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BEITRÄGE:

  • AutorenbildChristoph Lorenz

Mono Inc. - „The Raven Flies Again"-Tour - SparkassenPark, Mönchengladbach - 15.08.2020


Veranstaltungsort:

Stadt: Mönchengladbach, Deutschland


Location: SparkassenPark


Kapazität: ca. 900


Stehplätze: Nein


Sitzplätze: Ja


Homepage: https://sparkassenpark.de


Einleitung:

Es ist kaum zu glauben, aber nach einer sehr langen, ja, gefühlt ewig währenden Durststrecke gibt es sie jetzt endlich doch wieder: Konzerte! Wenn auch deutlich unregelmäßiger, weniger und vor allem anders, als zuvor. Wobei dieses „zuvor“ in Wirklichkeit aber eigentlich noch gar nicht so lange her ist, wie es vielleicht zunächst den Anschein hat, denn noch im Februar diesen Jahres war Live-Musik vor Publikum in großen Arenen oder kleinen Clubs definitiv nichts Außergewöhnliches oder gar Unvorstellbares. Nahezu an jedem einzelnen Tag gab es in so ziemlich jeder größeren und kleineren Stadt irgendein Kulturangebot oder gleich mehrere davon, sodass die Auswahl ob der etwaigen Überschneidungen manches Mal durchaus schwer fiel. Hätte mir zu diesem Zeitpunkt jemand erzählt, dass es schon bald eine weltweite Pandemie geben würde, man zukünftig Sicherheitsabstand voneinander halten und Schutzmasken tragen müssen, so hätte ich diesen jemand sehr wahrscheinlich für völlig verrückt erklärt und für seine apokalyptische Science-Fiction-Vision ausgelacht... Dass aber letzten Endes doch alles ganz anders kam und die eben erwähnte Pandemie leider doch keine versponnene Fiktion ist, ist ja mittlerweile hinlänglich bekannt und wurde in diesem merkwürdigen Jahr schon zu Genüge diskutiert, weswegen ich hier jetzt kurz einhake. Nein, um weitere Negativmeldungen und das omnipräsente Corona-Virus soll es in diesem Beitrag und auch allen in Zukunft Folgenden nun wirklich nicht gehen, sondern dafür viel mehr um das, was uns so viel bedeutet und wofür ihr ja eigentlich hier seid: Musik... Und ja, auch wieder um Konzerte! Bereit? Na, dann mal los!


„Deine Kulturoffensive in Mönchengladbach: „Corinna“! Ein Bekenntnis. Eine Kampfansage. Ein Zusammenschluss, der seinesgleichen sucht. Ein Halt im Ungewissen. Ein Hoffnungsschimmer. Eine Zusammenarbeit, die Mut macht. In Mönchengladbach. Für Mönchengladbach. Streaming, Event und mehr - Wir sind „Corinna“!“, steht in den Informationen auf der Homepage des überregional bekannten Hockeyparks. Die Vorstandsvorsitzenden setzen sich unter anderem aus Miriam Colonna vom Kulturlöwe Niederrhein e.V., Michael Hilgers vom SparkassenPark-Team und weiteren Trägern der Kunst- und Kulturbranche zusammen, wie beispielsweise Mitarbeitenden der Kaiser-Friedrich-Halle, dem Kulturbüro Mönchengladbach oder BIS Zentrum und auch in der Politik fand man schließlich manchen Unterstützer zur endgültigen Realisierung des Projekts. Der neugegründete Verein sei die „Antwort auf die Herausforderungen, vor welche die Corona-Pandemie die Mönchengladbacher Kulturszene stellt“, so heißt es weiter. „Mit einer überwältigenden Solidargemeinschaft aus KünstlerInnen, Kulturaktiven, Locations und Konzertagenturen setzen wir ein klares Bekenntnis, dass es auch in schlechten Zeiten weitergehen wird - mit gemeinsamer Performance und einem großen WIR. Das Ziel unseres Vereins ist die - auch finanzielle - Unterstützung der angeschlagenen Akteure, um zumindest die größte Not in der Kultur- und Eventszene in Mönchengladbach ein wenig auffangen zu können und diese auch bis „nach Corona“ am Leben zu halten. Wenn man sich ansieht, wer alles dabei ist, wird allen klar, dass es diese Art der solidarischen Zusammenarbeit in unserer Stadt so noch nie gegeben hat...“, untermauert man den gemeinschaftlichen Aspekt dieser extrem lobenswerten, beeindruckenden Initiative nochmals vehement und regt an, dass die Türen auch weiterhin all jenen offen stünden, die dieses Engagement gerne unterstützen möchten. Eine wirklich beachtliche Bereitschaft und ein nicht minder löblicher Teil-Lösungsansatz in Bezug auf die aktuelle, regionale Problemstellung für Kunst und Kultur - Sehr schön! Exakt solche mutigen Menschen braucht es zum weiteren Erhalt der erschreckend bedrohten Veranstaltungsbranche nämlich auch, zumindest zu einem gewissen Anteil. Das andere und dabei ebenso wichtige Gegenstück sind die Gäste selbst, denn genau für diese hat sich der Zusammenschluss so einige attraktive Konzepte in und um die Stadt ausgedacht, die im Rahmen des Möglichen und somit der aktuell angeordneten Hygienemaßnahmen liegen.


