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NEUESTE
BEITRÄGE:

  • AutorenbildChristoph Lorenz

Schandmaul - „Artus"-Tour - SparkassenPark, Mönchengladbach - 29.08.2020


Veranstaltungsort:

Stadt: Mönchengladbach, Deutschland


Location: SparkassenPark


Kapazität: ca. 900


Stehplätze: Nein


Sitzplätze: Ja


Homepage: https://sparkassenpark.de


Einleitung:


Achtung: Alle, die den jüngsten Konzertbericht zu „Mono Inc.“ in Mönchengladbach schon gelesen haben, dürfen die Einleitung jetzt gerne überspringen, da diese zwecks der umfassenden Erklärung des neuen Strandkorb-Open-Air-Konzepts und all seiner zugehörigen Hintergründe hier fast ausschließlich übernommen wird. Alle anderen können nun selbstverständlich bedenkenlos weiterlesen: Es ist kaum zu glauben, aber nach einer sehr langen, ja, gefühlt ewig währenden Durststrecke gibt es sie jetzt endlich doch wieder: Konzerte! Wenn auch deutlich unregelmäßiger, weniger und vor allem anders, als zuvor. Wobei dieses „zuvor“ in Wirklichkeit aber eigentlich noch gar nicht so lange her ist, wie es vielleicht zunächst den Anschein hat, denn noch im Februar diesen Jahres war Live-Musik vor Publikum in großen Arenen oder kleinen Clubs definitiv nichts Außergewöhnliches oder gar Unvorstellbares. Nahezu an jedem einzelnen Tag gab es in so ziemlich jeder größeren und kleineren Stadt irgendein Kulturangebot oder gleich mehrere davon, sodass die Auswahl ob der etwaigen Überschneidungen manches Mal durchaus schwer fiel. Hätte mir zu diesem Zeitpunkt jemand erzählt, dass es schon bald eine weltweite Pandemie geben würde, man zukünftig Sicherheitsabstand voneinander halten und Schutzmasken tragen müssen, so hätte ich diesen jemand sehr wahrscheinlich für völlig verrückt erklärt und für seine apokalyptische Science-Fiction-Vision ausgelacht... Dass aber letzten Endes doch alles ganz anders kam und die eben erwähnte Pandemie leider doch keine versponnene Fiktion ist, ist ja mittlerweile hinlänglich bekannt und wurde in diesem merkwürdigen Jahr schon zu Genüge diskutiert, weswegen ich hier jetzt kurz einhake. Nein, um weitere Negativmeldungen und das omnipräsente Corona-Virus soll es in diesem Beitrag und auch allen in Zukunft Folgenden nun wirklich nicht gehen, sondern dafür viel mehr um das, was uns so viel bedeutet und wofür ihr ja eigentlich hier seid: Musik... Und ja, auch wieder um Konzerte! Bereit? Na, dann mal los!


„Deine Kulturoffensive in Mönchengladbach: „Corinna“! Ein Bekenntnis. Eine Kampfansage. Ein Zusammenschluss, der seinesgleichen sucht. Ein Halt im Ungewissen. Ein Hoffnungsschimmer. Eine Zusammenarbeit, die Mut macht. In Mönchengladbach. Für Mönchengladbach. Streaming, Event und mehr - Wir sind „Corinna“!“, steht in den Informationen auf der Homepage des überregional bekannten Hockeyparks. Die Vorstandsvorsitzenden setzen sich unter anderem aus Miriam Colonna vom Kulturlöwe Niederrhein e.V., Michael Hilgers vom SparkassenPark-Team und weiteren Trägern der Kunst- und Kulturbranche zusammen, wie beispielsweise Mitarbeitenden der Kaiser-Friedrich-Halle, dem Kulturbüro Mönchengladbach oder BIS Zentrum und auch in der Politik fand man schließlich manchen Unterstützer zur endgültigen Realisierung des Projekts. Der neugegründete Verein sei die „Antwort auf die Herausforderungen, vor welche die Corona-Pandemie die Mönchengladbacher Kulturszene stellt“, so heißt es weiter. „Mit einer überwältigenden Solidargemeinschaft aus KünstlerInnen, Kulturaktiven, Locations und Konzertagenturen setzen wir ein klares Bekenntnis, dass es auch in schlechten Zeiten weitergehen wird - mit gemeinsamer Performance und einem großen WIR. Das Ziel unseres Vereins ist die - auch finanzielle - Unterstützung der angeschlagenen Akteure, um zumindest die größte Not in der Kultur- und Eventszene in Mönchengladbach ein wenig auffangen zu können und diese auch bis „nach Corona“ am Leben zu halten. Wenn man sich ansieht, wer alles dabei ist, wird allen klar, dass es diese Art der solidarischen Zusammenarbeit in unserer Stadt so noch nie gegeben hat...“, untermauert man den gemeinschaftlichen Aspekt dieser extrem lobenswerten, beeindruckenden Initiative nochmals vehement und regt an, dass die Türen auch weiterhin all jenen offen stünden, die dieses Engagement gerne unterstützen möchten. Eine wirklich beachtliche Bereitschaft und ein nicht minder löblicher Teil-Lösungsansatz in Bezug auf die aktuelle, regionale Problemstellung für Kunst und Kultur - Sehr schön! Exakt solche mutigen Menschen braucht es zum weiteren Erhalt der erschreckend bedrohten Veranstaltungsbranche nämlich auch, zumindest zu einem gewissen Anteil. Das andere und dabei ebenso wichtige Gegenstück sind die Gäste selbst, denn genau für diese hat sich der Zusammenschluss so einige attraktive Konzepte in und um die Stadt ausgedacht, die im Rahmen des Möglichen und somit der aktuell angeordneten Hygienemaßnahmen liegen.


