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BEITRÄGE:

  • AutorenbildChristoph Lorenz

Held der Arbeit - In Anno Futuro (2017)


Genre: Electro / EBM / Alternative

Release: 07.08.2017

Label: das-playback.de

Spielzeit: 51 Minuten

Pressetext:

"Held der Arbeit" spricht von wahren Helden: von Arbeitern, Heizern, Bergleuten, Bauern und Schmelzern - von Müttern und Vätern - von Pionieren und Erfindern - von Öl, Lärm, Dampf, von schmutzigen Händen - von Menschen, die mit Schweiß, Geduld und Mühe Räder zum Rollen bringen - von denen, die man nicht sieht, die keine Orden tragen und bis heute die große Maschine der Menschheit in Bewegung halten. Dabei richten die erzählten Geschichten den Blick vor allem nach hinten, in eine Zeit von mehr Transparenz, in der Dinge einfacher schienen. Musikalisch sind die Arbeiter aus Bochum eine Legierung aus wuchtigem analogen Sound verschmolzen mit Instrumenten wie Piano, Zitter oder Violine - das Mechanisch-Elektronische im Einklang mit Akustik-Instrumenten. Eine Kombination, die zwischen 80iger, EBM, Pop und Steampunk liegt und gleichzeitig alles von dem ist. "Held der Arbeit" untermauert textlich den Bandnamen und befasst sich mit dem Leben und der Arbeit, welche Menschen zu bewältigen in der Lage sind. Mit großer Achtung vor den Leistungen vergangener Generationen. Aus einer Zeit, wo Mikrochips und globale Vernetzung noch Utopie waren. Dabei unterliegt Held der Arbeit keiner politischen Orientierung. Es spiegelt in allererster Linie die musikalische Umsetzung der Ideen und Gedanken des Machers wieder. "Held der Arbeit" ist Musik, die nach Arbeit, nach dreckigen Gesichtern riecht und mit Zuversicht nach vorne schaut. Held der Arbeit ist Steampunk, EBM und Pop: Steam-Pop.

Kritik:

"Aus dem Dunkel ins Helle, geht es unter der Schwelle

Und die Träger die schweigen und die Kinder sie neigen

Köpfe in Stille, als es Zeit ist zu gehen"