Eines davon ist die Open-Air-Veranstaltungsreihe im großen SparkassenPark Mönchengladbach: Ab dem 30.07.2020 bis einschließlich 04.10.2020 gibt sich hier eine ausgewogene und prominente Riege aus den Bereichen Entertainment, Comedy, Schlager, Pop, Rock und Metal beinahe täglich die Klinke in die Hand. Egal, ob Markus Krebs, Johann König und Ben Becker oder Mike Singer, Joris, Pietro Lombardi, Philipp Poisel, „Culcha Candela“, „Kasalla“, „Gentleman“, „Brings“ und „Die Höhner“: Viele der Shows sind bereits ausverkauft und wurden schon mit Zusatzterminen versehen. Mit der „Rammstein“-Tribute-Band „Völkerball“, den Gothic-Rockern von „She Past Away“, dem Punk-Flaggschiff „Dritte Wahl“, der Mittelalter-Rock-Fraktion „Feuerschwanz“ und „Schandmaul“ oder auch der Future-Pop-Koryphäe „VNV Nation“ sind sogar einige namhafte Bands aus der alternativen Szene mit an Bord. Es ist also für jeden (musikalischen) Geschmack etwas im Programm! Das innovative Konzept des neuen Strandkorb Open-Air gestaltet sich wie folgt: Die Besucher werden durch insgesamt neun verschiedene und farblich gekennzeichnete Eingänge zu ihrer jeweiligen Insel (Rügen, Sylt, Helgoland, Mallorca, Föhr, Juist, Norderney, Fehmarn oder Amrum), also einem speziell abgetrennten Bereich mit je fünfzig Strandkörben darin, geleitet. Auf diese Weise wird die Gesamtanzahl der Besucher, die sich gesammelt an einem Ort befinden, nach den aktuellen Standards reguliert und auf ein konformes Mindestmaß begrenzt. Durch diese Regelung kann garantiert werden, dass die Zuschauer den vorgeschriebenen Mindestabstand von mindestens 1,5 Metern sicher einhalten können. Für Gäste mit Handicap ist hingegen ein separater Zugang zu einer der Tribünen vorgesehen. Die einzelnen Wege sind durch Barrieren voneinander abgetrennt, sodass die Zuschauer einer Insel nicht in näheren Kontakt mit denen der anderen Inseln kommen können. Zudem hat jeder Bereich seine eigenen Sanitäranlagen. Diese werden, wie auch die Strandkörbe selbst, regelmäßig desinfiziert. Außerdem ist an jedem Strandkorb ausreichend Desinfektionsmittel in Form eines kleinen Spenders angebracht, um die gesetzten Standards erfüllen zu können. Auf dem gesamten Gelände gilt unterdessen die Maskenpflicht, die jedoch aufgehoben ist, sofern man sich auf seinem Platz befindet. Da aufgrund der Abstandsregelung kein klassischer Gastrobetrieb angeboten werden kann, ist es sowohl vorab am Computer als auch vor Ort via App möglich, unter Angabe der Strandkorb-Nummer kleine Snacks (Riegel, Brezel, Salat oder Wraps und vieles mehr) und Getränke (alkoholfrei und alkoholisch) aller Art zu bestellen, die dann in einer eigenen, kleinen Kühlbox direkt neben dem Korb eingelagert werden. So sehr ich die normalen Club-Shows auch vermisse, aber das ist gerade für den passionierten Konzertbesucher schon wirklich ein riesiger Luxus und kein Vergleich zu den doch recht trostlosen Autokino-Konzerten mit blinkender Lichthupe anstelle von echtem Applaus! Das gesamte Konzept kann also vollkommen zurecht als eine Art wunderbar entspannter, enorm bereichernder und perfekt organisierter Kultur-Kurzurlaub in angesehen werden... Ein kleines Stück von Freiheit und Normalität in diesen schwierigen Zeiten, herzlichen Dank dafür an alle Beteiligten!