Eines davon ist die Open-Air-Veranstaltungsreihe im großen SparkassenPark Mönchengladbach: Ab dem 30.07.2020 bis einschließlich 04.10.2020 gibt sich hier eine ausgewogene und prominente Riege aus den Bereichen Entertainment, Comedy, Schlager, Pop, Rock und Metal beinahe täglich die Klinke in die Hand. Egal, ob Markus Krebs, Johann König und Ben Becker oder Mike Singer, Joris, Pietro Lombardi, Philipp Poisel, „Culcha Candela“, „Kasalla“, „Gentleman“, „Brings“ und „Die Höhner“: Viele der Shows sind bereits ausverkauft und wurden schon mit Zusatzterminen versehen. Mit der „Rammstein“-Tribute-Band „Völkerball“, den Gothic-Rockern von „She Past Away“, dem Punk-Flaggschiff „Dritte Wahl“, der Mittelalter-Rock-Fraktion „Feuerschwanz“ und „Schandmaul“ oder auch der Future-Pop-Koryphäe „VNV Nation“ sind sogar einige namhafte Bands aus der alternativen Szene mit an Bord. Es ist also für jeden (musikalischen) Geschmack etwas im Programm! Das innovative Konzept des neuen Strandkorb Open-Air gestaltet sich wie folgt: Die Besucher werden durch insgesamt neun verschiedene und farblich gekennzeichnete Eingänge zu ihrer jeweiligen Insel (Rügen, Sylt, Helgoland, Mallorca, Föhr, Juist, Norderney, Fehmarn oder Amrum), also einem speziell abgetrennten Bereich mit je fünfzig Strandkörben darin, geleitet. Auf diese Weise wird die Gesamtanzahl der Besucher, die sich gesammelt an einem Ort befinden, nach den aktuellen Standards reguliert und auf ein konformes Mindestmaß begrenzt. Durch diese Regelung kann garantiert werden, dass die Zuschauer den vorgeschriebenen Mindestabstand von mindestens 1,5 Metern sicher einhalten können. Für Gäste mit Handicap ist hingegen ein separater Zugang zu einer der Tribünen vorgesehen. Die einzelnen Wege sind durch Barrieren voneinander abgetrennt, sodass die Zuschauer einer Insel nicht in näheren Kontakt mit denen der anderen Inseln kommen können. Zudem hat jeder Bereich seine eigenen Sanitäranlagen. Diese werden, wie auch die Strandkörbe selbst, regelmäßig desinfiziert. Außerdem ist an jedem Strandkorb ausreichend Desinfektionsmittel in Form eines kleinen Spenders angebracht, um die gesetzten Standards erfüllen zu können. Auf dem gesamten Gelände gilt unterdessen die Maskenpflicht, die jedoch aufgehoben ist, sofern man sich auf seinem Platz befindet. Da aufgrund der Abstandsregelung kein klassischer Gastrobetrieb angeboten werden kann, ist es sowohl vorab am Computer als auch vor Ort via App möglich, unter Angabe der Strandkorb-Nummer kleine Snacks (Riegel, Brezel, Salat oder Wraps und vieles mehr) und Getränke (alkoholfrei und alkoholisch) aller Art zu bestellen, die dann in einer eigenen, kleinen Kühlbox direkt neben dem Korb eingelagert werden. So sehr ich die normalen Club-Shows auch vermisse, aber das ist gerade für den passionierten Konzertbesucher schon wirklich ein riesiger Luxus und kein Vergleich zu den doch recht trostlosen Autokino-Konzerten mit blinkender Lichthupe anstelle von echtem Applaus! Das gesamte Konzept kann also vollkommen zurecht als eine Art wunderbar entspannter, enorm bereichernder und perfekt organisierter Kultur-Kurzurlaub angesehen werden... Ein kleines Stück von Freiheit und Normalität in diesen schwierigen Zeiten, herzlichen Dank dafür an alle Beteiligten!