Ich stehe auf dem letzten Gleis am heimischen Hauptbahnhof Bochum. Es ist noch früh am Morgen, irgendwann gegen 6.00 Uhr. Wie jeden Tag unter der Woche, warte ich auch heute auf die S-Bahn in Richtung Dortmund. Wie eigentlich fast immer, ist die Vorherige erst kürzlich abgefahren. Der nächste Zug lässt derweil noch etwas auf sich warten, die regelmäßigen Fahrten erfolgen im Zwanzig-Minuten-Takt. Grauer Alltag. Abwartend lasse ich meinen Blick zwischen der kleinen LED-Anzeige an der Station und den anderen Personen hin- und herschweifen. Ab und an trifft man mal jemanden. Einen alten Bekannten oder vielleicht auch einen Arbeitskollegen. Oft ist dem aber auch nicht so. Dann warte ich einfach allein und vertreibe mir irgendwie die Zeit. In Momenten wie diesen wandere ich meistens ziellos umher, trinke vielleicht einen kleinen Kaffee aus dem Automaten oder rauche noch eine Zigarette. So wie jetzt. Ich übertrete die Markierung und wenig später klickt der Schalter meines Feuerzeugs. Während ich den Rauch innerhalb des gelben Quadrats in regelmäßigen Abständen inhaliere, mustere ich die Umgebung etwas genauer. Heute hat die große Video-Werbetafel an der gegenüberliegenden Häuserwand mal wieder mein Interesse geweckt. Hier werden in kurzen Abschnitten einige Trailer zu kommenden, örtlichen Veranstaltungen oder anlaufenden Filmen gezeigt. Plötzlich bricht ein optischer Kontrast mit dem gängigen Muster aus buntem Show-Business, lächelnden Gesichtern und der ganz großen Geste. Für wenige Sekunden wird ein einfaches Standbild gezeigt. In seiner gedeckten Farbgebung erinnert es etwas an ein altertümliches Ölgemälde. Vor dem Hintergrund eines dunklen Himmels, der nahezu komplett aus grauen Rauchschwaden zu bestehen scheint, ist weiter entfernt die kaum wahrnehmbare Silhouette einer einzelnen Person zu erkennen. Sichtlich entkräftet schiebt sie eine undefinierbare Gerätschaft, vor welche Vieh gespannt zu sein scheint. Vielleicht ein Schleuderroder, ein Heurechen oder eine Drillmaschine. Darunter der prägnant kurze, dafür aber umso effektivere Slogan "Bist du ein Held?" und eine Webadresse. Nach wenigen Sekunden verschwindet die Anzeige wieder, weicht dem üblichen Turnus und lässt mich genauso ratlos zurück, wie vor ihrer Betrachtung. Dann fährt der Zug ein. Dieser Vorgang wiederholt sich an den darauffolgenden Arbeitstagen, bis ich nur wenig später an einem Abend des Wochenendes vor dem Rechner sitze und mir die mysteriöse Announce blitzartig wieder einfällt. Entgegen meiner sonst üblichen Reaktion auf Werbung aller Art, überwiegt das Interesse aufgrund der andersartigen Aufmachung dann doch. Ich schöpfe aus meiner Erinnerung und gebe eifrig den Namen der angegebenen Homepage ein: "Held der Arbeit". Schnell werde ich fündig und stelle nach einem kurzen Besuch auf dem zugehörigen "SoundCloud"-Profil überrascht fest, dass es sich dabei um eine Band handelt. Diese kommt aus Bochum und ist, wie ich schon nach nur wenigen Hörproben freudig bemerke, dem Electro, Synthie-Pop und traditionellen EBM zugewandt. Würde man das langjährige Tun der zwei Begründer Oliver Müller und Axel Kleintjes einmal ganz außer Acht lassen, so könnte man fast von Newcomern sprechen, doch dazu ist das vorherige Schaffen in der Musikwelt zu allumfassend. Viel mehr ist hier von einem neu entstandenen Projekt, einem von Grund auf anderen Ansatz zu sprechen. Ich forsche noch ein wenig weiter und finde das komplette Debüt in der Sammlung eines namhaften Streaming-Dienstes. Bereits nach dem ersten, eröffnenden Song bin ich komplett begeistert, was sich auch nach dem erst- und mehrmaligen Durchhören aller elf Lieder nicht im Geringsten ändert. Es handelt sich dabei um das konzeptionell arrangierte "Lohn Und Brot", das am 27.04.2012 über das bekannte Szene-Label Danse Macabre erschien und sich bald darauf zu einem meiner musikalischen Highlights und persönlichen Wegbegleiter in diversen Alltagssituationen entwickeln sollte. In den folgenden Monaten und warf ich immer wieder einen Blick auf die jeweiligen Internetpräsenzen, wo alsbald Ausschnitte neuer Tracks zu hören waren. Ein weiteres Album blieb über die Jahre aber dennoch aus, was bei mir irgendwann zurecht die Frage aufwarf, ob das Projekt nach nur einem Release vielleicht schon beendet sei. Dafür gab es in der Zwischenzeit aber so manchen Live-Auftritt, oftmals im Rahmen spezifischer Festivals innerhalb der mehr und mehr florierenden Steampunk-Bewegung. Gleichsam verändert klangen nun auch die Re-Uploads der Hörproben. Der grundlegende Sound war noch immer unverkennbar derselbe geblieben, doch stach nun insbesondere ein weiteres Element, die Violine, zusätzlich heraus, welches durch ein neues Mitglied auch bei den Shows transportiert wurde. Sollte die Band vielleicht einfach nur gewisse Eckpfeiler überdacht und frisch konzipiert, also eine andere, kreative Richtung für sich ersonnen und entdeckt haben? Dann die überraschende Meldung: Am 07.08.2017 und damit ganze fünf Jahre nach dem Erstling, erscheint nun der Nachfolger "In Anno Futuro" in völliger Eigenregie und kennzeichnet einen weiteren, großen Schritt in die Zukunft des kreativen Zusammenschlusses. Eine Woche zuvor traf ich die vier Musiker im Rahmen des Pre-Release-Konzerts zum Interview in der Bochumer Rotunde und erfuhr im aufschlussreichen Gespräch mehr zu den Gründen hinter der langen Wartezeit, der Umorientierung und neuen Geschichten. Von diesen und vielem mehr, erfahrt ihr in der nachfolgenden Rezension.

