht ohne Grund, denn die Kroaten und den sympathisch-raubeinigen Wahl-Kölner der glorreichen Sieben verbindet bereits eine lange, kollegiale Freundschaft. So war Rhein etwa schon auf dem letzten Lonyplayer zu hören oder bot „Manntra“ als einem der zahlreichen Opening-Acts zum zwanzigsten Jubiläum seiner Band auf der Loreley eine Bühne vor zahlreichem Publikum. Eine idyllisch-herzliche Ode an die einzigartige Schönheit Kroatiens mit ganz viel ehrlicher Leidenschaft dargeboten und ein gelungener Einstand für den nationalen Musikmarkt. „Dance“ nimmt sich seinen knackig aussagekräftigen Titel sogleich zum Anlass, den Hörer mit seinem powernden Sound zum Tanz zu verführen. Die harten Gitarren schicken sich fast schon an, zum Metal überzusiedeln. Stets dem ursprünglichen Hang zum Folk verbunden, werden abermals traditionelle Elemente in das kräftig bretternde Gewand verwoben und kreieren eine organisch dichte Atmosphäre, die fortan bis zum zarten Einstieg von „In The Shadows“ getragen wird. Dessen ruhiges Akkordeon zu Beginn wird jedoch schnell von walzender Rock-Attitüde abgelöst, bis es mit der schwermütigen, sehnsuchtsvollen Folk-Ballade „Everlasting“ dann schließlich doch etwas ruhiger zugehen soll. Nicht weniger gefühlig gestaltet sich das schwelgerische „Fire In The Sky“, dessen Grundnote mit weiblicher Gesangsunterstützung einen dunkelromantischen Anstrich erhält. Zudem arbeitet die Band hier mit einigen einschneidenden Kontrasten im Arrangement und kombiniert den röhrend tiefen Sprechgesang mit der zarten Grundnote der mehrstimmigen Background-Vocals. Typische Folk-Rock-Kost mit einem durchweg punkigen Touch bieten „Nevera“ und „Rakhia“, wobei Letzteres mit seiner obligatorischen Kneipen-Thematik den verpflichtenden Platz der Trink-Hymne einnimmt. Das Schlusslicht des regulären Albums bildet das größtenteils auf kroatisch vorgetragene „Sanjaj“, das nochmals nahezu alle bisherigen Stärken bündelt und in sich vereint. Als schönen Bonus gibt es gleich noch zwei Tracks obendrauf: Nämlich die kroatische Alternativ-Version von „Murter“ und „Yelena“ als Live-Recording, das eindrucksvoll veranschaulicht, wie sehr die Musik von „Manntra“ für die Bühnen gemacht ist... Keine Frage: So dermaßen viel kernige Individualität und umfassendes Potential dürfen nicht viele Bands ihr Eigen nennen. Wirklich unerfahren oder gar neu in dem Gebiet sind die sechs Kroaten jedoch schon lange nicht mehr und machen es sich mit „Oyka!“ nun also zur Aufgabe, auch den hiesigen Markt zu erobern. Ob es dazu jedoch zwingend notwendig war, die Texte weitestgehend in Englisch zu halten, bleibt zwar fraglich, ein Störfaktor oder gar Manko ist dieser wagemutige Schritt in Richtung mehr Zugänglichkeit aber keineswegs! Im Gegenteil: „Manntra“ lösen sich hier nicht von ihren Wurzeln und binden ihre Muttersprache als stets präsenten Bestandteil in ihre Songs mit ein, sodass diese mehrsprachig erklingen. Wenngleich der selbstredend starke Akzent des Sängers auch manches Mal ganz besonders hervorsticht, wurde ein ausgleichender Kompromiss gefunden, der einen charmanten Querschnitt zwischen Alt und Neu schafft. Neben der linguistischen Vielfalt überzeugen auch die Kompositionen selbst, welche die Waage aus Rock, Metal und Folk stilsicher halten, ohne eine der Seiten zu sehr überwiegen zu lassen. So steht am Ende eine gesunde, wie gleichermaßen erfrischende Mischung, die einfach Spaß macht... Und genau das sollte Musik doch erreichen wollen, oder?

Informationen:

https://www.manntra.hr

https://www.facebook.com/ManntraOfficial/

 

MajorVoice - This Lonely Ark (2019)

Genre: Rock / Alternative

Release: 20.09.2019

Label: NoCut (SPV)

Spielzeit: 47 Minuten

Fazit:

Am 20.09.2019 veröffentlicht „MajorVoice“ endlich sein lang erwartetes zweites Album „This Lonely Ark“, welches, im Vergleich zum vorherigen Cover-Album, nun mit ausschließlich eigenen Stücken des Ausnahmekünstlers aufwartet. Darauf verarbeitet der stimmgewaltige Bass monumentale Hymnen, gefühlvolle Balladen und eine Message, mit der wir uns alle beschäftigen sollten. Eine Arche, obwohl gebaut, um viele zu retten, schwimmt einsam durch das endlose Meer dieser Nächte. Geführt wird sie von einer einzelnen Person, eine traurige Serenade in warmem, endzeitlich tiefem Bass gesungen für diejenigen, die nicht hören wollten. Sind wir nicht alle letztendlich allein auf unserer eigenen Arche? „This Lonely Ark“ beschäftigt sich mit dem Ende der Welt, was danach kommt und den Leuten währenddessen - sei es die buchstäbliche oder unsere eigene kleine Welt. Getragen werden diese Themen von kräftigen Gitarren, hartem Schlagzeug, wunderschönen Melodien und angeführt von der mächtigen Stimme von „MajorVoice“. Dessen vielfältiger Opernbass vermag es, einem bis ganz tief in die Seele zu dringen und tiefsitzende Gefühle zu berühren, aber auch mit mächtigen Hymnen, wie zum Beispiel „We Were Fire“, pure Gänsehaut auszulösen. Mit diesem Album zeigt MajorVoice, welch Variabilität in ihm steckt und dass er definitiv nicht covern muss, um ein ganzes Album mit Meisterstücken zu präsentieren. Mit „This Lonely Ark“ beweist er, dass er auf jeden Fall ganz oben mitspielen kann! Das Quasi-Debüt erscheint am 20.09.2019 als digitaler Download, CD im Digipak und streng auf zweihundertfünfzig Einheiten limitiertes Box-Set via NoCut Entertainment.