Zugunsten der örtlichen Veranstalter, Crews und Bands haben wir unsere Tickets für alle (stattfindenden) Konzerte in 2020 selbstverständlich ganz normal gekauft und demnach schon auf die bloße Anfrage einer Akkreditierung verzichtet. Das ist vermutlich auch so ziemlich das Mindeste, was man als Musikliebhaber derzeit tun kann, wenn man sich in Zukunft nicht plötzlich vor den zahlreichen Trümmern jener Branche stehen sehen will. Wer momentan nicht die Möglichkeit dazu hat oder aus Vorsicht präventiv keine größeren Veranstaltungen besuchen möchte, kann dennoch helfen, denn die Fans mancher Künstler haben auf eigene Faust engagierte Spenden-Aktionen ins Leben gerufen und die Acts selber haben in ihren Online-Shops nun oft spezielle Angebote mit besonderen, exklusiven Artikeln. Kauft mehr CDs, anstatt Musik nur im Abonnement zu streamen oder Merchandise, um den Musikern zu helfen und das weitere Fortbestehen der Kulturlandschaft zu sichern - Danke! Am 29.08.2020 ist es dann schließlich soweit und mein persönlich letztes Konzert beim diesjährigen Strandkorb-Open-Air steht bevor. Nachdem ich erst kürzlich schon die beliebte Future-Pop-Legende „VNV Nation“ und die erfolgreiche Hamburger Dark-Rock-Formation „Mono Inc.“ im SparkassenPark live erleben durfte, stehen heute hingegen fantastische Märchen, mystische Sagen und vor allem jede Menge Folk-Rock mit den sympathischen Münchnern von „Schandmaul“ auf dem Programm. Nicht nur für die zahlreich angereisten Fans soll dieser Abend etwas ganz Besonderes sein. Nein, auch für die sechsköpfige Band selbst, denn die Narrenkönige geben an diesem Tag doch tatsächlich ihr allererstes Live-Konzert in 2020! Klar, dass sich da vor Freude niemand mehr halten kann. So auch meine Begleitung, welche die neue Event-Reihe zum ersten Mal besucht und demnach natürlich schon sehr gespannt auf das innovative Konzept ist, und ich, die wir jetzt an diesem Samstag Nachmittag bei bestem Wetter nach Mönchengladbach fahren. Komplikationen oder sonstige Zwischenfälle gibt es während der Anfahrt glücklicherweise keine und so kommen wir schließlich planmäßig und ohne viel Zeitdruck an unserem Zielort an. Um auf den großen Parkplatz zu gelangen, durchfahren wir erst ein großes Tor und orientieren uns danach an der Beschilderung durch kleine, farbige Banner an der Einfahrt zum jeweiligen Bereich. Wir haben die Farbe Weiß für die Insel Helgoland zugeteilt bekommen und dürfen uns jetzt einen der massig freien Plätze aussuchen. Noch sind nicht allzu viele andere Gäste hier, die übrigen Fans stehen hingegen noch vor ihren Autos und unterhalten sich angeregt oder warten schon am Einlass, der heute pünktlich um 19.00 Uhr beginnt. Einen Support gibt es heute Abend nicht. Als es schließlich soweit ist, reihen wir uns in die praktisch nicht wirklich existente Schlange für unsere Insel ein, halten unsere Tickets unter einen Scanner und passieren bei grünem Licht das Drehkreuz, welches uns sodann auf einen mit Gittern abgetrennten, eigenen Weg zu unserem zugeteilten Bereich entlässt. So umrunden wir die hohen Tribünen rechter Hand und gelangen dann über die obere Hälfte der seitlichen Ränge schließlich in den Innenraum, welchen es jetzt vollständig zu durchqueren gilt, bis ein kleines Schild verrät: Helgoland. Mit unseren Eintrittskarten in der Hand, folgen wir den kleinen Pfeil-Markierungen auf dem Boden zum Strandkorb mit unserer Nummer darauf - Endlich angekommen und ein sehr cooles, stressfreies und sicheres Konzept oben drauf! Ebenfalls super: Unsere am Vortag via Homepage aufgegebene Getränke-Bestellung lagert schon in der Kühlbox neben unserem Strandkorb und im Gegensatz zur Show von „VNV Nation“ ist dieses Mal sogar ein kleiner Flaschenöffner an ihr befestigt - Toll! Mit reichlich Eistee, Cola und Bier bewaffnet setzen wir uns also und beobachten gemütlich das rege Treiben ringsum. Die gegenüberliegenden Aufgänge gleich neben der riesigen Bühne, die übrigens extrem hoch ist, damit auch jeder Gast von überall aus gut sehen kann, wurden mit breiten Planen überdeckt, auf denen weiße Dünen und wogende Wellen zu sehen sind. Na, so kommt doch direkt das gewünschte Urlaubsgefühl auf, oder?