Dunkel gestimmte Synthies schrauben sich langsam aber beständig aus den Tiefen empor, stählerne Laute dröhnen metallisch und klar in nicht allzu weiter Ferne und gemahnen in ihrer Aufmachung bereits nach den ersten Sekunden leicht an das erste Werk. Die Maschinen werden eingeschaltet, beginnen damit, ihre Arbeit zu verrichten und laufen nun auf Hochtouren an. Dann setzt mit einem Mal der markante Gesang von Oliver Müller zur zunächst nur minimalistisch arrangierten Instrumentierung ein, das wuchtige Schlagzeug gibt wenig später den treibenden Takt gemeinsam mit pulsierendem Beat vor. Das neue Element, die Violine, durchbricht das energetische Konstrukt jäh, bevor der hymnische Refrain in seiner hohen Melodiösität alles überschattet. Es sind Zeilen voller Aufbruch, Textfragmente geprägt von Fernweh und großer Leidenschaft. Die Helden sind endlich wieder zurück und machen sich fortan auf eine weitere Reise. Folgt ihr ihnen und geht gemeinsam "Land Unter"? "Der Heizer" wird im direkten Anschluss von einem ungewöhnlichen Beginn gekennzeichnet, dessen Klänge entfernt an ein Didgeridoo erinnern. Schon bald vereint sich das sogleich einsetzende Streichinstrument mit einem marschierenden Rhythmus im mittleren Tempo und schürt die glimmenden Feuer eiserner Hochöfen. Der wärmende Hauptteil erfolgt in klassischer Manier und lässt keinen Zweifel daran, mit welcher Band man es hier gerade zu tun hat. Thematisch schlägt man äußerst gelungen und feinsinnig eine Brücke zu den stimmungsvollen Arbeiterliedern des Vorgängers, weitet den geschaffenen Rahmen um die Querelen des landwirtschaftlichen Sektoren aber noch mehr aus und wendet sich nunmehr Ruß, Dampf, Hitze und Stahl zu, was das Steampunk-Konzept nur begünstigt. Mit "Aeoronaut" geht es anschließend hoch hinaus über die Wolken. Bereit dazu, auch den eigenen Horizont vor allem in musikalischer Hinsicht weiter zu übersteigen, breiten die vier Helden ihre weiten Schwingen aus. Es sind verträumte Geschichten von Luftfahrt und dem neu erstarkten Mut, anders zu sein und Großes leisten zu wollen. Stets befeuert durch den eigenen Forscherdrang und Erfindergeist. Eingeleitet vom filigranen Spiel der Violine, lenkt man schon kurz danach in beste Synth-Pop-Manier ein, bis sich im Refrain dann elektronische Elemente mit organischen Versatzstücken in absoluter Perfektion vereinen. Besonders in solchen Momenten zeigt sich die nahtlose Verbindung zweier Welten, die hier äußerst fließend und homogen ineinander übergehen, als gehörten sie schon immer zusammen. Ein echter Hochgenuss! "Von Der Sehnsucht" ist dann der alleinige Einstand des neuen Bandmitglieds Fräulein Doro, welche mit diesem instrumentalen Stück ihre virtuosen Fertigkeiten in das Rampenlicht zu rücken vermag. Der gesamte Titel kommt dabei gänzlich ohne Gesang und lediglich mit sanften Piano-Einschüben und einer zurückhaltenden Percussion aus. Das Solo ist als eine Art musikalische Vorstellung anzusehen, welches stetig Atmosphäre aufbaut, bis es dann in einem orchestralen Epos gipfelt und umso mehr untermauert, dass dieser neue Einfluss einen klaren Gewinn für die gesamte Band darstellt. "Der Schatten" ist dann wohl eines der auszeichnenden Paradebeispiele für die frische Ausrichtung und nimmermüde Experimentierfreude des kreativen Quartetts. Zunächst hauptsächlich durch ein klassisches Klavier und zurückhaltende Geige dominiert, besingt Oliver Müller den titelgebenden Schnitter und beleuchtet den allseits Gefürchteten dabei aus der Ich-Perspektive. Gerade solche Kunstgriffe innerhalb der Kompositionen sind es, die oftmals gänzlich andere Blickwinkel auf die Charaktere und das Geschehen selbst zulassen, wodurch sie sich erheblich vom sonst üblichen Exerzieren bekannter Erzählungen abheben und stets spannend bleiben. Ab dem zweiten Refrain verwandelt sich die akustische Seite dann wieder zu feinstem Electro-Sound und geht gemeinsam mit der einleitenden Melodie stimmig Hand in Hand.