Von einem echten Urlaubsgefühl ist an diesem späten Samstagnachmittag, dem 15.08.2020, allerdings noch nicht wirklich viel zu merken, denn obwohl wir uns mitten im August befinden und es draußen demnach auch angenehm warm ist, schüttet es im tiefsten Ruhrgebiet schon seit Stunden wie aus Eimern und auch auf der Fahrt zum SparkassenPark geraten meine Begleitung und ich in den ein oder anderen Schauer. Sehr unvorteilhaft und schade, wenn man vorhat, am Abend eine Veranstaltung an der frischen Luft zu besuchen. Das sah vor rund einer Woche noch ganz und gar anders aus, als „VNV Nation“ bei fast vierzig Grad gleich an zwei Tagen in Mönchengladbach aufspielten! Kurze Info: Einen eigenen Konzertbericht zur Show von Ronan Harris wird es hier nicht geben, da ich im Oktober nochmals die riesig große Freude habe, die Band beim ebenfalls neuen Konzertsommer im Revier in Gelsenkirchen live zu sehen - Schaut dazu also gerne später nochmal vorbei! Zugunsten der örtlichen Veranstalter, Crews und Bands haben wir unsere Tickets für alle (stattfindenden) Konzerte in 2020 selbstverständlich ganz normal gekauft und demnach schon auf die bloße Anfrage einer Akkreditierung verzichtet. Das ist vermutlich auch so ziemlich das Mindeste, was man als Musikliebhaber derzeit tun kann, wenn man sich in Zukunft nicht plötzlich vor den zahlreichen Trümmern jener Branche stehen sehen will. Wer momentan nicht die Möglichkeit dazu hat oder aus Vorsicht präventiv keine größeren Veranstaltungen besuchen möchte, kann dennoch helfen, denn die Fans mancher Künstler haben auf eigene Faust engagierte Spenden-Aktionen ins Leben gerufen und die Acts selber haben in ihren Online-Shops nun oft spezielle Angebote mit besonderen, exklusiven Artikeln. Kauft mehr CDs, anstatt Musik nur im Abonnement zu streamen oder Merchandise, um den Musikern zu helfen und das weitere Fortbestehen der Kulturlandschaft zu sichern - Danke!


Zurück zum Bericht: Auch ab Düsseldorf geraten wir dann nochmal in einen etwas größeren Schauer, aber sobald wir uns endlich in Mönchengladbach befinden, wird das Wetter schlagartig wieder besser und es greift die altgediente Festival-Weisheit: Spätestens dann, wenn die Monos die Bühne betreten, kommt die Sonne auch wieder raus! Um auf den großen Parkplatz zu gelangen, durchfahren wir erst ein großes Tor und orientieren uns danach an der Beschilderung durch kleine, farbige Banner an der Einfahrt zum jeweiligen Bereich. Wir haben die Farbe Braun für die Insel Amrum zugeteilt bekommen und dürfen uns jetzt einen der massig freien Plätze aussuchen. Noch sind nicht allzu viele andere Gäste hier, die übrigen Fans stehen hingegen noch vor ihren Autos und unterhalten sich angeregt oder warten schon am Einlass. Anders, als bei den bisherigen Veranstaltungen dieser Open-Air-Reihe, beginnt jener nicht erst um 18.00 Uhr, sondern heute schon eine Stunde früher und einen Support gibt es dieses Mal sogar auch! Als es schließlich soweit ist, reihen wir uns in die praktisch nicht wirklich existente Schlange für unsere Insel ein, halten unsere Tickets unter einen Scanner und passieren bei grünem Licht das Drehkreuz, welches uns sodann auf einen mit Gittern abgetrennten, eigenen Weg zu unserem zugeteilten Bereich entlässt. So umrunden wir die hohen Tribünen rechter Hand und gelangen dann über die obere Hälfte der seitlichen Ränge schließlich in den Innenraum, wo ein kleines Schild bereits verrät: Amrum. Mit unseren Eintrittskarten in der Hand, folgen wir den kleinen Pfeil-Markierungen auf dem Boden zum Strandkorb mit unserer Nummer darauf - Endlich angekommen und ein sehr cooles, stressfreies und sicheres Konzept oben drauf! Im Strandkorb erwartet uns dann gleich die nächste freudige Überraschung, denn mit zwei handsignierten Autogrammkarten und zwei Festival-Bändchen mit dem „The Raven Flies Again“-Motto liegt hier eine wirklich süße Geste der Band für ihre angereisten Fans bereit, zumal man aufgrund der geltenden Hygienemaßnahmen heute Abend leider kein Merchandising vor Ort erwerben kann. Eine ganz tolle Aufmerksamkeit, vielen lieben Dank dafür! Ebenfalls super: Unsere am Vortag via Homepage aufgegebene Getränke-Bestellung lagert schon in der Kühlbox neben unserem Strandkorb und im Gegensatz zur Show von „VNV Nation“ vergangene Woche, ist dieses Mal sogar ein kleiner Flaschenöffner an ihr befestigt - Toll! Mit reichlich Eistee, Cola und Bier bewaffnet setzen wir uns also und beobachten gemütlich das rege Treiben ringsum. Die gegenüberliegenden Aufgänge gleich neben der riesigen Bühne, die übrigens extrem hoch ist, damit auch jeder Gast von überall aus gut sehen kann, wurden mit breiten Planen überdeckt, auf denen weiße Dünen und wogende Wellen zu sehen sind. Na, so kommt doch direkt das gewünschte Urlaubsgefühl auf, oder? Plötzlich betritt ein groß gewachsener Mann mittleren Alters die Bühne: „Ein wunderschöner Tag geht zu Ende!“, begrüßt er das etwas überraschte Publikum und stellt sich anschließend namentlich als Frank vor, der die Gäste als Moderator durch den heutigen Abend führen wird. „Einen Glückwunsch an alle Gäste, die schon vorbestellt haben. Mit den ganzen Getränken in der Kühlbox kann ja jetzt nichts mehr schiefgehen! Wenn ihr nochmal nachladen möchtet, könnt ihr übrigens gerne ins Internet schauen. Wir haben genug für euch alle kaltgestellt, versprochen!“, lacht er vergnügt und spricht dann die wichtigen Hygienemaßnahmen für einen reibungslosen Ablauf an. „Wenn ihr auf eurem Platz seid, dürft ihr die Masken natürlich auch gerne ausziehen. Ich muss die Vorschriften gleich ansprechen, aber da der oder die Eine jetzt vielleicht noch etwas am Strand unterwegs ist, komme ich dafür später einfach nochmal wieder. Gleich wird’s voll, denn wir sind restlos ausverkauft!“, freut er sich und kann sich eines begeisterten Beifalls aus dem Innenraum des großen Stadions sicher sein.