Plötzlich betritt ein junger Mann die Bühne: „Ein wunderschöner Tag geht zu Ende!“, begrüßt er das etwas überraschte Publikum und stellt sich anschließend namentlich als Dennis, Radiomoderator von 90.1, vor, der die Gäste als Animateur durch den heutigen Abend führen wird und diese als „Retter der Kulturbranche“ bezeichnet. „Einen Glückwunsch an alle Gäste, die schon vorbestellt haben. Mit den ganzen Getränken in der Kühlbox kann ja jetzt nichts mehr schiefgehen! Wenn ihr nochmal nachladen möchtet, könnt ihr übrigens gerne ins Internet schauen. Wir haben genug für euch alle kaltgestellt, versprochen!“, lacht er vergnügt und spricht dann die wichtigen Hygienemaßnahmen für einen reibungslosen Ablauf an. „Wenn ihr auf eurem Platz seid, dürft ihr die Masken natürlich auch gerne ausziehen. Ich muss die Vorschriften gleich ansprechen, aber da der oder die Eine jetzt vielleicht noch etwas am Strand unterwegs ist, komme ich dafür später einfach nochmal wieder. Gleich wird’s voll, denn wir sind restlos ausverkauft!“, freut er sich und kann sich eines begeisterten Beifalls aus dem Innenraum des großen Stadions sicher sein. Etwa eine Viertelstunde vor Konzertbeginn kehrt der Moderator dann wie angekündigt zurück. „Schön, dass ihr da seid! Dieses Konzept hier ist einzigartig auf der ganzen Welt und deshalb schaut die ganze Welt jetzt auch zur Wiederbelebung der regionalen Kultur- und Veranstaltungsbranche rüber. Ihr seid die Lebensretter, also Dankeschön, dass ihr hierher gekommen seid...“, erzählt er weiter und wird dann von weiteren Jubelstürmen unterbrochen. „Ja, ihr dürft euch gerne selbst applaudieren! Heute steht so einiges auf dem Plan inklusive der schönsten Inseln überhaupt. Habt ihr eure Lieblingsinsel denn schon erreicht? Geht’s allen Inseln gut?“, fragt er und bekommt direkt ein lautstarkes Echo aus dem SparkassenPark. „Ich muss jetzt aber auch nochmal die Vorschriften und Regeln für euren heutigen Aufenthalt hier ansprechen... Das ist ganz gut und ganz wichtig, dass, wenn ihr hier auf dem Gelände unterwegs seid, auf die Masken-Pflicht achtet. Das ist so vorgeschrieben. In und vor eurem Strandkorb dürft ihr aber tun und lassen, was immer ihr wollt und auch „oben ohne“... Also ohne Maske natürlich!“, lacht der Moderator. „Ja, ihr dürft und ihr sollt feiern! Wenn ihr aber beispielsweise zur Toilette oder so geht, dann zieht die Maske bitte wieder an und achtet auf den vorgeschriebenen Mindestabstand von 1,50 m. Das ist ja alles kein Problem! An euren Strandkörben sind zudem Desinfektionsmittel angebracht, das ist nicht zum Trinken gedacht und das schmeckt auch gar nicht! Jede Insel hat ihre eigene Toilettenanlage, damit auch jeder schnell drankommt und ihr nicht erst aneinander vorbei müsst. Dann ist es noch ganz wichtig, dass ihr die Körbe bitte so stehen lasst! Nehmt sie nicht mit nachhause und verschiebt sie nicht, okay? Die sind extra alle so ausgerichtet worden, damit hier jeder Einzelne einen perfekten Blick auf die Bühne hat. Nach der Veranstaltung werden wir dann noch „Goodbye Bingo“ zusammen spielen. Das heißt, ihr bleibt alle bitte erst noch in eurem Strandkorb sitzen und wenn eure Nummer auf der Leinwand angezeigt wird, dürft ihr aufstehen und gehen. Das geht immer Rucki-Zucki. Das dient nur dazu, die ganze Sache zum Ende hin etwas zu entzerren, damit es keinen Stau am Ausgang oder auf den Parkplätzen gibt. Das hat bisher bei allen Veranstaltungen super funktioniert und das ist immer eine richtig tolle Atmosphäre hier!“, lächelt er zuversichtlich, ehe er abermals auf die App-Bestellung der Getränke verweist und es schließlich zur Kiss-Cam übergeht. Dieses Spiel, bei welchem die Kamera durch das Publikum fährt und zufällig zwei nebeneinander sitzende Personen auswählt, die sich dann küssen sollen, ist vornehmlich von Sportveranstaltungen aus dem US-amerikanischen Raum bekannt und fördert so manches Mal ziemlich lustige Situationen zutage. Der Kuss soll dann mit einem Applaus in drei verschieden lauten Stufen von den übrigen Gästen bewertet werden, die Gewinner erhalten dafür einen Picknick-Rucksack des SparkassenParks.

Schandmaul:


Kurz gegen 20.00 Uhr ist es dann endlich soweit und das erste Live-Konzert für die Münchener im Jahr 2020 steht wenige Sekunden vor dem Beginn. Obwohl es an diesem lauen Sommerabend durch die noch immer hoch am Himmel stehende Sonne natürlich noch relativ hell ist, wird das große Backdrop mit dem klassischen Narrenkönig-Logo samt kunstvoll geschwungenen Ornamenten darauf jetzt allmählich in tiefen Blautönen angeleuchtet, dazu wabern dichte Nebelwolken mystisch aus den Ecken der enorm hohen Bühne. Was allerdings gar nicht so recht zu der geheimnisvollen Szenerie passen will, sind die charmant verspielten Klänge, die nun parallel dazu aus den zahlreichen Boxen schallen: „Jetzt tanzen alle Puppen, macht auf der Bühne Licht! Macht Musik bis der Schuppen wackelt und zusammenbricht!“, heißt es da im bekannten Titelstück der „Muppet Show“, welches für das Konzert am heutigen Abend als kurzes Intro gewählt wurde und so für viele amüsierte und überraschte Gesichter sorgt. Unterdessen betreten Schlagzeuger Stefan Brunner, Bassist Matthias "Hiasl" Richter, Gitarrist Martin Christoph "Ducky" Duckstein, sowie die beiden Multiinstrumentalistinnen Saskia Forkert und Birgit Muggenthaler-Schmack unter herzlichem Applaus die Bretter im SparkassenPark. Nur wenig später folgt ihnen Frontmann und Sänger Thomas Lindner mit einem sichtlich freudigen, strahlenden Lächeln in seinem Gesicht. Endlich wieder vor einem echten Publikum aufspielen. Kein Streaming-Konzert, kein Video-on-Demand. Endlich wieder live. Endlich wieder laut. Endlich wieder die wechselseitige Stimmung hautnah miterleben können... Ja, endlich wieder ein richtiges Konzert! Das scheinen in diesem ganz besonderen Moment wohl so ziemlich alle Anwesenden hier in Mönchengladbach zu denken, kurz bevor Drehleier und Dudelsack zu einer wohlbekannten Melodie angestimmt werden und die feierliche Eröffnung direkt mit einem wahren Hit beginnt: Die „Herren Der Winde“ sind wieder zurück! Die Fans scheinen die augenzwinkernden Zeilen des gewitzten Kinderliedes jedenfalls sehr ernst genommen zu haben, recken ihre Arme zum rhythmischen Klatschen sofort in die Luft, tanzen im kleinen Bereich vor ihren Strandkörben oder singen so textsicher wie eh und je mit. Mit dem vorgegebenen Mindestabstand und dennoch zusammen vereint. So muss das sein, denn solcherlei Momente gab es in diesem Jahr definitiv viel zu selten! Mit dem selten gespielten „Das Tuch“, welches seine Rückkehr in die Setlist während des diesjährigen „Corona-Tanz“-Stream von Burg Abenberg feierte, vom 2005 erschienenen Album „Wie Pech Und Schwefel“ geht es im lückenlosen Anschluss auch schon weiter, bis der Sänger zur warmen Begrüßung des Publikums ansetzt. „Einen schönen guten Abend!“, ruft er mit gewohnt kerniger Stimme in die Weiten des großen Stadions hinein. „Ja, was soll ich noch sagen? Der Herr am Mikrofon hat uns gerade ja quasi schon alles vorweggenommen... Ihr seid die Ersten!“, lacht er und kann sich eines riesigen, triumphierenden Beifalls der mehreren hundert Fans sicher sein. „Unser letzter, regulärer Gig war im November, danach wollten wir uns eigentlich zwei Monate lang unsere Wunden lecken und dann zum Winter Wacken, aber das fiel ja praktisch in den Sturm und danach... Naja, das müssen wir ja nicht weiter vertiefen.“, bemerkt er leicht mürrisch und lenkt danach wieder zu einem weitaus erfreulicheren Thema um. „Ihr seid alle sehr weit weg, deswegen werde ich später noch etwas näher zu euch kommen, aber jetzt machen wir erstmal Musik, okay?“, freut er sich und hat damit gleich alle Gäste auf seiner Seite. Das brachiale „Krieger“ ist seit jeher prädestiniert dazu, die auch heute Abend von vornherein wirklich grandiose, ausgelassene Stimmung nicht abflachen, sondern innerhalb weniger Sekunden in die höheren Regionen schnellen zu lassen, wenn einheitlich im donnernden Takt zusammen geklatscht und gesungen wird. Eine kleine Verschnaufpause? Gibt es nicht! Interaktion ist nämlich auch beim folgenden Song gefordert, der in dieses merkwürdige Jahr wohl kaum besser passen könnte... „Hebt doch mal die Hände, bitte! Das nächste Lied handelt davon, wohin wir euch die nächsten zwei Stunden gerne entführen wollen. Das Ziel ist egal, aber Hauptsache...“ - „Auf Und Davon“ heißt die Devise des sehnsüchtig schwelgenden Stücks im mittleren, doch angenehm beschwingten Tempo, das schnell die wohlige Aussicht auf bessere Zeiten schürt. Dass viele der hier Anwesenden jene einzigartige Magie jetzt ganz besonders stark spüren können, ist zweifelsfrei ersichtlich. Es ist der spezielle Zauber, den nur ein echtes Live-Konzert in Herz und Seele seiner Zuschauer und -hörer entfachen kann. Ein sehr wertvolles Gut, welches in diesen Stunden umso mehr geschätzt wird, weil längst klar geworden ist, dass es nicht mehr länger selbstverständlich und jederzeit verfügbar ist.