Eigentlich muss man zu Ronald Zeidler, der sich 2017 erstmals einem größeren, öffentlichen Publikum unter dem Pseudonym „MajorVoice“ präsentierte, und der ergreifenden Bilderbuch-Erfolgsgeschichte hinter dem Projekt gar nicht mehr viel sagen. Wer aber tatsächlich noch nichts von dem sympathisch geerdeten Bariton gehört hat oder trotzdem mehr zu den jeweiligen Hintergründen erfahren möchte, dem sei hingegen meine Rezension zum Debüt „A New Chapter“ wärmstens ans Herz gelegt. Fakt ist jedenfalls, dass Zeidler es rasend schnell vermochte, die Herzen der Szene im Sturm zu erobern. So etwa in der Vergangenheit geschehen als Support-Act von namhaften Künstlern wie den Entdeckern „Mono Inc.“ oder auch „Subway To Sally“. Dass sich dieser ebenso plötzliche, wie gleichwohl über alle Maßen verdiente Aufschwung auch mit dem zweiten Ableger wohl nur noch umso mehr ausbreiten dürfte, wird bereits nach nur einem einzigen Durchgang klar, denn selbstredend hat sich an der äußerst vielversprechenden Formel aus epochaler Instrumentierung, symphonischem Rock, emotional berührenden Texten und der unvergleichlichen Stimmfarbe nichts geändert. Das ist auch gar nicht nötig, denn das Konzept geht voll auf und funktioniert hervorragend. Prominente und zugleich kompetente Unterstützung gibt es dieses Mal sogar auch seitens der Produktion, die heuer niemand Geringeres als „Lord Of The Lost“-Mastermind Chris Harms in den eigenen Chameleon Studios Hamburg übernommen hat, durch dessen Mithilfe die konzeptionelle Themenwelt zwischen tragischer Operette, maritimer Ästhetik und größer Geste überzeugend entsteht, um eine Geschichte von Freundschaft und Liebe, aber auch Angst und Einsamkeit zu erzählen. Zu diesem Zweck bilden die insgesamt zwölf Songs, die nunmehr reine Eigenkompositionen und nicht mehr länger Cover-Versionen bekannter Hits sind, ein bombastisch gefühliges Melancholie-Reservat. Auf diese Weise belegt Zeidler nach dem ersten Vorgeschmack „Shot In The Silence“ eindrucksvoll, dass er nicht nur bereits Bestehendes aus den verschiedensten Epochen und stilistischen Bereichen der Popkultur, wie etwa „Wonderful Life“, „The Great Commandment“, „Summetime Sadness“, „Never Let Me Down Again“ oder „White Wedding“ um eigene Nuancen erweitern kann, sondern auch selbst das Talent zum Songwriting innehat. So entledigt er sich kurzerhand aller etwaigen Zweifler und manifestiert seinen Status als Vollblut-Musiker endgültig. Bereits die eröffnende Hymne „We Were Fire“ weiß ebenso sehr mit ihrer Ausgewogenheit zu verblüffen, wie „One Wish“, das sich schon zu Beginn mit seiner extravaganten, doch minutiös austarierten Mischung aus kräftig powerndem Riffing und elegischen Streicher-Arrangements zeigt. Der organische Anteil aus klassischer Percussion und harten Gitarren ist stets präsent, spielt sich jedoch nie zu sehr in den Vordergrund und überlagert die sympathische Schlagseite dabei nicht störend. Während ein „After The Rain“, „Slowly Fade Away“, „Bleed“ und der Titeltrack beispielsweise eher mit merklich sanfteren Tönen punkten und die nachdenkliche, in sich gekehrte Seite herausarbeiten, erhöhen „Out Of Time“ oder „Butterflies In Dawn“ wiederum das Tempo, während „Rise Up“ und „I‘ll Never Let You Go“ den goldenen Mittelweg pflastern. Eines haben die insgesamt zwölf Stücke aber gemeinsam: Die ungemein hohe, ehrlich dargebotene Emotion, welche durch die tiefe, voluminöse Stimme Zeidlers umso mehr Raum gewinnt. „MajorVoice“ gelingt es also auch 2019 wieder mit Bravour, seine Fans in einen Bann aus monumentaler Klang-Ästhetik und ganz viel Gefühl zu ziehen. Dass Zeidler dafür nicht zwingend auf fremde Kompositionen angewiesen ist, sondern ebenfalls mit eigenem Material auf ganzer Linie zu überzeugen vermag, veranschaulicht „This Lonely Ark“ so sehr, wie selten ein anderes Debüt. Das ist nicht zuletzt der begnadeten Stimmfarbe Zeidlers und seiner hörbar großen Hingabe zu verdanken, die fürwahr Ihresgleichen suchen wird - Feuertaufe geglückt!

Informationen:

http://majorvoice.de

https://www.facebook.com/MajorVoiceOfficial/

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