Stormseeker:

Um 19.00 Uhr ist aber erst einmal der Support-Act des heutigen Abends an der Reihe. Erfreulicherweise bricht das monomanische Haus- und Hof-Label NoCut Entertainment auch in Zeiten weltweiter Pandemien nicht mit der bestens funktionierenden Strategie, für das Vorprogramm ihres stärksten Zugpferdes einen Newcomer aus dem eigenen Kader einzubinden, um deren Bekanntheit zu steigern. Eine wirklich schöne Möglichkeit, um auch jungen Künstlern die Chance zu bieten, sich ohne vertragliche Schwierigkeiten oder untragbar hohe Summen schnell vor einem größeren Publikum präsentieren zu können. Der aktuellste Neuzugang der Hamburger Erfolgsschmiede kommt tatsächlich auch aus einer Hansestadt, wenn auch aus einer Ehemaligen: „Stormseeker“ aus Neuss! Die seit 2013 aktive Band gab drei Jahre nach ihrer Gründung ein erstes Lebenszeichen in Form der Debüt-EP „Pirate Scum“ samt zweier Musik-Videos und verdiente sich so erste Aufmerksamkeit in der Fachpresse. Gleich über fünfzig Gigs sollten dem folgen, welche „Stormseeker“ nicht nur quer durch das In-, sondern mit Terminen in der Schweiz und Slowenien auch durch das Ausland führen sollten. Im Jahr 2018 musste man sich dann jedoch dem ersten Gegenwind stellen und mit dem Ausstieg zweier Mitglieder ordentlich einstecken. Dieser herbe Schnitzer sorgte aber alsbald für besetzungstechnischen Zuwachs und interne Besetzungswechsel, was die Kreativität nur umso mehr zu beflügeln schien, denn schon im Mai 2019 folgte schließlich das Debüt-Album „Beneath In The Cold“ - Eine beachtliche Leistung! „Mit den neuen Songs bewaffnet sind sie nun entschlossener denn je, in altbekannter Klangfülle und neu entdeckter Wildheit die Festival-Bühnen der sieben Weltmeere zu erobern. Mit rauen Seemannsliedern, Trinkliedern zum Feiern und düsteren Geschichten über das Leben auf hoher See haben sie einen vielseitigen Start hingelegt. Vom Melodien liebenden Folk-Fan bis zum Liebhaber von härteren Metal-Songs wird hier jeder glücklich.“, heißt es im offiziellen Pressetext zur Quasi-Neuauflage des Erstlings unter NoCut Entertainment und diese Beschreibung trifft tatsächlich voll ins Schwarze, wie nur wenig später klar wird, nachdem Schlagzeuger Julian Hauptvogel, Keyboarder Tim Braatz, die beiden Multiinstrumentalistinnen Fabienne Kirsch und Sandra Schmitt, Gitarrist Olaf Abor und Sänger Timo Bornfleth zum Intro die Bretter im wahrsten Sinne des Wortes entern. Mit dem schmissig rauen „Jack“ und „Destined Course“ von oben erwähnter EP geht es auch schon gleich in die Folk-Rock-Vollen, welche überdeutlich die flotte Marschrichtung für die nächste halbe Stunde vorgeben. „Pirate Squad“ repräsentiert danach als erster Song das just am 26.06.2020 erschienene Album, ehe „The Longing“ dann wieder die frühen Stücke beackert oder es mit dem launigen „Row Row Row“ aus der unterhaltsamen Quarantäne-Session gar brandneues Material auf die Ohren gibt. Die allgemeine Stimmung auf der Bühne ist fröhlich und ausgelassen, vor den Strandkörben sieht es kaum anders aus. Wenngleich der charmant räudige, zuweilen etwas chaotisch anmutende Piraten-Metal sich auch völlig von den melodiösen Goth-Rock-Hymnen der Monos unterscheiden, zeigt sich das Publikum dieses Mal erfreulich offen und feierwütig, was nicht zuletzt im langen Live-Entzug begründet liegen