„Dann wollen wir doch mal kurz einen kleinen Lautstärke-Test machen... Da oben links ist Amrum, oder?“, erkundigt sich der Sänger und erhält nur kurz darauf ein gellendes Echo, ehe er auch die anderen Inseln, die sich alle zu überbieten versuchen, chronologisch durchgeht. „Das artet gleich immer so in Konkurrenzdenken aus, was ich ja überhaupt nicht verstehe!“, witzelt er schelmisch. „Was macht denn Mallorca, könnt ihr feiern? Gibt es eigentlich so Mundmasken mit Schlauch!?, spaßt Lindner vergnügt und bekommt prompt den kräftig johlenden Beweis von der berüchtigten Party-Insel. „Sagt mal, wurden euch in eurer Kindheit eigentlich auch manchmal Märchen vorgelesen? In neunundneunzig Prozent davon geht es ja darum, das Herz einer holden Prinzessin zu erobern... Doch, warum ist’s eigentlich immer eine Prinzessin, die dann auf der Erbse liegt und hinterher Rücken hat!? Das ist doch gar nicht alltagstauglich! Oder noch so ein Exemplar: Ist im Hof und spielt Fußball, dann fällt ihr die Kugel in den Brunnen. Zum Glück sitzt da aber ein Frosch, holt den Ball wieder heraus und möchte als kleinen Gefallen nur ein Abendbrot und in einem warmen Bett schlafen. Und was macht das freche Gör!? Es nimmt ihn und klatscht ihn an die Wand. Man könnte jetzt meinen, dass das schlecht fürs Karma wäre, aber die Kuh wird dafür auch noch belohnt und es kommt ein Märchenprinz dabei heraus! Man kann’s wirklich kaum glauben... Das ist uns so auf den Sack gegangen, dass wir ein alternatives Ende für diese Geschichte geschrieben haben. Hat sich was mit Prinz!“, echauffiert er sich künstlich über das bekannte Klischee eines jeden Märchens und gibt dann den „Froschkönig“ zum Besten, der mit einem extrem zynischen, schwarzhumorigen Text und experimentellen Klavier-Solo am Ende für gehörig Abwechslung auf der Bühne sorgt. Die Fans sind begeistert. „So, wir wollen auch gleich fortfahren...“, verrät der Frontmann und will hörbar keine Zeit verlieren, denn es gibt heute noch so manch andere Geschichte zu erzählen. „Gerade in Zeiten wie diesen, ist das nächste Thema auch immer etwas für die BILD. Hier kann ich allerdings immer nur die Schlagzeilen lesen, aber mehr muss auch gar nicht sein.“, stichelt Lindner völlig zurecht gegen das gewohnt inhaltsleere Blatt und zitiert dann sarkastisch einige der aktuellen Schlagzeilen: „Hier stecken Sie sich mit der Seuche an: Erstens, in Flüchtlingsheimen... Nun gut, da komme ich eher selten vorbei. Zweitens, im Büro... Ich habe gar kein Büro. Aber was ich euch damit sagen will, ist, wir bilden uns lieber unsere eigene Meinung. Seid bunt und nicht braun!“, ruft er aus und kann sich der lautstarken Bekräftigung durch das fröhlich jubelnde Publikum sicher sein, die dem Wunsch der sympathischen Band nur zu gerne nachkommen, ihren Traum von mehr Weltoffenheit und gegenseitiger Akzeptanz hinauszutragen, denn eines ist ganz sicher: Echte Narren sind „Bunt Und Nicht Braun“! Das weiß hier selbstverständlich jeder und singt aus vollen Kehlen mit, sodass die eindeutige Botschaft vermutlich noch in halb Mönchengladbach zu vernehmen ist. Im mittleren Part des beliebten Stücks geht der Sänger dann sogar direkt auf Tuchfühlung mit den Gästen in den ersten Reihen, indem er erst von der großen Bühne in den riesigen Innenraum hinabsteigt und anschließend ganz nah an den abgesperrten Strandkorb-Bereichen entlangläuft. Schließlich gelangt er über die hinteren Ränge wieder auf die Bretter zurück. Sehr schön!

„Irgendwo in eurem Strandkorb befindet sich, sofern es der Wind noch nicht ganz weggeweht hat, ein kleines Blatt, das wir heute Mittag für euch alle verteilt haben. Das Lied ist neu, ganz neu und deshalb wollen wir das jetzt mal so ganz allgemein auf seine Live-Tauglichkeit überprüfen, okay?“, lächelt Lindner voller Vorfreude und wird plötzlich von einem Zwischenruf aus dem Innenraum unterbrochen. „Was möchtest du? Da ist wohl etwas schiefgegangen... Ich dachte, den Sangria gäbe es auf Mallorca und auf Sylt nur Hugo oder so etwas!“, lacht er feixend. „Luft Und Liebe“ ist ein sehr harmonischer und durchweg positiv gestimmter Mid-Tempo-Song, der sich nicht nur lückenlos in die melodiöse Riege der aktuellen „Schandmaul“-Ära einreiht, sondern zudem auch wahnsinnig schnell ins Ohr geht. Völlig klar, dass schon jetzt viele der Fans den wirklich schönen Text wie gewünscht mitsingen. „Danke euch! Na, Hit oder Shit?“, fragt Lindner spitzbübisch, denn fraglos hat der kleine Vorgeschmack auf das kommende Album durchweg gefallen. „Im September könnt ihr übrigens gleich einen zweiten, neuen Song hören und Karten gibt’s auch noch... Heute aber nicht mehr, wir sind restlos voll! Dafür haben wir hier vorhin sogar schon einen eigenen Award bekommen. Wer’s nochmal hören will, der 24.09.2020 ist ja bald!“, verweist er auf den zweiten Termin beim Strandkorb-Open-Air, wo mit „Knüppel Aus Dem Sack“ und „Königsgarde“ dann zwei weitere Songs gespielt werden sollen. Das gelöste „Vagabunden“ entfacht sogleich das glühende Fernweh in jedem Besucher, danach lädt mit dem balladesken „Die Goldene Kette“ wieder ein alter Klassiker zum romantischen Träumen ein. „Dankeschön! Das nächste Lied haben wir schon ewig nicht mehr gespielt... Das wird spannend! Damit haben wir nämlich ein Buch vertont, die großartige Geschichte von Eragon und seiner Drachen-Dame und das kommt jetzt!“, heißt es. Für das großartige „Saphira“, welches zuletzt bei einigen Shows der „Unendlich“-Tour in 2014 und 2015 gespielt wurde, nimmt der Frontmann abermals den Platz hinter dem Piano ein. Sehr schön, wenn lange schon vermisste, rare Schätze so dermaßen überraschend wieder gehoben werden. Verdient hat es die anrührende Power-Ballade nach literarischer Vorlage nämlich allemal und Geschichten erzählen kann wohl kaum eine Band des Genres besser, als die Münchener Mäuler. „Das nächste Lied passt sehr gut zu diesem Anlass, denn wir befinden uns auf hoher See...“, gibt sich der Sänger geheimnisvoll und doch handelt es sich beim nächsten Song nicht etwa um das gleichnamige Lied vom „Traumtänzer“-Werk. Stattdessen folgt das bewegende „Der Kapitän“ vom letzten Studioalbum „Artus“.