"Nautilus" entspringt dem griechischen Sprachgebrauch und bedeutet in seiner unmittelbaren Übersetzung so viel wie "Seefahrer" oder "Seemann". Auch ist diese Begrifflichkeit etwa der Name eines der ersten U-Boote, die von US-Amerikaner Robert Fulton im sechzehnten Jahrhundert erbaut wurden. Weitaus geläufiger als die genannten Beispiele, dürfte den meisten Lesern da schon das fiktive Unterseeboot gleichen Namens aus den berühmten Romanvorlagen "Zwanzigtausend Meilen Unter Dem Meer" und "Die Geheimnisvolle Insel" des französischen Schriftstellers Jules Vernes sein. Hiermit begeben sich "Held der Arbeit" nicht nur weit in die Tiefe der Meere, sondern vor allem auch in die persönliche Gedankenwelt des bezeichnenden Protagonisten. Die einprägsame Melodie im Mid-Tempo prescht mit dem aufstrebenden Geigenspiel weiter voran, während der Fokus deutlich auf den besungenen Zeilen liegt. Neben der grandiosen Darstellung und Ausarbeitung der agierenden Figur, spannt man den dramaturgischen Bogen nicht minder eindrucksvoll, der schließlich in einem emotionalen Finale mündet. "Tagwerk" hingegen beginnt mit tanzbaren Beats, kraftvollem Schlagzeug und fordernder Violine, die insbesondere im Refrain zur von Grund auf ermunternden Melodie beiträgt und dabei fast schon folkige Züge in sich trägt. Die gelungenen Zwischenparts tragen währenddessen hervorragend zur gesamten Wirkung bei und bringen jedes Instrument perfekt zur Geltung. Eine durchweg energetische Nummer, welche mit hoher Wahrscheinlichkeit für einige Bewegung auf den kommenden Konzerten sorgen dürfte. Das folgende "Der Erste Schritt" markiert dann das erste Duett der Bandgeschichte und ist ein Feautering mit Holger Meyer, seines Zeichens Direktor bei "In Mitra Medusa Inri" und Stimme von "Sinister Down". Dessen Gesang bestimmt die einzelnen, gemäßigten Strophen, bis Müller dann schließlich im gemeinsam intonierten Refrain einsteigt und das Tempo wieder angezogen wird. Stimmig, groß, voller Herzblut und mit der typischen, schon jetzt unverkennbaren Handschrift der Vier aus dem Ruhrpott versehen. Karl Wilhelm Otto von Lilienthal war ein deutscher Luftfahrtpionier und zählt zu den wohl wichtigsten Erfindern weltweit. Als erster Mensch überhaupt absolvierte er erfolgreich verschiedene Gleitflüge und legte durch sein Schaffen den Grundstein für die Mobilität in der Luft, von der die Menschheit noch heute profitiert. In "Lilienthal" ist es nach einem verzerrten Interlude abermals die Geige, welche maßgebend für die folgende, tragende Melodie ist. Die Strophen werden unterdessen von Drums, Klavier und dem Gesang bestimmt, der hier authentisch aus der Sicht des Wissenschaftlers erzählt. Geplagt von seinen anfänglichen Zweifeln, doch befeuert durch den Glaube an die eigene Idee und schier unstillbaren Wissensdurst, gewährt das Quartett einen intimen Einblick in das Innere des Akteurs. Instrumentale Zwischenspiele zeichnen den Spannungsaufbau und bringen den turbulenten Flug des Lilienthal auf akustische Weise dem Hörer näher. Donnerndes Drumming und krachende Beats in rauer Oldschool-Manier, führen danach zurück zu den Wurzeln mit traditioneller EBM-Schlagseite. Das Feuer lodert und die Kessel dampfen. Es ist ein durch und durch harter, düsterer und energievoll aufgeladener Stampfer, der bis zum Ende hin durchpowert und die Seele des Debüts in sich trägt. Die Pioniere des Genres hätten es nicht besser machen können... Seid ihr bereit für die "Eisenzeit"? Entfernt dröhnende Trommeln, kurze Piano-Passagen und eine zerbrechlich anmutende Violine setzen danach ruhige Akzente und kreieren ein wahres Finale nach Maß. Die ergreifende Ballade "Unter Der Schwelle" ist das Letzte der insgesamt Elf Lieder. Stählerne Klänge und resignierende Zeilen schaffen eine bittere, trostlose Atmosphäre, bis irgendwann alle Stränge zu einem orchestralen Bombast zusammengeführt werden. Ganz großes Gefühlskino und der Abschluss eines ungemein starken, ambitionierten Nachfolgers.