dürfte. Ebenso gut kommen auch „Drag O Below“ und „Side By Side“ bei den Besuchern an, für gute Stimmung ist also allemal gesorgt, bis „Rum“ das knackige Set beschließt und sich die rege Teilnahme auch beim obligatorischen Abschluss-Foto zeigt. Schön! Etwa eine Viertelstunde vor Konzertbeginn kehrt Moderator Frank dann wie angekündigt zurück. „Herzlich Willkommen zur heißesten Party des Jahres, wir stehen kurz vor vierzig Grad... Schön, dass ihr da seid! Dieses Konzept hier ist einzigartig auf der ganzen Welt und deshalb schaut die ganze Welt jetzt auch zur Wiederbelebung der regionalen Kultur- und Veranstaltungsbranche rüber. Ihr seid die Lebensretter, also Dankeschön, dass ihr hierher gekommen seid...“, erzählt er weiter und wird dann von weiteren Jubelstürmen unterbrochen. „Ja, ihr dürft euch gerne selbst applaudieren! Heute steht so einiges auf dem Plan inklusive der schönsten Inseln überhaupt. Habt ihr eure Lieblingsinsel denn schon erreicht? Geht’s allen Inseln gut?“, fragt er und bekommt direkt ein lautstarkes Echo aus dem SparkassenPark. „Ich muss jetzt aber auch nochmal die Vorschriften und Regeln für euren heutigen Aufenthalt hier ansprechen... Das ist ganz gut und ganz wichtig, dass, wenn ihr hier auf dem Gelände unterwegs seid, auf die Masken-Pflicht achtet. Das ist so vorgeschrieben. In und vor eurem Strandkorb dürft ihr aber tun und lassen, was immer ihr wollt und auch „oben ohne“... Also ohne Maske natürlich!“, lacht der Moderator. „Ja, ihr dürft und ihr sollt feiern! Wenn ihr aber beispielsweise zur Toilette oder so geht, dann zieht die Maske bitte wieder an und achtet auf den vorgeschriebenen Mindestabstand von 1,50 m. Das ist ja alles kein Problem! An euren Strandkörben sind zudem Desinfektionsmittel angebracht, das ist nicht zum Trinken gedacht und das schmeckt auch gar nicht! Jede Insel hat ihre eigene Toilettenanlage, damit auch jeder schnell drankommt und ihr nicht erst aneinander vorbei müsst. Dann ist es noch ganz wichtig, dass ihr die Körbe bitte so stehen lasst! Nehmt sie nicht mit nachhause und verschiebt sie nicht, okay? Die sind extra alle so ausgerichtet worden, damit hier jeder Einzelne einen perfekten Blick auf die Bühne hat. Nach der Veranstaltung werden wir dann noch „Goodbye Bingo“ zusammen spielen. Das heißt, ihr bleibt alle bitte erst noch in eurem Strandkorb sitzen und wenn eure Nummer auf der Leinwand angezeigt wird, dürft ihr aufstehen und gehen. Das geht immer Rucki-Zucki. Das dient nur dazu, die ganze Sache zum Ende hin etwas zu entzerren, damit es keinen Stau am Ausgang oder auf den Parkplätzen gibt. Das hat bisher bei allen Veranstaltungen super funktioniert und das ist immer eine richtig tolle Atmosphäre hier!“, lächelt er zuversichtlich, ehe er abermals auf die App-Bestellung der Getränke verweist und es schließlich zur Kiss-Cam übergeht. Dieses Spiel, bei welchem die Kamera durch das Publikum fährt und zufällig zwei nebeneinander sitzende Personen auswählt, die sich dann küssen sollen, ist vornehmlich von Sportveranstaltungen aus dem US-amerikanischen Raum bekannt und fördert so manches Mal ziemlich lustige Situationen zutage. Der Kuss soll dann mit einem Applaus in drei verschieden lauten Stufen von den übrigen Gästen bewertet werden, die Gewinner erhalten dafür einen Picknick-Rucksack des SparkassenParks.