„Ich muss eigentlich gar nicht mehr so viel drumherum reden, es ist momentan einfach eine beschissene Zeit... Das mit euch heute ist für uns alle etwas ganz Besonderes, denn lange war gar nicht klar, ob wir in diesem Jahr überhaupt noch irgendwo spielen würden. Hinter, unter und neben der Bühne geht momentan echt alles vor die Hunde und deshalb haben wir auf dieses Konzert hier und heute auch so sehr hingefiebert!“, bedankt sich Thomas Lindner bei den überglücklichen Gästen im SparkassenPark Mönchengladbach aufrichtig und erhält dafür einen ebenso ehrlichen Applaus von Herzen. Zum wundervollen „Leuchtfeuer“, das jetzt versinnbildlichend als enge Verbindung zwischen Fans und Band steht, dürfen dann die Arme sanft im wogenden Wellengang über den Köpfen geschwungen werden. „Dankeschön! Die Stimmung ist hier ja quasi schon auf dem Höhepunkt, deshalb bleiben wir doch noch etwas am Meer. Voll aufgeheizt ins Wasser rein, volle Pulle, einfach rein! Ein kleiner Themenwechsel zu einer hochtragischen Geschichte.“. Es ist die dramatische Erzählung von „Tjark Evers“, die tatsächlich auf einer wahren Begebenheit beruht und von dem namensgebenden, jungen Mann berichtet, der seine Familie zu Weihnachten besuchen wollte und sich zu diesem Zweck von einem Seemann nach Baltrum übersetzen ließ. Als sich der Nebel jedoch langsam gelichtet hatte, musste Evers voller Schrecken erkennen, dass er sich nicht auf Heimatinsel Baltrum, sondern lediglich auf einer Sandbank mitten im Meer befand, die bei der kommenden Flut wieder im Meer versinken würde. Im Angesicht des nahenden Ertrinkens verfasste er einen Abschiedsbrief an seine Familie, den er in eine Zigarrenkiste, die ursprünglich als Geschenk zum Fest gedacht war, legte und dann den aufbrandenden Wellen übergab... Das augenzwinkernd frivole „Missgeschick“ und die leidenschaftliche Hymne „Vogelfrei“ lockern die doch etwas bedrückte Stimmung danach schnell auf, es darf und soll wieder gesprungen und getanzt werden! Zu mystischen „Geisterschiff“, das ebenfalls wieder ganz hervorragend in die Strandkorb-Szenerie passt, sucht Lindner abermals die mögliche Nähe zu den Fans und betritt dazu den breiten Steg gleich unter der Bühne. Mit „Der Totengräber“ und dem allseits beliebten, spaßigen Trinklied „Der Teufel...“ geht es sofort weiter, auch wenn die Zielgerade angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit unweigerlich naht. Die legendäre „Walpurgisnacht“ darf aber selbstverständlich auf gar keinen Fall fehlen und so wird vor den Körben jetzt nochmals umso kräftiger zusammen gefeiert, sodass die lauten „Oh-Oh-Oh“-Chöre selbst dann noch durch den nächtlichen SparkassenPark hallen, als die Münchener die Bretter schon längst verlassen haben.