Tracklist:

01. Land Unter

02. Der Heizer

03. Aeronaut

04. Von Der Sehnsucht

05. Der Schatten

06. Nautilus

07. Tagwerk

08. Der Erste Schritt

09. Lilienthal

10. Eisenzeit

11. Unter Der Schwelle

Fazit:

Getreu den maßgebenden Zeilen des Refrains von "Jeder Tropfen Schweiß" aus dem Vorgängeralbum, widmen sich "Held der Arbeit" mit ihrer zweiten Veröffentlichung einmal mehr den stillen und manchmal zu unrecht missachteten und vergessenen Heroen, die nicht selten auch in jedem Einzelnen von uns selbst stecken. Richtete sich das Debüt "Lohn Und Brot" noch an die oft unterschätzte Arbeiterklasse und das tägliche Werk des kleinen Mannes, begibt man sich mit "In Anno Futuro" in differenzierte Kreise und huldigt hier insbesondere der Wissenschaft und dem Erfindergeist aus Literaturvorlagen und realer Historie. Doch nicht nur thematisch erweitert man den eigenen Kreis um einige inhaltliche Spektren, sondern betritt auch und vor allem in musikalischer Hinsicht echtes Neuland. Der lange Abstand zwischen den beiden Alben erweist sich als mehr als nur lohnend, wie bereits beim eröffnenden Titel deutlich wird. Das, was da aus den Boxen dringt, ist noch immer unverkennbar der markante Sound des Bochumer Projekts, allerdings jetzt um viele weitere, durchweg spannende Nuancen akribisch und zu jeder Zeit schlüssig erweitert. Die Hinzunahme von Streichinstrumenten und experimentellen Passagen birgt dabei nicht nur ein hohes Maß an klanglicher Abwechslung, sondern fügt sich auch gleichsam ungemein passend in den Kosmos des Vierers ein, als sei sie schon immer ein Teil dessen oder gar das noch fehlende, formvollendende Puzzleteil gewesen. Auch 2017 suchen die Helden weiterhin das Besondere in der Musik und präsentieren allen interessierten Zuhörern, die sich gemeinsam mit Ihnen bereit dazu zeigen, über den berühmten Tellerrand hinauszublicken, eine ausgewogene und nicht minder einzigartige Mischung aus Steampunk, Pop, Electro und EBM, die sich in keine einengende Genre-Schublade drücken lässt und schon jetzt ihresgleichen sucht. Perfekt ausgearbeitete Melodien fusionieren mit durchgehend hochwertiger Textarbeit, immerzu vom gleichen Entdeckerdrang und Mut beseelt, der hier stets besungen und glorifiziert wird. Von den aufwändigen Aufnahmen, über die Produktion bis hin zur eigentlichen Distribution entstand zudem alles in kompletter Eigenregie, wobei jedes Mitglied auf seine jeweiligen Kernkompetenzen zurückgreifen und sich ebenso gut ergänzen konnte, wie in der Musik selbst. Das verdient im heutigen Schema von ewig gleicher Reproduktion bereits bestehender Erfolgskonzepte nicht nur ein Höchstmaß an gebührendem Respekt, sondern untermauert den Bandnamen zudem auch äußerst authentisch. Musik von Menschen für Menschen, am Puls der Zeit und direkt aus dem Leben. Bist auch du ein Held?

Informationen:

http://www.heldderarbeit.info

https://www.facebook.com/Held-Der-Arbeit-162049853839385/

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