Mono Inc.:

Die zerbrechlich zarte Melodie einer einsamen Spieluhr schwebt aus den Boxen, breitet sich jetzt immer weiter aus und legt sich schließlich ganz langsam über den gesamten SparkassenPark in Mönchengladbach. Nur wenige Sekunden später folgt dem eine wehklagenden Violine nach, fortan die sonderbar unheimliche Weise der Ouvertüre „The Heart Of The Raven“ bruchstückhaft anzustimmen. Vereinzelt schießen nun stroboskopische Lichtblitze aus den oberen Scheinwerfern und erhellen so das übergroße, doch schlichte Backdrop, auf dem der weiße Rabe, das bekannte Logo der Hamburger Band, prangt, bis dann ein ungemein druckvoller Bass pochend immer mehr zu einem bedrohlichen Hämmern ansteigt und schließlich im symphonischen Bombast implodiert. Plötzlich zeigt sich Schlagzeugerin Katha Mia mit einem eindrucksvollen Diadem auf ihrem Haupt im grellen Gewitter aus vermehrt aufsteigenden Nebelschwaden und grell zuckenden Lichtern hinter ihrem wuchtigen Instrument, um sodann im rasend schnellen Takt den heutigen Opener „Welcome To Hell“ anzustimmen. Nach einem ohrenbetäubend lauten Donnerschlag der reichlich Rauchschwaden aufwirbelnden Explosion fällt jetzt der Startschuss für das heutige Set: Zeitgleich erscheinen an den vorderen Seiten der Bühne Bassist Manuel Antoni in einem langen Kapuzenmantel und Gitarrist Carl Fornia mit schwerer Kutte und Hut. Beide Musiker tragen die vom schauerlichen Cover-Artwork des letzten Studioalbums „Welcome To Hell“ bekannten Masken eines Pestdoktoren, die ihre Gesichter nicht nur vollständig bedecken, sondern gerade vor dem aktuellen Hintergrund einer realen Pandemie umso bedrohlicher wirken. Als Letzter im monomanischen Bunde beschreitet nun auch Frontmann und Sänger Martin Engler im edlen Gehrock die Bretter unter gar tosendem Beifall, seine Arme zum herzlichen Empfang der Fans weit ausgebreitet. Nahezu das gesamte Publikum im komplett ausverkauften SparkassenPark scheint schon zum jetzigen Zeitpunkt vor lauter Begeisterung geradezu außer sich, denn für viele Besucher ist es vermutlich das erste Konzert seit langen Monaten der erzwungenen Durststrecke, wodurch ein Live-Konzert nochmals eine ganz andere und umso wertvollere Bedeutung erhält. Selten kam der jähe Auftakt einer Show einem so dermaßen starken Befreiungsschlag gleich! „Guten Abend, Mönchengladbach! Ihr müsste schon etwas lauter werden...“, begrüßt Engler die vor den zahlreichen Strandkörben feiernde Menge im Innenraum des riesigen Hockeyparks mit einer sichtlichen Mischung aus Erleichterung und Freude in seinem Blick. Ein kleines Stück Normalität, wenn auch nur für wenige Stunden. Der hochdramatisch powernde „Funeral Song“ vom selben Release schließt sich nahtlos an, dessen tragische und zugleich doch irgendwie ermutigende Zeilen im Refrain romantische Endzeit-Atmosphäre aufbranden lassen, die in diesen Tagen wohl nicht treffender wirken könnte: „She says, thank you for your faith. Thank you for your love. If this is the end... If this is the end.“ Zwar haben wir es in diesem Jahr augenscheinlich nicht mit einer dermaßen zerstörerischen Pandemie wie der verheerenden Pest zutun, die als historisch korrekte Vorlage für das in 2018 veröffentlichte Konzeptalbum der Hamburger diente, jedoch gibt es insbesondere hinsichtlich der sozialen Komponente so einige, erschreckende Parallelen zum „schwarzen Tod“. Die gesamtgesellschaftliche Unsicherheit spaltet die Nation immer weiter und lässt verschiedene Gruppierungen mit unterschiedlichsten Ansichten und Motivationen daraus entstehen. Niemand weiß, um den eigentlichen Ursprung des Virus, die verbleibende Dauer oder gar eine Heilung... Und genau das macht Angst. Die Angst vor dem Unbekannten. Eine Angst, die bereits in der Vergangenheit bei der Suche nach einem Schuldigen nicht gerade selten in einer wahren Hexenjagd endete. Haben wir denn gar nichts gelernt? Irgendwie ein extrem merkwürdiges Gefühl, wie sich die letzten beiden Veröffentlichungen von „Mono Inc.“, die mit dem roten Faden jeweils einer Geschichte vor dem realen Hintergrund einer tödlichen Seuche oder grausamen Inquisition erzählten, mittlerweile zu einer ungewollten, selbsterfüllenden Prophezeiung stilisiert haben. Mit dem temporeichen „Symphony Of Pain“ von „Viva Hades“ und ringsum meterhoch emporschießenden, heißen Flammensäulen geht es jedoch erstmal wieder etwas weiter in der eigenen Diskographie zurück. „Ihr habt jetzt fünf Monate lang auf der Couch gesessen, also bitte!“, stichelt der Sänger die Fans auffordernd zum weiteren Mitmachen an und muss natürlich nicht lange warten, bis er sich einem klatschenden Meer aus hunderten Händen entgegensieht.