Ja, es ist kaum zu überhören, dass die zahlreich angereisten Fans noch nicht genug haben und eine oder am besten gleich mehrere Zugaben wollen. Und natürlich wären „Schandmaul“ nicht sie selbst, wenn sie diesem hier vielfach geäußerten Wunsch bei ihrer ersten Live-Show 2020 nicht nachkommen würden. Demnach dauert es auch nicht allzu lange, bis die sympathischen Musiker zum epischen „Vor Der Schlacht“ und hunderten Zurufen die mittlerweile im Dunkel liegende Bühne erneut entern. Der druckvolle Gassenhauer, der lange Zeit als furioser Opener für Konzerte und Festival-Gigs fungierte, funktioniert auch im letzten Drittel der Setlist ganz hervorragend und ist an dieser Position eine weitere, tolle Überraschung an diesem Abend. Der SparkassenPark brodelt und noch ist kein Ende in Sicht, denn mit der letztjährigen Single-Auskopplung „Die Insel - Ynys Yr Afallon“, dem finalen Part aus der „Artus“-Trilogie, geht es auch sogleich weiter. Die ersten beiden Teile, „Die Tafelrunde“ und „Der Gral“, werden dem, anders als auf der vergangenen Headliner-Tournee, leider nicht vorausgesetzt, was vermutlich in der weiter drängenden Zeit begründet liegt. „Vielen, vielen Dank! Wir könnten vom Willen her so tatsächlich noch die ganze Nacht weitermachen... Leider ist hier schon in sechs Minuten Schluss.“, bekennt der Sänger sichtlich bewegt. „Ein Thema, das heute Abend bisher viel zu kurz gekommen ist, ist die Liebe. Ja, so eine anständige Schnulze macht’s doch erst besonders! Gut, holt mal alle eure Feuerzeuge raus und dem Rest sei‘s jetzt ausnahmsweise auch erlaubt, die kleinen Taschen-Fernseher zu entsperren. Feiern wir diesen einzigartigen Anblick!“. Auf diese charmante Ansage kann natürlich nur ein einziger Song folgen und tatsächlich wird der seit jeher obligatorische Set-Closer „Dein Anblick“ an diesem Abend von allen Anwesenden im SparkassenPark wahrhaft angemessen zelebriert. Zahlreiche Feuerzeuge und Handys erheben sich jetzt von den jeweiligen Inseln aus gen Himmel und verwandeln das große Stadion in ein einziges, wunderschönes Lichtermeer. Die berühmten Zeilen des wärmenden Refrains sind in alter Tradition auch lange Minuten nach dem letzten, verklungenen Ton noch zu vernehmen, als alle Fans wie ein großer Chor gemeinsam singen und einfach nicht mehr aufhören möchten: „Die Sonne, die Sterne tragen Kunde von dir. Jeder Lufthauch erzählt mir von dir. Jeder Atemzug, jeder Schritt trägt deinen Namen weit mit sich mit.“ - Gänsehaut pur! Auch oder gerade in Zeiten von Corona ist es umso wichtiger, die alten Gepflogenheiten aufrechtzuerhalten. Niemand hier will, dass dieser Abend und das kleine Stück Normalität schon so bald enden... Die Zeit ist wie im Fluge vergangen, was nun auch die Band selbst bemerken muss und mit glücklichen, aber ebenso wehmütigen Gesichtern das Treiben im Innenraum dankbar und andächtig lauschend verfolgt. Anstelle weiterer Worte gibt es zum finalen Abschluss dann Musik. Ein allerletztes Lied, wie ein Schwur für die ungewisse Zukunft, ganz sicher aber für die Ewigkeit: „Auf Euch“. Noch ein letztes Mal darf jetzt zusammen gesungen werden, bevor um kurz nach 22.00 Uhr der Vorhang vorerst fällt. Eine Wiederholung im Folgemonat gibt es ganz sicher, alles Weitere steht jedoch noch in den Sternen... Umso wertvoller sind Momente wie diese, die ganz bestimmt noch für einer sehr lange Zeit in den Köpfen, Ohren und Herzen der Fans verbleiben und sie wohltuend durch diese schwierige Zeit der täglichen Ungewissheit begleiten werden. Und so möchte ich diesen Bericht sehr gerne mit diesen altbekannten und zudem ungemein passenden Zeilen schließen, bis wir uns alle wieder begegnen können. Und dann ja vielleicht wieder in einem gewohnten Rahmen unter normalen Umständen: „Es war sehr schön mit euch. Ich werd‘ mit Freuden an euch denken, ich werd‘ mit Freunden auf euch trinken. Auf ein Wiedersehen!“. In diesem Sinne: „Tschüss, macht’s gut, bis bald!“. Irgendwann, irgendwo und ganz bestimmt!

Setlist:


01. Intro

02. Herren Der Winde

03. Das Tuch

04. Krieger

05. Auf Und Davon

06. Der Froschkönig

07. Bunt Und Nicht Braun

08. Luft Und Liebe

09. Vagabunden

10. Die Goldene Kette

11. Saphira

12. Der Kapitän

13. Leuchtfeuer

14. Tjark Evers

15. Missgeschick

16. Vogelfrei

17. Geisterschiff

18. Der Totengräber

19. Der Teufel...

20. Walpurgisnacht

21. Vor Der Schlacht

22. Die Insel - Ynys Yr Afallon

23. Dein Anblick

24. Auf Euch


Impressionen:

Jobst Meese - Jodocus Obscurus Photography

http://www.jobstmeese.de

https://www.facebook.com/Jodocus.Obscurus/

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