Für eine kurze Pause bleibt jedoch keine Zeit, denn der nächste Klassiker im Set wartet schon: Zur leidenschaftlichen Power-Ballade „Gothic Queen“ betritt Engler den langen Steg knapp unter der Bühne über die seitlichen Treppenaufgänge und sucht somit trotz der räumlichen Distanz die mögliche Nähe zu den Fans. Der sich unweigerlich anschließende Applaus danach will einfach nicht mehr abnehmen. Die Band unterbricht das Publikum in seiner ehrlichen Euphorie nicht und genießt sichtlich jede Sekunde davon ebenso sehr. „Vielen Dank, ihr Lieben! Vielen Dank dafür, dass ihr heute hier seid. Das fühlt sich wirklich großartig an und ich sehe hier vorne sogar so viele bekannte Gesichter... Unglaublich! Das ist fast so ein bisschen, wie ein kleines Familientreffen, oder?“, freut sich der Frontmann über den großen Zuspruch. „Und nur weil es dieses großartige Konzept mit den Körben hier gibt, können wir das heute überhaupt machen. Also, ja... Es ist ein Familientreffen!“, bekräftigt er seine vorherige Aussage jetzt nochmals mit gehörig Nachdruck und bekommt als Antwort darauf abermals laute Jubelstürme. „Ich kenne einige von euch übrigens gut genug, um zu wissen, dass euch das mit der App-Bestellung und dem Sitzen auch ganz gut gefällt... Ich kenne euch Pappenheimer hier vorne!“, lacht er. „Aber das Programm des heutigen Abends ist ein bisschen anders, als ihr es vielleicht erwartet habt. Viele von euch wollten ja eigentlich zur „The Book Of Fire“-Tour 2028...“, witzelt Engler und erntet einige herzliche Lacher dafür, ehe er dann weiter anknüpft: „... Aber wir haben uns gedacht, dass es keinen Sinn macht, diese Show jetzt auf die Straße zu bringen. Ihr habt wahrscheinlich schon gehört, warum. Deswegen haben wir das Set ein bisschen umgebaut und es ist eventuell auch die ein oder andere Überraschung dabei! Aber wenn man schon mal über Nacht ein erfolgreiches Nummer-Eins-Album hat und in einem Stadion spielen kann...“, will er fortfahren, doch wird plötzlich von mitgebrachten Trillerpfeifen aus dem Publikum unterbrochen. „Naja, also das mit den Stadien...“, lacht er. „Es ist auf jeden Fall ganz schön, wenn wir bald endlich wieder in den Clubs spielen! Und es wäre ja auch dumm, wenn wir jetzt schon mal die Nummer Eins haben und dann den Titeltrack des Albums nicht spielen würden, oder?“, lächelt Engler unter großer Zustimmung, bevor es dann schließlich mit dem spektakulären Epos „The Book Of Fire“ weitergeht, zu welchem das ausgedehnte Gitarren-Solo von Carl Fornia und erneute Feuer-Salven selbstredend nicht fehlen dürfen. Auch beim nächsten Song bleibt man zugunsten einer musikalisch lückenlosen Dramaturgie noch beim aktuellen Werk und spendiert Mönchengladbach einen weiteren Ausblick auf die hoffentlich sehr bald folgende Tournee: Zunächst gibt Katha Mia in rhythmischer Manier den Takt an den Drums vor, auf welchen nur wenig später Antoni mit dem Bass einsteigt. Das furiose „Right For The Devil“, das im Original eine Zusammenarbeit mit dem Mittelalter-Heroen „Tanzwut“ darstellt, wurde schon auf den wenigen Konzerten zu Jahresbeginn stellvertretend vom damaligen Support „Manntra“ begleitet, um den signifikanten Folk-Aspekt auch live transportieren zu können. Wie gut, dass man heute Abend mit „Storm Seeker“ einen ähnlichen Act in petto hat, der jetzt abermals zur klanggewaltigen Unterstützung die Bretter entert. Das funktioniert ganz hervorragend, gerade auch im abschließenden Vocal-Battle zwischen Timo Bornfleth und Marting Engler: „Te videre in inferno“! Der unverzichtbare Club-Hit „Arabia“ hält das hohe Tempo, danach gibt es mit „Boatman“ und „The Banks Of Eden“ einen kurzen Abstecher in die stürmischen Gefilde von „Together Till The End“ inklusive eines Kostüm-Wechsels zur jeweiligen Ära aus 2017. Auch die rachsüchtige Kirchen-Kritik „Revenge“ darf nicht fehlen und treibt die ohnehin schon Stimmung weiter nach oben.

„Vielen Dank, ihr Lieben. Ich trinke auf euch!“, prostet der Sänger den Gästen zu und setzt dann zu einer so ernsten, wie berührenden Ansage gleichermaßen an. „Ich möchte euch jetzt eine Geschichte erzählen, eine wahre Geschichte. Es ist die Geschichte von Erna, dreiundachtzig Jahre alt, leicht dement.“, beginnt er mit belegter Stimme. „Als der Lockdown begann, wurde die Tür des Pflegeheims von heute auf morgen plötzlich abgesperrt. Das Essen wurde vor die Tür gestellt und der Pfleger im Gang kontrollierte, dass sie und ihre Mitinsassen das Zimmer nicht mehr verließen. Erna hat später gesagt, sie habe schon den Weltkrieg und vieles andere erlebt, aber niemand hat sie gefragt, ob sie Vierundachtzig werden und die vielleicht letzten Monate noch genießen möchte. Im April 2020 ist Erna verstorben...“. Im gesamten SparkassenPark herrscht betroffene, andächtige Stille. „Doch nicht an Corona, wie später nachgewiesen werden konnte, sondern an Einsamkeit und mangelnder Liebe. Die Frage, die wir uns also immer wieder stellen müssen, lautet: „Wie viel Liebe braucht ein Mensch?“ Der nächste Song ist für Erna.“, beendet Engler seine Ansprache, die alle Anwesenden zum Nachdenken anregt. Im Folgenden wird „An Klaren Tagen“ in einer wirklich wunderschönen, reduzierten Akustik-Version dargeboten, die von Antoni am Piano und der weiblichen „Storm Seeker“-Fraktion an Cello und Flöte eindringlich begleitet wird. Doch damit nicht genug, denn erstmals wird die herzerweichende Ballade hier als stimmungsvolles Duett zwischen Mia und Engler dargeboten - Ganz großes Kino! So auch das obligatorische Drum-Solo, welches sich erst mit der berühmten Titelmelodie zum Film-Klassiker „Das Boot“ verbindet, um kurz darauf zu einem Percussion-Feature anzuwachsen, bei dem Antoni und Fornia jeweils auf einem blechernen Fass trommeln. Im Anschluss folgt das großartige „Get Some Sleep“ mit einer weiteren pyromanischen Explosion, bevor es dann leider auch schon langsam auf die Zielgerade zugeht. „Das ist der höchstwahrscheinlich letzte Song des Abends. Also holt nochmal alles raus, okay!?“, bittet Engler zum vorzeitigen Closer „After The War“, der nun nochmals mit grellen Feuerschüben auf der Bühne aufwartet und wie gewohnt mit einem finalen Tusch endet. Aber natürlich soll es das noch nicht gewesen sein, zumal die Besucher im SparkassenPark den vier Monos auch kaum eine ruhige Minute lassen, ehe sie eifrig nach einer Zugabe rufen... Mit Erfolg! Der viel geäußerte Wunsch geht nur wenig später in Erfüllung und zu einem kurzen Interludium aus einem elektronischen, gemäßigt klopfenden Beat und hellen Chören kehren „Mono Inc.“ auf die in bläuliches Licht getauchte Bühne zurück, wo es nun heißt: „Kein Weg Zu Weit“! Es ist wieder einer dieser Songs über Hoffnung und Zusammenhalt in schweren Zeiten, dessen Bedeutung in diesem Jahr wohl kaum größer sein könnte. „Liebe Freunde, ich hoffe, ihr hattet einen schönen Abend? Ne, nix hier mit Corona-Hotspot... Der Abstand ist gewährleistet, alles ist sauber und hygienisch vom Feinsten. Hut ab vor dem Veranstalter für diese Idee!“, honoriert Engler das neuartige Konzept dankend im Namen aller und knüpft an: „Das ist besser, als sich gar nicht mehr zu sehen und so fangen wir jetzt erstmal klein an, aber wir werden es wieder normal machen... Zusammen!“, untermauert er seine starke Aussage unter viel Applaus. Der Szene-Hit „Voices Of Doom“ bildet dann das vorletzte Schlusslicht und natürlich darf und soll auch hier wieder kräftig zusammen gesungen werden. „Was ist mit der Insel hier vorne? Ihr kommt nicht nachhause, bis ihr euren Job erledigt habt. Wir machen hier das volle Programm. Ist doch gar kein Problem, in den Strandkörben nachzusitzen, oder? Das ist doch eine wunderbare Sache!“, lacht der Fronter beherzt und animiert so auch den letzten Gast zum Mitmachen. Doch dann heißt es schlussendlich leider endgültig Abschied nehmen und wie könnte man diesen Abend besser beschließen, als mit einem allerletzten Song? „Children Of The Dark“ ist wohl das perfekte Finale und reaktiviert nun nochmals alle verfügbaren Ressourcen bei Band und Publikum gleichermaßen, es wird gesungen, getanzt und gemeinsam gefeiert. „Wir bedanken uns ausdrücken für das super Konzept und die Tatsache, dass wir uns heute alle wiedergesehen haben! Das war alles wirklich sehr bewegend, vor allem auch, weil unsere Crew ja jetzt quasi so lange Berufsverbot hatte. Vielen Dank, es war uns eine Ehre für Sie spielen zu dürfen!“, findet Martin Engler letzte Worte, bevor er und die übrigen Musiker sich vor langanhaltenden, lauten Standing Ovations im ausverkauften SparkassenPark zu Mönchengladbach endgültig verabschieden. Während die Band die Bühne zum letzten Mal verlässt und der Moderator ebenjene für das angekündigte „Goodbye Bingo“ betritt, spielt das von Martin Engler für Joachim Witt komponierte Album „Neumond“ chronologisch im kompletten Durchlauf, dessen erstes Stück bekanntermaßen „Aufstehen“ ist. „Wir werden wieder aufstehen, ein Fahnenmeer im Wind. Wir werden uns erheben, weil wir eisern sind. Wir werden wieder aufstehen mit Freudentränen vor Glück. Wenn alle anderen fortgehen kehren wir zurück. Wir werden wieder aufstehen!“, heißt es da im hymnischen Refrain. Es ist an diesem Abend wieder einmal einer dieser Songs, die momentan wohl nicht passender sein könnten... Auf ein baldiges Wiedersehen in hoffentlich besseren Zeiten!

Setlist:


01. Intro

02. Welcome To Hell

03. Funeral Song

04. Symphony Of Pain

05. Gothic Queen

06. The Book Of Fire

07. Right For The Devil feat. „Storm Seeker“

08 Arabia

09. Boatman

10. The Banks Of Eden

11. Revenge

12. An Klaren Tagen feat. „Storm Seeker“

13. Drum-Solo

14. Get Some Sleep

15. After The War

16. Kein Weg Zu Weit

17. Voices Of Doom

18. Children Of The Dark

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